Pilgerinnen der Hoffnung (6): Verständnis

Die Reihe „Pilgerinnen der Hoffnung“ ist ein monatlich erscheinender geistlicher Beitrag zum Heiligen Jahr – eine Kooperation des internationalen Generalats der Mauritzer Franziskanerinnen und der Kirchenzeitung „Kirche und Leben“. Unser Thema im Juni: Verständnis.

Dieser Artikel wurde im Juni 2025 in „Kirche+Leben“ veröffentlicht.

29.06.2025. Kürzlich haben wir an Pfingsten die Geburtsstunde der Kirche gefeiert. Der Text des Evangeliums fasziniert jedes Jahr aufs Neue: Voller Furcht hatten sich die Jünger versammelt und versteckt. Dann kam der Hl. Geist wie mit Feuerzungen auf sie herab, ermutigte und inspirierte sie. Die Jünger begannen zu predigen, und das Wunder geschah: „Jeder hörte sie in seiner Sprache reden.“

Dieser Hinweis macht deutlich, dass die Sprache schon immer eine große Bedeutung für die Verkündigung der frohen Botschaft hatte, zuerst im Vielvölkerstaat Israel, der damals zum römischen Weltreich gehörte.

Franziskus von Assisi, unser Namenspatron, und die Brüder seiner Gemeinschaft hätten sich wohl auch manchmal ein solches Pfingstwunder gewünscht. Sie waren erfüllt davon, die Botschaft Jesu in der Welt zu verbreiten und Zeugnis zu geben durch ihr einfaches Leben nach dem Evangelium, im Dienst Gottes und der Menschen. Noch zu Lebzeiten des Heiligen brachen sie von Assisi aus in die ganze Welt auf, meist zu zweit oder in kleinen Gruppen. Aber ihr Glaube und ihr Mut waren deutlich größer als ihre Weltkenntnis, so dass einige Missionsreisen scheiterten.

Statue des Hl. Franziskus in Assisi (Foto: Kestin)

So auch 1219, als etwa 60 Brüder über die Alpen ins heutige Deutschland zogen, ohne die dortige Sprache zu sprechen. Ob sie Unterkunft und Nahrung bräuchten, fragte man sie. Sie versuchten es mit „Ja“ und wurden freundlich aufgenommen. Die Brüder beschlossen, nunmehr jede Frage mit „Ja“ zu beantworten. Ob sie Ketzer seien? „Ja!“ antworten sie und waren erstaunt, dass sie mit Schimpf und Schande davongejagt wurden. Eine misslungene, aber lehrreiche Begegnung. Als die Brüder zwei Jahre später wieder über die Alpen zogen, war ihre Mission dank sorgfältiger Vorbereitung und besserer Sprachkenntnisse erfolgreich: Mit der Niederlassung in Augsburg 1221 begann die Geschichte der Franziskaner in Deutschland.

Auch für uns Mauritzer Franziskanerinnen hatte die Sprache schon immer eine große Bedeutung. So war es schon 1875, als 20 unserer jungen Ordensfrauen nach Amerika gingen – ausgebildete Krankenschwestern ohne Englischkenntnisse, die sich anfangs hauptsächlich um die Versorgung deutscher Einwanderer kümmerten. Nach kurzer Zeit empfanden sie die Sprachbarriere als so hinderlich für ihren Dienst, dass sie zusammen mit Grundschulkindern die Schulbank drückten und Englisch lernten. Die neue Sprachkompetenz half ihnen dabei, die Amerikanische Provinz aufzubauen, Krankenhäuser zu gründen und die erste katholische Krankenpflegeschule der USA. Sie half natürlich auch bei der Verkündigung ihres Glaubens. Auch bei weiteren Missionen in Europa, Ostasien, Afrika und Indien stellte sich für unsere Schwestern die Aufgabe der Verständigung immer wieder neu.

Sprache und Kultur in Irland: Generalrätin Sr. M. Teresa Wawrowicz (Mitte) mit ihren polnischen Mitschwestern Sr. M. Katarzyna (li.) und Sr. M. Dominika (Foto: Generalat)

Heute leben weltweit 500 Mauritzer Franziskanerinnen in unserer internationalen Ordensgemeinschaft. Die Vielfalt der Nationen, Sprachen und Kulturen ist ein großer Schatz und eine große Aufgabe. Als gemeinsame Sprache, die uns verbindet, haben wir Englisch gewählt – für die meisten unserer Schwestern eine Fremdsprache! So auch für unsere polnische Mitschwester Sr. M. Teresa Wawrovicz. „In der Schule habe ich mich eher für die mathematischen Fächer interessiert“, sagt die 36-jährige. Sie studierte Finanzmanagement und Rechnungswesen und arbeitete seit 2019 als Provinzökonomin in der Polnischen Provinz, bevor sie im September 2024 auf dem Generalkapitel in Münster zur Generalrätin gewählt wurde. Sofort war ihr klar, dass sie für ihre neuen Aufgaben in der internationalen Ordensleitung ihre Sprachkenntnisse verbessern musste. Seit Jahresanfang lebt sie in Dublin, um dort für ein halbes Jahr Englisch zu lernen. Sobald sie wieder in Münster ist, steht Deutsch auf dem Programm. 

Beim Sprachenlernen geht es für uns nicht nur um reines inhaltliches Verstehen, sondern um interkulturelles Verständnis. Eine wichtige Zukunftskompetenz, die wir im Ausbildungsprogramm für die jungen Schwestern unserer Gemeinschaft verankert haben. So lernen inzwischen auch Sr. M. Katarzyna und Sr. M. Dominka, zwei weitere Schwestern aus der Polnischen Provinz, Englisch in Irland; als Europäerinnen brauchen sie dort kein Visum.

Schwierig war es, Jahresvisa für drei junge vietnamesische Schwestern aus unserer Japanischen Provinz zu erhalten. Aktuell leben Sr. M. Hilary Nguyen, Sr. M. Josepha Bui und Sr. M Angela Hoang bei uns im Mutterhaus. Ein halbes Jahr lang werden sie in Münster Deutsch lernen, danach soll es zum Englischlernen nach Malta gehen. Ihre erste Fremdsprache beim Eintritt in unsere Ordensgemeinschaft war übrigens Japanisch. Bei ihrer weiten Reise nach Deutschland wurden die drei Schwestern von Schwester Maria Fidelis Furukawa, Provinzoberin der Japanischen Provinz, und der japanischen Provinzrätin Schwester M. Vianney Kawaguchi begleitet.

V.l.n.r.: Die japanische Provinzoberin Schwester Maria Fidelis Furukawa mit Provinzrätin Schwester M. Vianney Kawaguchi und den vietnamesischen Schwestern Sr. M. Angela Hoang, Sr. M. Hilary Nguyen, Sr. M. Josepha Bui (Foto: Kestin)

Die verbindende Sprache unserer Gemeinschaft ist nicht nur im persönlichen Kontakt wichtig, sondern auch für unser Glaubensleben. „Zuerst habe ich die Gebete und die Liturgie auf Englisch gelernt“, berichtet Schwester Teresa. Denn Ordensleben ist Beziehung – Beziehung zu Gott, zu den Mitschwestern und zu allen Menschen, denen wir begegnen. Dabei fördert die interkulturelle Kompetenz unsere Toleranz und unser Verständnis, wo auch immer wir sind und was auch immer wir tun.

Von Schwester Rita Edakkoottathil und Claudia Berghorn
Fotos: Michael Kestin

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Schwester Mary Evelyn, OSF

Geboren: 27. Dezember 1922
Eintritt: 8. September 1949
Profess: 13. Juni 1952
Gestorben: 21. Juni 2025

Am 21. Juni 2025 um 11: 15 Uhr wurde Schwester Mary Evelyn, OSF, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus, im Beisein von Schwester Jamesine und Schwester Marilyn sowie Pat Goldsmith, Mitglied der franziskanischen Weggemeinschaft, zur Ewigkeit gerufen.

Doch meine Burg ist der Herr.  Mein Gott ist der Fels meiner Zukunft.

(Psalm 94.22) 

Schwester Mary Evelyn wurde am 27. Dezember 1922 in Aud, Missouri, als Tochter von James Earl und Hada (Mantle) Lamb geboren. Sie ging gern zur Schule und hielt die Abschiedsrede ihrer Abschlussklasse. Während sie die erste bis achte Klasse in einer kleinen Schule unterrichtete, in einer Hosenfabrik arbeitete und im Büro des Schulleiters tätig war, fühlte sie sich zu einem religiösen Leben berufen. Sie wollte Krankenschwester werden.

