Schwester M. Veronika Bothe

Geboren: 11. Januar 1938
Eintritt: 30. Januar 1959
Profess: 28. Oktober 1961
Gestorben: 29. August 2024

Im Beisein der Mitschwestern vollendete der liebende und gütige Gott das Leben von Schwester M. Veronika Bothe, Krankenschwester vom Reg. Dritten Orden des hl. Franziskus.

„Lobet und preiset meinen Herrn und dienet ihm in großer Freude!“

Sonnengesang des Hl. Franziskus

Hedwig Bothe wurde in Ellenstedt im Kreis Vechta ein Jahr vor dem Zweiten Weltkrieg geboren. Ihre Kindheit fiel in die Zeit des Nationalsozialismus, gegen den die Oldenburger sich intensiv wehrten. Da hat sie sicher schon gelernt, für eine Sache einzustehen, von der sie überzeugt war. Gradlinig ging sie ihren Weg, verwurzelt in einem tiefen Glauben an den guten Gott. Das war auch die Grundlage, ihm ihr Leben zu schenken in der Gemeinschaft der Mauritzer Franziskanerinnen. So wurde aus ihr Schwester M. Veronika.

Nach der Krankenpflegeausbildung, die alle jungen Schwestern durchliefen, bekam Schwester M. Veronika ihren ersten Einsatz in der Operationsabteilung des Bremer St. Josefs-Stiftes. Schon drei Jahre später betraute die Gemeinschaft sie mit Leitungsaufgaben. Darauf hatte sie sich in Köln-Hohenlind vorbereitet durch ein Jahresseminar. In Friesoythe (1973-1979) und in Gronau (1979-1983) leitete sie die Schwesternkonvente und war die Oberin und Pflegedienstleiterin der Krankenhäuser. Danach wurde sie von den Mitschwestern zur Provinzoberin der damaligen Westfälischen Provinz mit Sitz in Telgte gewählt. Mit emphatischer Weitsicht leitete sie die Provinz und führte sie in eine gute Zukunft.

Anschließend leitete Schwester M. Veronika zwölf Jahre lang den großen Mutterhauskonvent. Diese Zeit war geprägt von großen Umbrüchen und dem Umzug in ein neues Haus, in dem das Konventsleben sich durch ihre Mitbegleitung veränderte zugunsten von neu geschaffenen Wohngruppen. Dabei war es ihr wichtig, dass das spirituelle Leben und auch die Stille im Haus nicht zu kurz kamen. Immer hat sie die Schwestern mit eingebunden, so dass sie die Entscheidungen der Gemeinschaft mittragen konnten.

Nach dieser Zeit wagte Schwester M. Veronika noch einmal einen neuen Aufbruch und wurde eine der Gründerinnen des Klosters Esterwegen, das 2007 auf Wunsch der Diözese Osnabrück auf dem Gelände des dortigen Konzentrationslagers errichtet wurde. Das war eine echte Pionierarbeit, der Schwester M. Veronika sich in der gewohnten Weise stellte, mit großem organisatorischem Geschick, einem realistischen Blick für das Mögliche und mit viel Empathie für die Besucher, die ins Kloster kamen.

Seit 2013 durfte Schwester M. Veronika ihren Lebensabend im St. Anna-Stift in Kroge verbringen, in der Nähe ihrer oldenburgischen Heimat und ihrer Verwandten, die sie bis zuletzt besucht haben. So gab sie ihr Leben nach 65 Jahren als Mauritzer Franziskanerin in die Hände Gottes zurück, auf den sie sich gefreut hat.

Im Gebet und in der Feier der Eucharistie wollen wir ihr unseren Dank erweisen und für sie beten. So bleiben wir ihr schwesterlich verbunden. Wir feiern das Auferstehungsamt für Schwester M. Veronika am Mittwoch, den 4. September 2024 um 14.30 Uhr in der Klosterkirche in Kroge. Anschließend begleiten wir sie zu ihrer letzten Ruhestätte auf dem Kroger Waldfriedhof. Danach können wir unsere Erinnerungen in Klostercafé austauschen.