
Schwester M. Elsy
Ich wurde 1968 im Dorf Purapuzha im Bezirk Idukki in Kerala in Indien geboren. Ich bin das dritte von sechs Kindern (zwei Jungen und vier Mädchen). Mein verstorbener Vater war Bauer, meine Mutter ist Hausfrau.
Anfangs lebte ich bei meinen Großeltern in Ramapuram. Als ich ihr inniges Gebetsleben sah, begann der Same des Glaubens in mir zu wachsen. Sie ermutigten mich, alle Gebete zu lernen, und nahmen mich mit in die Kirche.
Später zogen meine Eltern von Purapuzha nach Upuzha im Bezirk Thrissur, und seitdem lebte ich mit ihnen und meinen Geschwistern zusammen. Ich erinnere mich dankbar und liebevoll an die wunderbare Zeit, die wir als Familie verbracht haben. Ich danke Gott immer für meine Eltern, die mir sowohl in meiner körperlichen als auch in meiner geistigen Entwicklung Vorbilder waren.
Ich besuchte die St. Anne’s Mädchenschule und wohnte im Internat der Schwestern der Kongregation der Mutter von Carmel (CMC). Dort hatte ich die Möglichkeit, jeden Tag an der Heiligen Eucharistie teilzunehmen, was mir half, die Bedeutung der Nähe zu Gott zu erkennen. Die Schwestern organisierten verschiedene spirituelle und kulturelle Programme, um uns zu begleiten und uns zu inspirieren, den richtigen Weg im Leben zu wählen. Rückblickend hatte ich in meinen frühen Schuljahren nicht die Absicht, Ordensschwester zu werden, obwohl die CMC-Schwestern oft über die Berufung zum Ordensleben sprachen.
Manchmal spricht Gott zu uns durch Freunde, Familienmitglieder, gläubige Menschen und sogar durch die Umstände des Lebens. Diese Momente der Erkenntnis können Gedanken wecken, die wir zuvor nie hatten. Als ich in der 9. Klasse war, besuchte ein Priester, der in Nordindien arbeitete, unsere Schule und berichtete von seinen Erfahrungen als Missionar. Sein Dienst hat mich tief inspiriert und ich spürte, dass Jesus auch mich ruft.
Besonders dankbar bin ich Sr. Baylon von den CMC-Schwestern, die mich ermutigte, an Berufungscamps teilzunehmen. Diese halfen mir, meine Berufung zum Ordensleben zu erkennen. Als ich ihr meinen Wunsch mitteilte, lud sie mich ein, ihrer Kongregation beizutreten. Ich verspürte jedoch den starken Wunsch, Missionarin in Nordindien zu werden.
Ich erzählte dies meiner älteren Schwester, die zu dieser Zeit in Indore war. Sie brachte mich mit den Mauritzer Franziskanerinnen in Pithora in Kontakt. Später kontaktierte mich Schwester M. Gerburg über Pater Thomas Vadakekary, den damaligen Pfarrer von Pithora, der gerade in Heimaturlaub war. Alles, was dann folgte, kam mir wie ein Wunder in meinem Leben vor.
Zwei Mädchen aus Kerala begleiteten mich auf der Reise mit Pater Thomas. Am 7. Dezember 1985 erreichten wir Pithora.
Während meiner Kandidatur wurde ich nach Tatibandh geschickt, um dort an einer englischsprachigen Schule, die von Schwester der Kongregation von Jesus Maria Joseph (JMJ) geführt wurde, die zweijährige schulische Oberstufe zu absolvieren. Nach meinem Abschluss durchlief ich verschiedene Ausbildungsstufen, die mir halfen, mich für Jesus Christus zu entscheiden und mich an ihn zu binden.
Am 25. Januar 1992 legte ich meine erste Profess ab und am 9. Dezember 1997 meine Ewigen Gelübde. 2017 feierte ich mein Silberjubiläum.
Wie soll ich dem Herrn vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?
(Psalm 116,12)
Im Laufe der Jahre habe ich in verschiedenen Konventen gelebt. Derzeit arbeite ich als Labortechnikerin im Krankenhaus von Anjali Niketan in Pithora. Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem religiösen Leben und bin Gott für seine unzähligen Segnungen dankbar. Ich danke Gott für seine starke Hand, die mich all die Jahre begleitet hat.
Herr, ich danke Dir, dass Du mich auserwählt und für Deine Mission eingesetzt hast. Leite und führe mich, während ich diese Reise mit Dir fortsetze.