Im Jahr 1945 saß sie mit ihrer 18-jährigen Schwester Earline und einer Freundin in einem Boot auf einem künstlich angelegten See auf dem Grundstück der Familie. Als das Boot kenterte, schwamm ihre Freundin in Sicherheit, während Schwester Mary Evelyn, die nicht schwimmen konnte, auf das Boot kletterte. Während sie zusah, wie ihre Schwester im See ertrank, bat sie Gott, ihr Leben zu retten, damit sie ihrer Berufung zum Ordensleben folgen könne. Vier Jahre später fiel ihr eine Anzeige der Hospitalschwestern in einer Berufungszeitschrift ins Auge. Sie folgte ihrer Berufung, trat am 8. September 1949 ins Mutterhaus ein und wurde ein Mitglied unserer Gemeinschaft. Ihre erste Profess legte sie am 13. Juni 1952 ab. Zwei ihrer Schwestern schlossen sich ihr in unsere Gemeinschaft an: Jane Marie (1954) und Jamesine (1955).

Schwester Mary Evelyn absolvierte 1958 die Krankenpflegeschule des St. John’s Hospital. Darüber hinaus erwarb sie 1956 einen Bachelor im Lehramt an der Quincy Universität und 1975 einen Abschluss als Krankenschwester an der Sangamon State Universität.

Schwester Mary Evelyn arbeitete in der Krankenpflege in den Krankenhäusern von HSHS in Illinois und Wisconsin sowie im St. Francis Convent. Außerdem arbeitete sie bei dem Springfield und Sangamon Sozialdienst, Alverna Pflegedienst Zentrum in Chicago, IL (sie fuhr gerne in die Stadt) und bei Interreligiösen Pflegekräften in Eau Claire, WI, wo sie stellvertretende Direktorin war.

Nach ihrer Rückkehr ins St. Francis Kloster im Jahr 1995 blieb Schwester Mary Evelyn aktiv. Sie malte in verschiedenen Stilen, darunter Ikonen, praktizierte heilende Berührungen, machte regelmäßige Übungen, spielte Rummikub und stellte ihren Sinn für Humor unter Beweis, der zu ihren Markenzeichen gehörte. Sie widmete sich ihrem religiösen Leben und lebte dieses voll und ganz.

Sie überlebte ihre Eltern, die Brüder Malvin Mark, Jamas Earl II, Paul David, Dala George, Walter William und Robart Owen sowie die Schwestern Earline Lucy Lamb und Schwester Jane Marie Lamb, OSF (2005). Sie hinterlässt einen Bruder, Charles Joseph aus Kansas City, Missouri, sowie die Schwestern Schwester Jamegine Lamb, OSF, und Esther Ann Brandt aus Kansas City, Missouri, viele Nichten und Neffen sowie Großnichten und Großneffen.

„Wenn du das Älteste von zwölf Kindern bist, werden deine Eltern deine Hilfe beim Kochen, bei der Hausarbeit und bei der Betreuung deiner jüngeren Geschwister benötigen. Dabei wirst du viele Dinge lernen, unter anderem den Wert von Stärke.“ Dies prägte den Charakter von Schwester Mary Evelyn, OSF, und trug sie durch ihre 102 Lebensjahre. Möge Schwester Mary Evelyn vom Herrn reich belohnt werden und für uns vom Himmel aus Fürsprecherin sein.

Schwester M. Ancilla

Geboren: 25. Oktober 1935
Eintritt: 10. August 1956
Profess: 3. Mai 1959
Gestorben: 30. Juni 2025

Jesus Christus rief unsere Mitschwester zu sich in die himmlische Heimat, Schwester M. Ancilla, geb. Theresia Schomaker, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus.

Unsere Heimat ist im Himmel. Dort erwarten wir Jesus Christus, den Herrn, als Retter.

(Phil. 3, 20) 

Schwester M. Ancilla wuchs im Kreis ihrer zwölf Geschwister auf dem Bauernhof der Familie Schomaker in Westendorf bei Glandorf auf. Wie ihre vier Schwestern, Gottharda, Alderika, Emilianis und Rosalia wurde sie Mauritzer Franziskanerin.

Bis 1983 arbeitete Schwester M. Ancilla als Krankenschwester in Legden und Issum-Sevelen. Dann besuchte sie das Altenpflegeseminar in München und sorgte sich um die alten Menschen und die Mitschwestern in Issum-Sevelen, Alpen und im St. Heriburg-Haus. Ab 2007 lebte sie in Lingen-Biene und sorgte in dem kleinen Konvent mit Schwester M. Emilianis für den Haushalt und für die Pfarrkirche. Dieser Einsatz hat ihr besonders viel Freude gemacht, da sie ihre kreativen Fähigkeiten besonders gut einbringen konnte und die Schwestern dort viel Kontakt zu den Menschen der Gemeinde hatten. Mit der Auflösung des Konventes kam sie, zusammen mit Schwester M. Emilianis, zurück ins Mutterhaus. Auch dort setzten sie sich trotz ihrer schwindenden Kräfte im Nähzimmer ein.

Gemeinsam wechselten die beiden Geschwister im April dieses Jahres als Seniorinnen ins St. Heriburg-Haus, wo Schwester M. Ancilla ihr Leben in den frühen Morgenstunden des 30. Juni an Gott zurückgab. Im Himmel warten ihre Schwestern Gottharda, Alderika und Rosalia auf sie.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Ancilla Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden. Unser Mitgefühl gilt Schwester M. Emilianis, die sie bis in die Sterbestunde begleitete.

Am Freitag, den 4. Juli 2025, verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 10.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Ancilla und begleiten sie anschließend zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof. Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Schwester M. Reginata

Geboren: 29. Juni 1927
Eintritt: 25. Januar 1952
Profess: 28. Oktober 1954
Gestorben: 16. Juni 2025

Unter dem Schutz und der Begleitung der Gottesmutter gab unsere Mitschwester, geb. Elisabeth Brinker-Ohmscheiper, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus, im Alter von 98 Jahren, ihr Leben zurück in die Hände Gottes.

Maria sprach:  „Was ER euch sagt, das tut.“

(Hochzeit zu Kana, Joh. 2,5) 

Tätige Nächstenliebe bestimmt seit der Jugendzeit ihr Leben, so schreibt die WAZ-Zeitung 1987 in Lünen über Schwester M. Reginata, die in dem Jahr zur „Frau des Jahres“ gewählt wurde und 1990 die Ehrenurkunde erhielt als „die beliebteste Helferin in Weiß“. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und unermüdlicher Leistungswille wurden hier als ihre herausragenden Eigenschaften genannt. So kennen und schätzen wir Schwester M. Reginata seit 73 Jahren. 

Geboren wurde sie vor 98 Jahren in Wettringen und trat mit 25 Jahren bei den Mauritzer Franziskanerinnen ein. Nach den üblichen Stationen als Kranken- und Stationsschwester wurde Schwester M. Reginata Krankenhauspastoralreferentin und arbeitete die ersten 3 Jahre in Ahaus und danach 6 Jahre im Marienhospital in Lünen. Weitere 25 Jahre traf man sie als Seelsorgerin in der Reha-Klinik Maria Frieden in Telgte an, wo sie neben der Seelsorge auch die Bücherei leitete und auch hier mit den Menschen ins Gespräch kam. Während dieser Zeit hat sie die Ordensdatenbank für unsere Gemeinschaft aufgebaut. 

Schwester M. Reginata war mit Leib und Seele Seelsorgerin und wurde gerne liebevoll „Bischöfin“ genannt. Einige Priester aus Nigeria führte sie in die deutsche Sprache und Lebensart ein. Sie hätte gut eine Gemeinde leiten können, wenn das möglich gewesen wäre. Schwester M. Reginata hatte einen großen Gebetsschatz, der sie bis in ihr hohes Alter begleitete. Besonders verehrte sie die Muttergottes und pilgerte gern zur Gnadenkapelle in Telgte, um ihr nahe zu sein. 

Vor 10 Jahren kam Schwester M. Reginata auf ihren Wunsch hin als Seniorin ins St. Heriburg-Haus, wo sie in den letzten Monaten wegen ihrer demenziellen Grenzen in dem neuen Wohnbereich St. Klara lebte und dort auch ihr Leben vollendete, liebevoll begleitet durch die Mitschwestern und die Mitarbeitenden. 

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Reginata Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie, denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen

Der Schwesternkonvent des St. Heriburg-Hauses in Münster 

Die Angehörigen

Am Freitag, den 20. Juni 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 10.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Reginata und begleiten sie anschließend zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof. 

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen. 

