Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Polnische Provinz


Die Polnische Provinz (ehemals Schlesische Provinz) bestand inoffiziell bereits seit 1891. Formal wurde sie 1903 während des Ersten Generalkapitels der Kongregation in Münster bestätigt. Das Leben und die Arbeit der Schwestern auf schlesischem Boden hatte jedoch lange davor begonnen − im Jahre 1848. Damals wurde Schlesien von einer gewaltigen Fleckfieberepidemie heimgesucht, ausgelöst durch eine Hungersnot und Cholera. Elisabeth Schlüter, Paula Bötticher und Klara Hüsing waren unter den ersten Schwestern unserer Kongregation, die sich bereit erklärten, nach Schlesien zu kommen, um dort Kranke zu pflegen. Am 11. März 1848 nahmen sie in Studzionka ihren Dienst als Krankenschwestern auf. Nach dem Ende der Epidemie kümmerten sie sich in Mikołów um die Erziehung von 82 verwaisten Kindern. Am 7. Mai 1849 begann ihre Arbeit in einem Waisenhaus in Opole, wo sie 16 Kinder und vier junge Mädchen betreuten. Ende 1849, als eine Cholera- und Typhusepidemie in Opole ausbrach, übernahmen die Schwestern Pflegedienste in dem neu gegründeten Krankenhaus St. Wojciech (Adalbert). Das Zeugnis der Schwestern durch ihre Arbeit in dem Krankenhaus und darüber hinaus ermutigte schlesische junge Frauen, in den Orden einzutreten. So konnten die Franziskanerinnen ihre Aktivität auch auf andere Landstriche in Nieder- und Oberschlesien ausdehnen und sogar die Grenze nach Böhmen (heutiges Tschechien) überqueren. Au§er der klassischen Krankenpflege und Fürsorge für die Armen unterhielten die Schwestern auch Kindergärten sowie Kindertagesstätten für Kleinkinder von 3 Monaten bis zu 3 Jahren. Sie gründeten Näh- und Kochschulen für junge Frauen.

Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges arbeiteten einige der Schwestern als Lazarettschwestern, die anderen kümmerten sich weiterhin um die Arbeit mit Armen und Kranken, selbst wenn sie dafür mit dem Leben bezahlten. Wir möchten an dieser Stelle insbesondere Schwester Herais Anna Sonsalla nennen, die zusammen mit ihren Schützlingen von russischen Soldaten bei lebendigem Leibe verbrannt wurde.

Die Jahre nach den Kriegen waren gekennzeichnet von einer Flut von Gesetzen, die das Leben und die Arbeit der Konvente immer mehr einschränkten. So mussten zum Beispiel deutsche Schwestern, die nicht die polnische Staatsangehörigkeit angenommen hatten, Schlesien verlassen; in den Krankenhäusern tätige Schwestern wurden entlassen und es wurde ihnen untersagt, auf dem Krankenhausgelände zu wohnen. Ihnen wurde bedeutet, sich stattdessen um die Behinderten zu kümmern, an denen niemand sonst Interesse hatte. Der Kontakt zwischen der Provinz und dem Generalmutterhaus wurde erschwert, und die Durchführung eines gemeinsamen deutsch-schlesischen Noviziats war nicht länger möglich. Am 21. August 1948 wurde dank der Bemühungen von Schwester Ludwiga Brenninkmeyer ein polnisches Noviziat in Ullersdorf (Ołdrzychowice Klodzkie) eröffnet.

Unser Apostolat umfasst die praktische Krankenpflege, Pflegeheime für alte Menschen, Heime für Behinderte sowie Seelsorgearbeit. Im Jahre 2005 wurde in Opole-Stephanshöh ein modernes Alten-Wohn- und Pflegeheim eröffnet. Unsere jüngsten Einrichtungen entstanden in Gliwice - ein Hospiz - und in Kamień Śląski - ein touristisches Gästehaus und Rehabilitationszentrum. Die Schwestern sind auch weiterhin Anlaufstelle für bedürftige Menschen, so klopfen viele Arme an die Tür und bitten um etwas zu essen oder um Medikamente. Oft kommen Kinder und bitten um Essen. Unglücklicherweise ist vielfach ein Niedergang der moralischen Werte Ursache für die Armut. Im Provinzmutterhaus in Ullersdorf (Ołdrzychowice) wurde jetzt ein Gemeinschaftsraum für Kinder aus armen und pathologisch auffälligen Familien eingerichtet, wo sie ihre Hausaufgaben machen und ihre Freizeit verbringen können.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Polnisch Provinz.


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Adresse

Provinzoberin: Schwester M. Maksymiliana Pilarska
Ul. Klodzka nr. 25
57 – 360 Oldrzychowice-Kl.
POLSKA
Homepage: http://www.franciszkanki.pl/
Email: prowincjalat@franciszkanki.pl