21. Internationales Generalkapitel der Mauritzer Franziskanerinnen in Münster: Ordensschwestern aus aller Welt tagen vom 8. – 22. September 2024 am Domplatz
Münster, 28. August 2024. Vom 8. – 22. September 2024 findet in Münster das 21. Internationale Generalkapitel der Mauritzer Franziskanerinnen statt. Die 1844 in Telgte gegründete Ordensgemeinschaft mit Standorten in Deutschland, Polen, Amerika, Japan und Indien wird im Bischöflichen Priesterseminar Borromaeum am Domplatz in Münster tagen, um eine neue internationale Generalleitung zu wählen und vielfältige Themen rund um Glauben, Leben und Wirken aller Schwestern weltweit zu diskutieren. Die Wahl der neuen Generaloberin für eine Amtszeit von sechs Jahren findet am 14. September 2024 unter Vorsitz von Bischof Dr. Felix Genn statt, ebenso wie ihre anschließende Amtseinführung in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen. Auch die internationalen Generalrätinnen der Ordensgemeinschaft werden neu gewählt. Vorab haben die weltweit 524 Schwestern der Kongregation dafür 33 wahlberechtigte Delegierte bestimmt, die zum Generalkapitel nach Münster reisen.
Die feierliche Eröffnung des Generalkapitels findet am Sonntag, 8. September 2024, um 10 Uhr im Rahmen einer Eucharistiefeier mit Dompropst Hans-Bernd Köppen im St. Paulus Dom in Münster statt, mit dem Spiritual der Ordensgemeinschaft, Professor Pater Dr. Dr. Michael Plattig als Konzelebrant. Diese Heilige Messe wird auf der Internetseite des Bistums Münster, www.bistum-muenster.de, sowie auf dem Youtube- und Facebook-Kanal des Bistums gestreamt. Über den Verlauf des Generalkapitels wird ab Anfang September auf der Internetseite des Generalats, www.generalat-hsosf.de, fortlaufend berichtet.
Das Generalkapitel ist die höchste beschlussfassende Versammlung der Kongregation und gliedert sich in ein Wahlkapitel zur Neubesetzung der Leitungsämter und ein Sachkapitel mit einer großen Bandbreite von Themen, von der gemeinsamen Spiritualität der internationalen Gemeinschaft über die verschiedenen Dienste der Schwestern bis zur konkreten Lebensgestaltung an den weltweiten Standorten. „Die perspektivische Arbeit wird auf diesem Generalkapitel einen hohen Stellenwert haben“, erläutert die scheidende Generaloberin Schwester M. Margarete Ulager, die gemeinsam mit ihren Rätinnen am 10. September offiziell aus ihrem Amt verabschiedet wird. „Wir stehen vor der großen Aufgabe, die Zukunft unserer internationalen Gemeinschaft im aktuellen Kontext der weltweit angespannten Situation in Kirche, Gesellschaft und Politik gemeinsam zu planen und zu gestalten – im Vertrauen auf die Führung des Heiligen Geistes.“ Das Motto des Generalkapitels lautet: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14, 6).
Zum anstehenden 21. Generalkapitel sind neben den wahlberechtigten Schwestern erstmals auch Juniorats-Schwestern aus Polen, Japan und Indien eingeladen, um diese perspektivische Arbeit mit zu gestalten und die weltweite Vernetzung zu fördern. Ebenfalls zum ersten Mal sind auch zivile Mitarbeitende der internationalen Gemeinschaft als Gäste dabei. Eine Internationalität, die sich auch in der Sprachenvielfalt zeigt: Englisch ist die gemeinsame Konferenzsprache, aber alle offiziellen Dokumente werden in Deutsch, Polnisch, Englisch und Japanisch erstellt, und die gesamte Veranstaltung wird von sechs Simultan-Übersetzerinnen und -Übersetzern begleitet.
Mit Blick auf ihre zu Ende gehende Amtszeit bedankt sich Schwester M. Margarete sehr herzlich bei den Schwestern ihres Generalrates, allen Mitschwestern weltweit sowie den zivilen Mitarbeitenden und Partnern an den internationalen Standorten der Ordensgemeinschaft für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. „Es war eine Amtszeit mit einigen Besonderheiten“, sagt die Generaloberin. Als Mitglied der Deutschen Ordensprovinz wurde sie 2018 in den USA gewählt – beim ersten Generalkapitel der internationalen Kongregation, das nicht in Münster stattfand, sondern im Mutterhaus der amerikanischen Mitschwestern in Springfield, Illinois. Außerdem brachte die Corona-Pandemie erhebliche Einschränkungen für ihre internationalen Leitungsaufgaben, zu denen auch die Visitation gehört, also das persönliche Gespräch mit jeder einzelnen Schwester weltweit. Da von Januar 2020 bis Mitte 2022 das Reisen nicht möglich war, konzentrierten sich die Besuche bei den Schwestern in Konventen in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Kasachstan, USA, Japan, Vietnam und Indien auf die vergangenen beiden Jahre. Parallel wurde die Ordensgemeinschaft weltweit mit modernster Technik ausgestattet, um viele Arbeitstreffen per Videokonferenz durchführen zu können.
In den vergangenen sechs Jahren arbeitete Schwester M. Margarete im international besetzten Team der Generalleitung mit einer weiteren deutschen Schwester, zwei Schwestern aus der Indischen Provinz sowie je einer Schwester aus Polen und Japan zusammen. Die dienstälteste Schwester in diesem Team, Generalsekretärin Schwester Christa Maria Frie, die 1964 in die Kongregation eintrat und kürzlich ihren 80. Geburtstag feierte, arbeitet seit 32 Jahren in verschieden Positionen im Generalat und erlebt ihr sechstes Generalkapitel. Als jüngste Delegierte des Generalkapitels reist die vietnamesische Schwester Nichola Truong, Mitglied der Japanischen Provinz, mit einigen Mitschwestern aus den USA an, bei denen sie zurzeit Englisch lernt. Diese Gruppe legt eine Entfernung von etwa 7000 km Luftlinie zurück, um aus Illinois nach Münster zu reisen; so weit ist es auch für die Schwestern aus dem Mutterhaus der Indischen Provinz in Pithora. Die Entfernung vom Mutterhaus der Japanischen Provinz in Himeji beträgt 9000 km Luftlinie; eine vergleichsweise kurze Anreise von etwa 750 Kilometern haben die Schwestern aus dem polnischen Mutterhaus in Ołdrzychowice-Kłodzkie, während die Mitschwestern aus der Deutschen Provinz nur drei Kilometer entfernt wohnen.