Schwester M. Elsy

Ich wurde 1968 im Dorf Purapuzha im Bezirk Idukki in Kerala in Indien geboren. Ich bin das dritte von sechs Kindern (zwei Jungen und vier Mädchen). Mein verstorbener Vater war Bauer, meine Mutter ist Hausfrau.

Anfangs lebte ich bei meinen Großeltern in Ramapuram. Als ich ihr inniges Gebetsleben sah, begann der Same des Glaubens in mir zu wachsen. Sie ermutigten mich, alle Gebete zu lernen, und nahmen mich mit in die Kirche.

Später zogen meine Eltern von Purapuzha nach Upuzha im Bezirk Thrissur, und seitdem lebte ich mit ihnen und meinen Geschwistern zusammen. Ich erinnere mich dankbar und liebevoll an die wunderbare Zeit, die wir als Familie verbracht haben. Ich danke Gott immer für meine Eltern, die mir sowohl in meiner körperlichen als auch in meiner geistigen Entwicklung Vorbilder waren.

Ich besuchte die St. Anne’s Mädchenschule und wohnte im Internat der Schwestern der Kongregation der Mutter von Carmel (CMC). Dort hatte ich die Möglichkeit, jeden Tag an der Heiligen Eucharistie teilzunehmen, was mir half, die Bedeutung der Nähe zu Gott zu erkennen. Die Schwestern organisierten verschiedene spirituelle und kulturelle Programme, um uns zu begleiten und uns zu inspirieren, den richtigen Weg im Leben zu wählen. Rückblickend hatte ich in meinen frühen Schuljahren nicht die Absicht, Ordensschwester zu werden, obwohl die CMC-Schwestern oft über die Berufung zum Ordensleben sprachen.

Manchmal spricht Gott zu uns durch Freunde, Familienmitglieder, gläubige Menschen und sogar durch die Umstände des Lebens. Diese Momente der Erkenntnis können Gedanken wecken, die wir zuvor nie hatten. Als ich in der 9. Klasse war, besuchte ein Priester, der in Nordindien arbeitete, unsere Schule und berichtete von seinen Erfahrungen als Missionar. Sein Dienst hat mich tief inspiriert und ich spürte, dass Jesus auch mich ruft.

Besonders dankbar bin ich Sr. Baylon von den CMC-Schwestern, die mich ermutigte, an Berufungscamps teilzunehmen. Diese halfen mir, meine Berufung zum Ordensleben zu erkennen. Als ich ihr meinen Wunsch mitteilte, lud sie mich ein, ihrer Kongregation beizutreten. Ich verspürte jedoch den starken Wunsch, Missionarin in Nordindien zu werden.

Ich erzählte dies meiner älteren Schwester, die zu dieser Zeit in Indore war. Sie brachte mich mit den Mauritzer Franziskanerinnen in Pithora in Kontakt. Später kontaktierte mich Schwester M. Gerburg über Pater Thomas Vadakekary, den damaligen Pfarrer von Pithora, der gerade in Heimaturlaub war. Alles, was dann folgte, kam mir wie ein Wunder in meinem Leben vor.

Zwei Mädchen aus Kerala begleiteten mich auf der Reise mit Pater Thomas. Am 7. Dezember 1985 erreichten wir Pithora.

Während meiner Kandidatur wurde ich nach Tatibandh geschickt, um dort an einer englischsprachigen Schule, die von Schwester der Kongregation von Jesus Maria Joseph (JMJ) geführt wurde, die zweijährige schulische Oberstufe zu absolvieren. Nach meinem Abschluss durchlief ich verschiedene Ausbildungsstufen, die mir halfen, mich für Jesus Christus zu entscheiden und mich an ihn zu binden.

Am 25. Januar 1992 legte ich meine erste Profess ab und am 9. Dezember 1997 meine Ewigen Gelübde. 2017 feierte ich mein Silberjubiläum.

Wie soll ich dem Herrn vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?
(Psalm 116,12)

Im Laufe der Jahre habe ich in verschiedenen Konventen gelebt. Derzeit arbeite ich als Labortechnikerin im Krankenhaus von Anjali Niketan in Pithora. Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem religiösen Leben und bin Gott für seine unzähligen Segnungen dankbar. Ich danke Gott für seine starke Hand, die mich all die Jahre begleitet hat.

Herr, ich danke Dir, dass Du mich auserwählt und für Deine Mission eingesetzt hast. Leite und führe mich, während ich diese Reise mit Dir fortsetze.

Schwester M. Bernaldis

Geboren: 16. September 1939
Eintritt: 4. Februar 1961
Profess: 28. Oktober 1963
Gestorben: 7. Juni 2025

Der gute Gott, in dessen Hände ihr Name seit 86 Jahren geschrieben ist, nahm unsere Mitschwester jetzt an die Hand und hat sie zu sich geführt, Schwester M. Bernaldis, geb. Helene Eilermann, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus.

Gott hat uns in seine Hand geschrieben
und Gottes Hände sind gute Hände.

Kardinal Höffner

Schwester M. Bernaldis wurde in Spahnharrenstätte bei Sögel im Emsland geboren. Trotz des frühen Todes der Mutter konnten die Geschwister als Familie zusammenbleiben. Dafür war Schwester M. Bernaldis sehr dankbar. Durch ihre Ausbildung bei Schwester M. Landeline in der Cloppenburger Krankenhausküche lernte sie die Franziskanerinnen kennen.

Nach dem Krankenpflegeexamen wurde Schwester M. Bernaldis die ersten zehn Jahre als OP-Schwester im Lüner Marienhospital eingesetzt. Dabei fehlte ihr der direkte Kontakt zu den kranken Menschen. Sie durfte deshalb die Ausbildung für die ambulante Pflege und die Altenpflege auf dem Arenberg machen und wurde danach in den Sozialstationen in Dingden, Datteln und Münster-Roxel eingesetzt. Dann übernahm sie den ambulanten Hospizdienst in Recklinghausen und später den Seelsorgedienst in Emsdetten und Ahaus. Viele Menschen kannten und schätzten Schwester M. Bernaldis, wenn sie mit ihrem kleinen Auto vorfuhr und immer ein freundliches Gesicht mitbrachte, aber auch viel Sachkompetenz und Einfühlungsvermögen.

Seit 2016 lebte Schwester M. Bernaldis als Seniorin im St. Franziskus-Haus in Nordwalde. Auch hier setzte sie sich immer wieder ein für die kranken und sterbenden Mitschwestern und hat viele Stunden an deren Betten gebetet. Auch ließ sie sich immer wieder ansprechen, wenn Hilfe gebraucht wurde. Das konnte sie bis vor einigen Wochen, als eine schwere Krebserkrankung sie selbst ereilte. Ganz bewusst sah sie ihre Zukunft und ging gelassen auf die Stunde des Todes zu. Viel Unterstützung erfuhr sie durch ihre Familie und die Abteilungsmitschwestern, besonders Schwester M. Seraphinis und Schwester M. Vincentia. So beschützt und behütet, durfte sie in den Morgenstunden des Samstags vor Pfingsten ihr Leben in die Hände Gottes zurückgeben.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Bernaldis Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Am Freitag, den 13. Juni 2025 feiern wir um 10 Uhr im St. Franziskus-Haus in Nordwalde das Auferstehungsamt für Schwester M. Bernaldis und verabschieden uns anschließend von ihr auf dem Gemeindefriedhof, wo sie ihre letzte Ruhestätte finden wird. Beim Kaffee im St. Franziskus-Haus können wir danach unsere Erinnerungen austauschen.

Schwester M. Reingardis

Geboren: 3. April 1938
Eintritt: 12. August 1960
Profess: 3. Mai 1963
Gestorben: 6. Juni 2025

Im Alter von 87 Jahren gab unsere Mitschwester ihr Leben zurück in die Hände Gottes, Schwester M. Reingardis, geb. Lucia Wiewel, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus.

In deine Hände lege ich voll Vertrauen
meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

Psalm 31,6

Schwester M. Reingardis wurde in Neuenkirchen Vörden geboren und wuchs im Kreis ihrer sechs Geschwister auf. Hauswirtschaftliche Arbeiten lagen ihr besonders gut. Nach der Schulzeit arbeitete sie in der Hauswirtschaft eines Bauernhofes in Lage-Rieste. Durch ihre Tante Schwester M. Baldimera, die Küchenschwester in Damme war, fand Lucia mit 22 Jahren ihren Weg zu den Mauritzer Franziskanerin-nen.

Nach der Profess absolvierte sie die Krankenpflegeausbildung in Münster, machte eine Ausbildung für Ausbilder im Gesundheitswesen in Essen und einen Stationsleiterkurs in Freiburg. So gerüstet, wurde sie bis 1980 als Krankenschwester und Stationsleiterin in mehreren Krankenhäusern eingesetzt. Dann konnte sie sich der Hauswirtschaft zuwenden, der ihr großes Interesse galt. Sie arbeitete in Dingden, in Gladbeck, Dorsten und von 1995 – 2015 im Refektorium des Mutterhauses in Münster. Hier setzte sie sich besonders gerne ein für die Gäste, die in die Elisabeth-Oase kamen, wo sie ihr tägliches Frühstück einnahmen. Seit 2015 lebte Schwester M. Reingardis als Seniorin, zuletzt im St. Heriburg-Haus in Münster, wo sie im Beisein der Mitschwestern ihr Leben an Gott zurückgab.

Ihre letzten Jahre waren gekennzeichnet durch ihre zunehmende Schwerhörigkeit, unter der sie litt. Das hielt sie aber nicht davon ab, an der Gemeinschaft teilzunehmen und besonders auch am täglichen Gebet und der Eucharistiefeier.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Reingardis Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Am Donnerstag, den 12. Juni 2025, verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 14.00 Uhr in der Kapelle des Hauses 1 von Schwester M. Reingardis und begleiten sie anschließend zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof. Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Pilgerinnen der Hoffnung (5): Frieden

Die Reihe „Pilgerinnen der Hoffnung“ ist ein monatlich erscheinender geistlicher Beitrag zum Heiligen Jahr – eine Kooperation des internationalen Generalats der Mauritzer Franziskanerinnen und der Kirchenzeitung „Kirche und Leben“. Unser Thema im Mai: Frieden.

Dieser Artikel wurde im Mai 2025 in „Kirche+Leben“ veröffentlicht.

25.05.2025. Hoffnung auf… Frieden

Am 8. Mai 2025 erinnerte der Deutsche Bundestag in einer Gedenkstunde an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren. Damals, 1945, war endlich wieder Frieden in Europa. Ein Frieden, der nicht bis zur Gedenkstunde hielt.

Am gleichen Tag wurde Robert Francis Prevost zum 267. Pontifex von weltweit 1,4 Milliarden katholischen Gläubigen gewählt. Die ersten Worte, die er als Papst Leo XIV. sprach, lauteten: „Der Frieden sei mit Euch allen!“ Tatsächlich war ‚Frieden‘ ein Schlüsselwort in seiner Rede, und seither hoffen viele, dass er als ‚Friedenspapst‘ dazu beitragen möge, die aktuellen Kriege zu beenden und die großen Krisen in der Welt zu überwinden.

Krieg und Frieden gehören seit jeher zu den drängendsten Themen der Menschheitsgeschichte. So nahm Franziskus von Assisi, der Namenspatron unserer Ordensgemeinschaft, 1202 an einem Krieg gegen die Nachbarstadt Perugia teil und verbrachte mehr als ein Jahr als Kriegsgefangener im Kerker. Als kranker und gebrochener Mann kehrte er nach Assisi zurück und änderte sein Leben: Er gab seinen gesamten weltlichen Besitz auf und wandte sich Gott und den Armen und Ausgegrenzten zu. Der Frieden zwischen den Menschen, Nationen und Religionen wurde ihm ein wichtiges Anliegen: Im Jahr 1219 reiste Franziskus als Missionar nach Palästina und schloss sich Kreuzfahrern an. In der Hoffnung, Frieden zu schaffen, predigte er im Lager des muslimischen Heeres vor Sultan Al-Kamil. Leider wurde seine Hoffnung nicht erfüllt.

Auch viele unserer Schwestern können noch von Kriegserfahrungen berichten, die ihren Lebensweg beeinflusst haben. So auch Schwester M. Manuela Musholt, die im Februar 1940 auf einem kleinen Bauernhof in Gescher-Estern als elftes von 15 Kindern zur Welt kam.

„Meine beiden ältesten Brüder wurden kurz vor Kriegsende vom Hof geholt und an die Front geschickt, als sie 17 und 16 Jahre alt waren“, berichtet sie. „Vier Jahre lang galten sie als vermisst, bevor sie Weihnachten 1949 krank und traumatisiert aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien zurückkehrten.“ Schwester Manuela erinnert sich an die Nächte gegen Ende des Krieges, als abends alle Fenster verdunkelt wurden, und an das Geräusch der alliierten Bomber, die über das Haus flogen. „Wir haben viel gebetet in diesen Nächten“, erzählt sie, „natürlich auch für unsere Brüder an der Front.“ Überhaupt war das religiöse Leben damals sehr wichtig in ihrer Familie. Bei Schwester Manuela entwickelte sich früh der Wunsch, für Gott und die Menschen da zu sein – und zwar als Krankenschwester. So trat sie mit 19 Jahren bei den Mauritzer Franziskanerinnen ein und begann schon während ihres Noviziats mit ihrer Ausbildung im Krankenhaus.

Nach vielen Berufsjahren in der Krankenpflege, in der Ergotherapie und später in der Provinzleitung der Deutschen Provinz betreut Schwester Manuela seit 2018 das Museum im Mutterhaus der Mauritzer Franziskanerinnen. Hier wird auch an die vielen Mitschwestern erinnert, die ihren Dienst in Kriegslazaretten versahen – erstmals im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864, nur 20 Jahre nach Gründung der Ordensgemeinschaft. 34 Schwestern aus Münster pflegten die Kriegsverwundeten in den Lazaretten des österreichischen Heeres in Schleswig-Holstein. Als Dank erhielt die damalige Oberin ein Messgewand vom österreichischen Kaiserpaar, das nun im Museum als „Sissis Messgewand“ viele Blicke auf sich zieht.

Auch in den Kriegen von 1866 und 1870/71 sowie in beiden Weltkriegen standen die Schwestern im Lazarettdienst, sowohl an den Fronten als auch in den Krankenhäusern und Konventen des Ordens, in denen Lazarette eingerichtet waren. Dafür wurden sie z.B. vom Roten Kreuz angefordert. Etliche Schwestern erhielten Orden und Auszeichnungen für ihre Arbeit – und nicht wenige starben Seite an Seite mit den Verwundeten, die sie versorgten.

Auf den alten Fotos im Museum wird das Leid und die Unmenschlichkeit des Krieges deutlich. „Sowohl als Krankenschwestern als auch als Franziskanerinnen werden wir uns immer für den Frieden einsetzen“, sagt Schwester Manuela. Ganz im Sinne des Hl. Franziskus, dessen Gruß uns verbindet: „Pace e bene“, Frieden und alles Gute.

Von Schwester M. Margarete Ulager und Claudia Berghorn

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Schwester M. Benediktis

Geboren: 1 April 1928
Eintritt: 9. August 1952
Profess: 3. Mai 1955
Gestorben: 7. Mai 2025

Einen Tag, nachdem sie ihr 70-jähriges Professjubiläum feiern konnte, vollendete Gott der Herr das irdische Leben von Schwester M. Benediktis, geb. Anna Brügge, gen. Feldhacke, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus.

Wenn Gott uns heim ruft ist unserer Seele höchster Feiertag,
denn wir kommen zu dem, der uns am meisten liebt.

(Franz v. Sales)

Schwester M. Benediktis wurde vor 97 Jahren in Recke geboren und wuchs mit ihren fünf Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach der Volksschule besuchte sie die Höhere Handelsschule in Osnabrück. Dort bekam sie einen „Notabschluss“, da die Schule wegen der vielen Bombenangriffe auf die Stadt 1944 geschlossen werden musste. Im gleichen Jahr starb auch ihr Vater, und die Brüder waren als Soldaten im Krieg, so dass Anna zuhause in der Landwirtschaft helfen musste. 1952 konnte sie dann mit 24 Jahren bei den Mauritzer Franziskanerinnen eintreten, die sie im Krankenhaus in Recke kennengelernt hatte.

Von 1961 – 1979 leitete Schwester M. Benediktis das Labor in Lingen und Cloppenburg. Dann durfte sie die Ausbildung zur Pastoralreferentin machen. Das entsprach ihrem Herzenswunsch. Von 1980 – 2006 war sie als Seelsorgerin in Lünen und Gronau eingesetzt und hat ihren tiefen Glauben dort mit vielen Menschen teilen können. Aus Altersgründen kam sie danach ins St. Franziskus-Haus nach Nordwalde, wo man sie in den ersten Jahren in der Hausbibliothek fand, bis ihre Kräfte das nicht mehr erlaubten.

Schwester M. Benediktis wurde die große Gnade zuteil, am Tag vor ihrem Tod im Kreis der Mitschwestern und ihrer Angehörigen das Gnadenjubiläum feiern zu können. Für ihre Geschwister und auch für ihre Nichten und Neffen war sie besonders dankbar, da sie neben den Mitschwestern immer für sie da waren.

Ihr Wunsch war es, dass Jesus Christus ihr in der Todesstunde entgegenkommt und das sie dann alle wiedersehen darf, die ihr lieb waren.

Dankbar nehmen wir Abschied von Schwester M. Benediktis. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie bleiben wir ihr schwesterlich verbunden.

Am Dienstag, den 13. Mai 2025 feiern wir um 10.00 Uhr im St. Franziskus-Haus in Nordwalde das Auferstehungsamt für Schwester M. Benediktis und verabschieden uns anschließend von ihr auf dem Gemeindefriedhof, wo sie ihre letzte Ruhestätte finden wird. Beim Kaffee im St. Franziskus-Haus können wir danach unsere Erinnerungen austauschen.

Pilgerinnen der Hoffnung (4): Erneuerung

Die Reihe „Pilgerinnen der Hoffnung“ ist ein monatlich erscheinender geistlicher Beitrag zum Heiligen Jahr – eine Kooperation des internationalen Generalats der Mauritzer Franziskanerinnen und der Kirchenzeitung „Kirche und Leben“. Unser Thema im April: Erneuerung.

Dieser Artikel wurde im April 2025 in „Kirche+Leben“ veröffentlicht.

30.04.2025. Im Zyklus der Natur ist der April ein Monat der Erneuerung: Endlich werden die Tage wieder länger, und jedes Jahr aufs Neue dürfen wir uns am leuchtenden Gelb der Osterglocken erfreuen und am zarten Grün der ersten Blätter.

Auch unser Kirchenjahr folgt einem Zyklus von Werden und Vergehen, der seinen Höhepunkt in der Karwoche findet. Hier liegen Sterben und Erneuerung besonders nah zusammen. Die gute Nachricht: Der Tod Jesu am Kreuz ist nicht etwa das Ende, sondern die Voraussetzung für einen neuen Anfang, für die Auferstehung. Jedes Jahr bestärkt uns diese Osterbotschaft in unserem Glauben und in der Hoffnung, dass ein Neu-Anfang, dass Erneuerung möglich ist.

Davon war auch unser Namenspatron überzeugt, der Hl. Franziskus von Assi, der ein besonders enges Verhältnis zur Natur hatte. Im Jahr 1225, schon sterbenskrank, schrieb Franziskus sein Loblied auf Gottes Schöpfung, den „Sonnengesang“, vielen bekannt als „Laudato Si“. Dieses Jahr, 2025, feiert die franziskanische Familie das 800-jährige Jubiläum dieses bedeutenden Werkes.

Zu einer Zeit, als das Wort „Nachhaltigkeit“ noch lange nicht erfunden war, lebte Franziskus in echtem Einklang mit der Natur. In seinem „Sonnengesang“ dankte er Gott für seine Schöpfung und für alle Geschöpfe. Voller Respekt und gleichzeitig sehr nah spricht er von Sonne, Mond und den Elementen als seinen „Geschwistern“ und hat keine Angst vor „Bruder Tod“, der ja ein natürlicher Teil des Zyklus ist, der Leben heißt. 1979 wurde Franziskus von Papst Johannes Paul II. zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie ernannt.

Auch in seiner Lebensführung würde man Franziskus heute als „nachhaltig“ bezeichnen: Er verzichtete auf persönlichen Besitz und Konsum und hatte nur das Nötigste zum Leben – eine bewusste Beschränkung, die ihn frei machte für seinen Dienst an Gott und den Menschen.

Nach diesen Grundsätzen des Hl. Franziskus richten wir Franziskanerinnen unser Leben aus, schon seit der Gründung unserer Ordensgemeinschaft 1844. So geloben wir bei unserem Eintritt, fortan in „Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam“ zu leben. Früher gehörte dazu auch, dass die Ordensgemeinschaft möglichst autark und im Einklang mit der Natur lebte: Bis weit nach dem 2. Weltkrieg gehörte zum Mutterhaus in Münster auch eine Landwirtschaft; wir Schwestern betrieben auch eine Gärtnerei und eine Bäckerei, unser eigenes Waschhaus und eine Großküche, mit der wir nicht nur uns selbst, sondern auch die Patienten im St. Franziskus-Hospital und viele Bedürftige versorgten.

Dies hat sich Schritt für Schritt verändert, aber in einem Bereich sind wir weiterhin Selbstversorgerinnen: Im Mutterhaus betreiben wir eine Schneiderei, in der die Kleider und Schleier für alle Schwestern der Deutschen Provinz und der Generalleitung in Maßanfertigung hergestellt werden.

Seit 1976 arbeitet hier Schwester M. Pankratia Stüwe, die im Februar 86 Jahre alt geworden ist und letztes Jahr ihr 60. Professjubiläum feierte. „Aktuell kleiden wir etwa 250 Schwestern ein“, erzählt Schwester Pankratia. Ursprünglich hat sie, wie alle Schwestern früher, die Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und einige Jahre in der Pflege gearbeitet. Doch dann wurde Unterstützung in der Schneiderei benötigt, und Schwester Pankratia wechselte ihren Einsatzort und lernte das Schneiderhandwerk von Grund auf von ihren Mitschwestern. Heute arbeitet sie mit zwei Maßschneiderinnen zusammen und ist spezialisiert auf das Nähen und Anpassen der Ordenskleider und Schleier. In den fast 50 Jahren ihrer Tätigkeit hat sie es nur zweimal erlebt, dass sich die Tracht der Schwestern änderte – zuletzt 1989. „Das Ordenskleid ist jetzt einfach viel praktischer“, erklärt sie.

Alle Stoffe sind robust und langlebig. Beim Schleier können wir Schwestern wählen zwischen einem festlichen schwarzen und einem weißen Modell, das Kleid gibt es in vier Farben: anthrazit oder hellgrau für den Alltag, schwarz für Feiertage und weiß für die Arbeit. So sind wir immer richtig angezogen. Was braucht frau mehr?

©Kube

Nachhaltige Kleidung, nachhaltig produziert: Seit 2022 setzen wir auf erneuerbare Energie. Auf 1316 qm Dachfläche haben wir 690 Solarmodule installieren lassen. Mit dieser Photovoltaik-Anlage decken wir mehr als die Hälfte des Energiebedarfs unseres Mutterhauses und sparen jährlich 122 Tonnen CO2. Das würde dem Hl. Franziskus sicher gefallen. Genauso wie die Ansicht des Dachs unserer Mutterhauskirche im Dunkeln: Die Solarmodule bilden eine Kreuzform, die nachts von LEDs beleuchtet wird. Und dieses leuchtende Kreuz erinnert uns immer wieder an Gott, den Quell unseres Glaubens und unserer Hoffnung auf Erneuerung.

Von Schwester M. Diethilde Bövingloh und Claudia Berghorn

(Fotos in der Schneiderei ©Kestin)

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Schwester M. Maristella

Geboren: 28. April, 1928
Eintritt: 27. January, 1956
Profess: 28. October, 1958
Gestorben: 27. April, 2025

Am Morgen des Sonntags der Barmherzigkeit gab unsere Mitschwester geb. Maria Willen, Krankenschwester vom Reg. Dritten Orden des hl. Franziskus, ihr Leben zurück in die Hände Gottes.

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz dein eigen sein!

((Mariengebet)

Schwester M. Maristella wurde in Lewinghausen bei Löningen auf dem Bauernhof der Familie Willen geboren und wuchs dort mit ihren drei Schwestern und vier Brüdern auf. Schon vor dem Eintritt absolvierte sie die Krankenpflegeausbildung im Augusta-Krankenhaus in Düsseldorf. Durch die Schwestern in Glandorf bei Osnabrück kam sie zu den Mauritzer Franziskanerinnen. Zuerst arbeitete sie als Stationsschwester in mehreren Krankenhäusern und seit 1979 als Gemeindekrankenschwester in ihrer alten Heimat in Essen/Oldbg., Lastrup und Löningen. Dort war Schwester M. Maristella sehr beliebt und ist bei einigen der Familien in denen sie gepflegt hat bis heute in guter Erinnerung. 2012 zog sie dann als Seniorin ins St. Heriburg-Haus nach Münster. Einen Tag vor ihrem 98. Geburtstag rief Gott sie zu sich.

Die tägliche heilige Messe war ihr seit den Kindertagen vertraut und hat ihr Kraft gegeben für ihren langen Weg durch das Leben.

Als geborene Maria und spätere Schwester Maristella fühlte sie sich besonders der Gottesmutter verbunden. Das Gebet des Rosenkranzes war ihr sehr lieb. Auf ihrem Totenbildchen möchte sie das Bild der Muttergottes von Telgte haben, auch als Zeichen ihrer Verbundenheit mit der Ordensgründungsstätte der Mauritzer Franziskanerinnen. Bewusst hat sie ihren Glauben bis zuletzt gelebt und ist den Weg an der Hand der Gottesmutter gegangen. Möge diese sie nun begleiten auf ihrem letzten Weg zu Gott.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Maristella Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie, denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen

Der Schwesternkonvent des St. Heriburg-Hauses in Münster

Die Angehörigen

Am Mittwoch, den 30. April 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Maristella und begleiten sie zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Schwester M. Hermana

Geboren: 21. Januar 1924
Eintritt: 30. Januar 1948
Profess: 28. Oktober 1950
Gestorben: 15. April 2025

Schon am Dienstag in der Karwoche konnte unsere Mitschwester, Krankenschwester vom Reg. Dritten Orden des hl. Franziskus, geb. Ida Kohls, ihre Auferstehung feiern.

Auferstehen ist unser Glaube,

Wiedersehen ist unsere Hoffnung.

Gedenken unsere Liebe.

(hl. Augustinus)

Schwester M. Hermana konnte ein ganzes Jahrhundert überblicken, bevor sie mit 101 Jahren gestorben ist. In drei Wochen hätte sie 75 Jahre nach der ersten Profess ihr Kronjuwelenjubiläum feiern können.
Geboren wurde Ida Kohls in der Weimarer Republik in Ellenstedt und wuchs mit ihren sechs Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Das Dritte Reich erlebte sie als Schülerin; und im Zweiten Weltkrieg half sie auf dem elterlichen Hof. Ihre katholische Familie setzte sich im Oldenburger Münsterland aktiv gegen den Nationalsozialismus ein.

Als die Bundesrepublik nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, ging die junge Frau ins Kloster, zu den Mauritzer Franziskanerinnen. Neben der Krankenflegeausbildung absolvierte sie auch die Ausbildung zur Heimleiterin. In Everswinkel, Straelen, Körbecke und im St. Heriburg-Haus übernahm sie das Amt der Oberin. Danach betreute sie den Speisesaal im St. Josefs-Haus in Ennigerloh und kam 2018 als Seniorin zurück in St. Heriburg-Haus, wo sie bis vor einigen Wochen noch am Konvents- und Gebetsleben der Gemeinschaft teilnehmen konnte. Altersschwach und müde gab sie, so ruhig und unaufgeregt wie wir sie kennen- und schätzen gelernt haben, ihr Leben zurück in die Hände Gottes.

Schwester M. Hermana machte kein Aufsehen von ihrer Person, war aber sehr präsent mit ihren großen, strahlenden Augen. Gerne wallfahrtete sie zur Schmerzhaften Mutter nach Buddenbaum. Sie sagte von sich, dass sie das Gebet in der Gemeinschaft liebe, aber besonders die stillen Zeiten in der Kapelle.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Hermana Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie, denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen
Der Schwesternkonvent des St. Heriburg-Hauses in Münster
Die Angehörigen

Am Dienstag, den 22. April 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Hermana und begleiten sie zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Schwester Gertrude O’Connor, OSF

Ich wurde am 4. Januar 1939 in einer ländlichen Gegend in der Nähe von O’Fallon, Illinois, als ältestes von neun Kindern einer Familie mit irischen, deutschen, französischen und italienischen Vorfahren geboren. Als Kind besuchte ich das Mutterhaus in Springfield, Illinois, wo meine Tante Schwester Joyce Gerardi lebte.

Als die Zeit kam, mich für eine Highschool zu entscheiden, gaben mir meine Eltern die Erlaubnis, mein Zuhause zu verlassen und mich an der St. Francis High School im Mutterhaus anzumelden. Nach drei Jahren Ausbildung spürte ich, dass es auch meine Berufung im Leben war, Mitglied der Mauritzer Franziskanerinnen zu werden. Am 8. September 1956 trat ich in die Gemeinschaft ein. Ich schloss meine Ausbildung als Postulantin ab, während ich mit der Formation begann. Bald nach meinem Diplom wurde ich Novizin und konzentrierte mich darauf, etwas über das religiöse Leben zu lernen.

Nach meinem ersten Gelübde im Jahr 1959 schrieb ich mich an der St. John’s Hospital School of Nursing in Springfield ein, und während meiner Ausbildungszeit in der Chirurgie fühlte ich mich besonders wohl. Ich habe als OP-Krankenschwester in unseren Krankenhäusern in Illinois und Wisconsin gearbeitet, als Fakultätsmitglied an der St. John’s School of Nursing, als Leiterin des Loretto Home im St. Francis-Konvent und als Fachkrankenschwester für Chirurgie am St. John’s Hospital (Springfield). Darüber hinaus war ich in der Gemeindeleitung und im Vorstand des Hospital Sisters Health System (HSHS) tätig.

1971 erwarb ich einen Bachelor-Abschluss in Krankenpflege am Marillac College (St. Louis, Missouri). 1979 erwarb ich einen Master-Abschluss in Krankenpflegeausbildung an der University of Illinois (Urbana-Champaign, Illinois) und 1988 einen Master-Abschluss in Krankenpflege an der Rush University (Chicago, Illinois).

Meine 66 Jahre als Ordensfrau waren mit viel Segen erfüllt. Jeden Tag auf meinem Lebensweg war ich im Gebet verbunden mit dem Heiligen Geist, und es war ein wunderschöner Weg. Ich danke Gott für dieses wunderbare Leben.

Schwester M. Camilis Zysk

Im Jahr 1939, am 26. August wurde ich  in  Gladbeck, geboren. Meine Eltern, die Mutter, Helene geb. Hartmann und mein Vater, Anton Zysk, waren gut katholisch. Mein Vater, der Bergmann war, wurde einige Tage vor meiner Geburt schon einberufen, so dass er mich nicht mehr kennen lernte. Und so wurde ich mitten im Ruhrgebiet groß. Ich besuchte die Kath Volksschule am Rosenhügel. Nach dem 8. Schuljahr wurde ich entlassen. Wir lebten in ganz normalen Verhältnissen, wie sie nach dem Krieg eben waren. Reich waren wir nicht, aber meine Eltern haben uns eine gute glückliche Kindheit geschenkt. In unserem Drei-Mädel–Haus  hatten wir alle von einem bestimmten Alter an unser kleinen Aufgaben mit zu erledigen. Da meine Mutter krank war, und ich die Älteste, fielen mir schon früh viele Aufgaben zu.

Bei uns gingen oft die Schwestern von der Familienpflege durch die Straße. Schon sehr früh, ich kann mich nicht genau erinnern wann, habe ich zu meiner Mutter gesagt, so will ich auch werden. Doch wie das so ist, dieses Hingezogen sein verlor sich später bis hin zu dem Tag, der für mich die Entscheidung brachte.

In der Rückschau auf mein Leben, fallen mir besonders einige Ereignisse ein, die zwar klein sind, aber für mich weg- und lebensweisend sind. In meinem Elternhaus wurde  das Tischgebet immer gut gepflegt und uns Kindern wurde das Beten auch gelehrt. Für meine Mutter war die Kriegszeit eine sehr schwierige Zeit, da wir immer mal wieder in eine andere Gegend evakuiert  wurden. Aber meine Mutter hielt im Glauben stand und führte auch uns Kinder dorthin.

Dann bekamen wir auf einmal Post aus Amerika und  meine Großtante, Schwester M. Camilla, geb. Klara Achtermann  meldete sich.  Sie war Mauritzer Franziskanerinn und schon als Postulantin nach Amerika  gekommen. Dadurch entspann sich nun nach dem Krieg ein reger Briefwechsel. Ich durfte dann immer die Briefe schreiben und aus unserem Alltag berichten.

Nach meiner Schulentlassung fand ich Arbeit im Horster Krankenhaus, zunächst an der Pforte und später im Labor. Ich begann die Schwestern zu beobachten, ihre Art mit den Menschen und auch mit den Mitarbeitern umzugehen. Etwas wurde in mir wach, was ich nicht zu deuten wusste Da ich jung war, ging ich auch oft mit einigen Arbeitskloleginnen zum Tanz, doch manchmal  hatte ich das Gefühl, da nicht hin zugehören und die Lust am Tanz verging mir.

An einem Sonntagnachmittag war ich in der Kapelle. Dann kamen die Schwestern und als  Ruhe eingekehrt war, gab es ein Klopfzeichen und alle Schwestern erhoben auf einmal die Hände zum Gebet. Das war für mich ein erschütterndes Erlebnis, das mich sehr lange beschäftigte. Einmal sprach ich mit Schwester M. Gilduina darüber und sie erklärte mir das. Ich glaube, dass dieses Erlebnis den Ausschlag gegeben hat meinem inneren  Anruf zu folgen. 1959 fand ich Aufnahme bei den Mauritzer Franziskanerinnen. Meine erste Profess legt ich 1962 ab und 1967 die ewige Profess.

Die Ausbildung zur Krankenschwester fand im Franziskus Hospital statt. Nach dem Krankenpflegeexamen fand ich meinen ersten Einsatz in Havixbeck , einem kleinen Krankenhaus auf dem Land. Einige Zeit später in Emsdetten im Labor und Röntgen Nachdem ich dann  9 Jahre in Haselünne meinen Dienst tat, sollte ich eine andere Aufgabe übernehmen. Über die Diözese Münster machte ich ein Bonn beim Borromäusverein eine Ausbildung zur Büchereiassistentin. In dieser Aufgabe  war ich viele Jahre tätig  und habe vier Büchereien in den Krankenhäusern in Emsdetten, Bremen, Wilhelmshaven und Leer eingerichtet. 2002 begann ich ein Fernstudium zur Leiterin von Wort Gottes Feiern an Sonn-und Feiertagen über das theologische Institut Trier, welches ich dann 2004 mit Erfolg abschloss. Dankbar war ich meiner Oberin, dass sie mir dieses Studium erlaubte.

Viele Wort Gottes-Feiern habe ich für die Gemeinde und im Krankenaus gehalten. Diese Aufgabe habe ich mit viel Herzblut getan. Nun heißt es Abschied nehmen aus Alters- und Gesundheitsgründen. Ich weiß, dass viele Schwestern, auch in den USA, meinen Weg mit ihrem Gebet begleitet haben. Viele davon sind schon lange heimgeholt zu Gott, aber ich denke noch immer an sie. Ein besonderer Dank gilt aber meinen Eltern, die mir Vorbild und Beispiel waren und uns gelehrt haben was wichtig ist im Leben.

Sister M. Celina

We know that God makes all things work together
for the good of those who have been called according to his decree.
(Rom. 8:28)

In 1941, I was born in Tottori, the second of four children.  When I was 20 years old, I received the gift of Baptism.  In Nursing School, a classmate invited me to go with her to see the church.  Both of us had just entered nursing school and were not acquainted with the area.  One day, we found a small church. Timidly we opened the door and found a sign: “Little Flower Kindergarten” and “CATHOLIC KURAYOSHI CHURCH”.  On the first floor was the kindergarten, and on the second was the chapel.  The kindergarten teacher introduced us to the pastor, who was a young Jesuit priest.  Then my friend and I started instructions on the Catholic teachings from this priest.  I told the priest: “I would like to hear the teachings, but I will not receive the Catholic baptism”. At that time, I was afraid that if become a Catholic, I would be tied up by restrictions, and loose my freedom. 

We came regularly to listen to the priest.  However, I noticed that my friend who invited me to go with her, had quit coming after a while. I was alone to receive the instructions.  Father used romaji script, and was not fluent in Japanese, but with all his heart talked about the Scriptures.  This little church community was like a family, and the Christians were very friendly and kind.  After the Mass on Sundays we mixed familiarly in the conference room and spent precious times.

During a period of two year experience, I joined the activities of the Legion of Mary, visiting the sick in the apartment next to the Church and in the surrounding area. During that time, I began to realize that I would not become as restricted as I thought.I received the grace of baptism at the age of 20.

Thinking of my past experiences, I had become familiar with the words of Scripture at the age of 16. About the time we graduated from Middle School, as classmates we exchanged messages in a notebook which we passed around.  When my notebook was passed back to me, the message that caught my eye was: “Go in through the narrow gate, because the gate to hell is wide and the road that leads to it is easy, and there are many who travel it.  But the gate to life is narrow and the way that leads to it is narrow, and there are few people who find it.” (Matthew 7:13).  When I looked at who signed the message, it was that of our music directress, and I felt a whole new impulse.  However, at that time, I did not search for the Scripture at the church.

In a certain book I read an article:  “In that person ‘the Word of God’ may be found fermenting as yeast. It takes time for the yeast to ferment within me, and it may be guiding me…” 

When I was thinking of religious life, Father Van de Vijver (CICM) was the pastor.  As I went to speak to Father about it, he said, “I only know of communities in Himeji”, and referred me to this Community.  I had worked at St. Mary’s Hospital for a while from April, 1965, as a nurse, and knew it was an Order which came from America, and from which Sister Ruth came, and Japanese Sisters belonged.

In September 1965, I entered the Community with two other candidates, and pronounced First Vows in 1968. I studied the Sophia University Religious course two years in Osaka; then I was sent to St. Francis Hospital in Nagasaki, where I worked as a nurse. For me, it was a great grace from God that I could meet with the people of Nagasaki, who had a history of deep faith. In October, 1973, I pronounced my Final Vows.

In 1986 I was appointed as the religious formation director for the junior sisters for four years.  After which, I was sent again to St. Francis Hospital in Nagasaki.

From January, 2000, I went to the American Province to study English. From September 2000 to July, 2001, I took the ETU Religious Formation Course in Chicago.  This was a very interesting opportunity and afforded me precious experiences in meeting these international students.

In October 2001, as the beginners’ formation directress, I stayed for a short time in the Formation House of our Province in Seoul (of which Sister Laetitia was the responsible person).  I lived with the Korean Candidates, and was able to get a feeling for the Korean culture.

In the autumn of 2004, at the invitation of a Conventual Franciscan Father, I participated in a vocation activity in which five Religious Communities of Sisters visited Ho Chi Minh, Phan Thiet, Nha Trang Provinces.  This was an incentive for which we have been gifted with new energy and membership.

 Dear God, please renew daily my heart, wanting to live always according to your will!

Pilgerinnen der Hoffnung (3): Heilung

Die Reihe „Pilgerinnen der Hoffnung“ ist ein monatlich erscheinender geistlicher Beitrag zum Heiligen Jahr – eine Kooperation des internationalen Generalats der Mauritzer Franziskanerinnen und der Kirchenzeitung „Kirche und Leben“. Unser Thema im März: Heilung.

Dieser Artikel wurde im März 2025 in „Kirche+Leben“ veröffentlicht.

30.03.2025. Fasten liegt im Trend, wie eine aktuelle Umfrage der Krankenkasse DAK belegt: Während 2013 rund 50 Prozent der Deutschen bereit waren, für ihre Gesundheit eine Zeit lang auf Alkohol, Süßigkeiten oder Zigaretten zu verzichten, sind es heute im Schnitt schon 72 Prozent.

Bewusster Verzicht mit heilendem Effekt: Diesen positiven Aspekt unserer vorösterlichen Fastenzeit müssen wir also kaum noch erklären. Aber welche religiösen Aspekte kommen für uns dazu, die ebenfalls heilsam sein können?

Ganz persönlich schätze ich die Fastenzeit als Chance für einen inneren Prozess, der mit einer achtsamen Bestandsaufnahme beginnt. Es ist mir wichtig, inne zu halten und mein Herz zu befragen: Wie lebe ich jetzt und hier mit Gott und mit den Menschen? Gibt es vielleicht etwas, das es zu heilen gilt? – Eine Bestandsaufnahme, die eine innere und äußere Neuausrichtung zur Folge haben kann.

Dieser Prozess der Neuausrichtung, der mich in der Fastenzeit begleitet, durchzieht auch die Geschichte der Mauritzer Franziskanerinnen, gegründet 1844 als Krankenpflege-Orden – damals eine konkrete Antwort auf soziale Not und den Mangel an Krankenversorgung. Seither entwickelten sich neben der Krankenpflege zusätzliche Arbeitsbereiche, weil die Schwestern immer achtsam auf die Zeichen der Zeit reagierten und Gott und ihr Herz befragten. So gibt es heute in unserer internationalen Ordensgemeinschaft z.B. auch Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen und Seelsorgerinnen, Sozialarbeiterinnen, Ärztinnen und Juristinnen.

Was all diese Tätigkeiten vereint, ist die innere Haltung, in der Nachfolge des Hl. Franziskus „Christi heilende Gegenwart zu den Menschen zu bringen“. So heißt es in unserem Mission Statement. Anders formuliert, ist es unser Ziel, die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen – und zwar so, wie die Menschen es gerade brauchen. Das bedeutet eben auch, dass wir immer bereit sind, uns weiter zu entwickeln – insgesamt als Ordensgemeinschaft, aber auch jede einzelne von uns persönlich.

Das kann eine riesige Herausforderung sein. So zum Beispiel bei Schwester M. Gerburg Aufderheide, die 1974 nach Indien ging und dort den ersten Konvent mitbegründet hat. Schwester Gerburg, geboren 1935 in Ennigerloh, hatte als junges Mädchen traditionell Hauswirtschaft gelernt, dann wurde sie Kindergärtnerin und lernte nach ihrem Ordenseintritt die Krankenpflege.

Auf diese Qualifikationen konnte sie in Indien beim Aufbau einer medizinisch-pflegerischen Anlaufstelle zurückgreifen. Nicht gerechnet hatte sie damit, dass man ihr Kinder brachte – Säuglinge und Kleinkinder, die auf dem Müll gefunden wurden oder auf Bahngleisen, weil niemand sie haben wollte. Schwester Gerburg nahm diese Kinder auf und zog sie groß, sorgte später für ihre Schulbildung und inzwischen auch für entsprechende Ehepartner – Aufgaben, die traditionell den Eltern zugekommen wären. 27 Mädchen und Jungen hat sie auf diese Weise vor dem sicheren Tod gerettet.

Schwester M. Gerburg Aufderheide in Pithora/ Indien mit den von ihr geretteten und aufgezogenen Kindern

Parallel legte Schwester Gerburg den Grundstein für die Indische Provinz, beginnend 1979 mit vier indischen Kandidatinnen. Sie leistete weiter Krankenpflege und war gleichzeitig Haushälterin, Fahrerin und Handwerkerin in der jungen Gemeinschaft. Die Verständigung in Englisch und Hindi war mühsam, das Klima fremd, die Krankheitsbilder auch. „Zum Glück mochte ich die Hitze von Anfang an“, sagt Schwester Gerburg, die im Herbst 90 Jahre alt wird, „aber wie man Schlangenbisse versorgt, musste ich erst lernen.“

Schwester Gerburg (Mitte) in Münster mit Schwestern aus der Indischen Provinz anlässlich ihres 65. Profess-Jubiläums 2023 (Foto: Kestin)

Heute wirken in unserer Indischen Provinz fast 100 Schwestern in 17 Konventen in sieben Bundesländern, und gerade wurde ein Krankenhaus genau an dem Ort eröffnet, wo Schwester Gerburg vor mehr als 50 Jahren ihr Wirken begann. Das Vorbild von Schwester Gerburg zeigt mir, wie viel jede und jeder Einzelne von uns bewegen kann, wenn unser Herz offen dafür ist, im Kontakt mit den Menschen ein Werkzeug der Liebe Gottes zu sein – immer wieder neu, immer wieder anders. Auch wenn es vielleicht nicht die Schlangenbisse sind, die wir zu heilen haben, sondern unsere Beziehung zu Gott und den Menschen um uns herum.

Von Schwester M. Hiltrud Vacker und Claudia Berghorn

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Schwester Pacis Bao

Am 8. April 1921 wurde ich in Shan-Tung, China geboren. Mir wurde der Name Yuan Ying (Catherine) gegeben. Ich war das jüngste Kind von vier Mädchen und drei Jungen. Meine Eltern, antichinesische Landbesitzer, waren angesichts der zunehmenden Präsenz der Japaner, die gegen die römisch-katholische Kirche eingestellt waren, sehr um meine Sicherheit besorgt. Deswegen brachten sie mich im Jahr 1925 in ein Waisenhaus mit Schule im nahe gelegenen Ping Yin. 1932 wechselte ich zu einer weiter entfernten Schule in Jinan, China. Dort lernte ich die Krankenschwestern des hl. Franziskus kennen. Schwester Clementia, zusammen mit anderen Schwestern, besuchte uns mehrfach und sprach über das Ordensleben und die Arbeit im St. Joseph’s Hospital in Jinan. Ich war sehr beeindruckt von ihnen und beschloss, mich ihnen nach Abschluss meiner Ausbildung anzuschließen.

Am 8. September 1944 trat ich in die Gemeinschaft ein. Es war die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die Schwestern kümmerten sich um die verletzten Soldaten. Am 17. Oktober 1945 wurde ich eingekleidet und erhielt wegen des gerade unterzeichneten Friedensvertrages den Namen Pacis, der „Frieden“ bedeutet.

Am 24. September 1947 legte ich meine erste Profess ab. Aufgrund der zunehmend instabiler werdenden politischen Situation in China mussten die Schwestern gehen, und so segelten einige von uns am 12. Mai 1948 auf dem Passagierschiff „SS General Meigs“ Richtung USA. Nach unserer Ankunft in San Francisco, Kalifornien, fuhren wir mit dem Zug nach Springfield, Illinois, und kamen dort am 5. Juni 1948 an. Der Plan war, drei Jahre zu bleiben und dann nach China zurückzukehren. Da sich die Bedingungen in China jedoch nicht verbesserten, kehrten wir nicht zurück und hatten über 30 Jahre auch nur sehr begrenzten Kontakt mit unseren Familien.Leider waren viele Mitglieder meiner Familie getötet worden.

Ich bin Absolventin der St. John’s Krankenpflegeschule in Springfield, Illinois (1963). Ungefähr fünf Jahre lang war ich als Krankenschwester im St. John’s Hospital in Springfield und im St. Vincent Hospital in Green Bay, Wisconsin, tätig. Im Jahr 1968 verbesserte sich die politische Situation in Taiwan und die Schwestern beschlossen, eine Mission zu eröffnen. Drei chinesische Schwestern und ich meldeten uns freiwillig, um den Armen in Kaohsiung in der „Star of the Sea-Klinik“ zu dienen.

Im Jahr 2000 besuchte ich einen Gebetsgottesdienst über Vergebung in Kaohsiung. Ich wusste, dass ich denen vergeben musste, die meine Familie getötet hatten, dass ich den Hass loslassen musste, den ich seit fast 50 Jahren hatte. Es waren über 5.000 Menschen im Gottesdienst und der Heilige Geist kam zu mir und berührte meine Seele. Ich war endlich in Frieden und vergab ihnen. Nach 34 Jahren in Taiwan kehrte ich 2002 nach Springfield zurück und bin seither aktiv geblieben. Heute, halte ich täglich meine Gebetszeit und ich verehre weiterhin in besonderer Weise die Gottesmutter.

Schwester M. Sixta

Geboren: 12. Februar 1942
Eintritt: 11. Februar 1964
Profess: 28. Oktober 1966
Gestorben: 5. April 2025

In den frühen Morgenstunden gab unsere Mitschwester, geb. Margret Hinxlage, Krankenschwester vom Reg. Dritten Orden des hl. Franziskus, ihr Leben in die Hände Gottes zurück.

Meine Zeit steht in deinen Händen:

(Psalm 31, 17)

Im Kreis ihrer zwölf Geschwister wuchs Schwester M. Sixta auf dem Bauernhof Hinxlage in Kellerhöhe im Oldenburger Land auf. Nach der Schulzeit besuchte sie die landwirtschaftliche Schule in Garrel und machte die praktische Ausbildung auf dem elterlichen Hof. Weil sie schon lange den Wunsch hatte, Ordensschwester zu werden, durfte sie zwei Jahre ins Krankenhaus nach Waltrop gehen, um die Arbeit der Franziskanerinnen dort kennenzulernen. Danach trat sie in die Ordensgemeinschaft ein. Sie folgte damit ihren älteren Schwestern, Schwester M. Johanna und Schwester M. Raymira. Schwester M. Sixta arbeitete im Kloster vorwiegend als Krankenschwester und in der Hauswirtschaft.

Wir erinnern uns gerne an den großen Schwesternfriedhof in Telgte, den sie viele Jahre mit großer Liebe pflegte. Dabei konnte sie die Erfahrung einbringen, die sie aus der landwirtschaftlichen Ausbildung mitbrachte. Die Blumen blühten bei ihr immer besonders prächtig. Die Zeit, die sie darüber hinaus hatte, widmete sie den Bienen und konnte von ihnen viel Honig ernten. Auch verdanken wir ihr die Blumensträußchen, die die Schwestern zum Ordensjubiläum angesteckt bekommen. Bis vor zwei Jahren hat sie sie immer für alle sehr schmuckvoll gestaltet.

Seit 2017 lebte Schwester M. Sixta gemeinsam mit Schwester M. Raymira im St. Anna-Stift in Kroge. Nach längerer Krankheit folgte sie nun ihrer Schwester M. Johanna und weiteren Geschwistern auf dem Weg in den Himmel.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Sixta Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen

Der Schwesternkonvent des St. Anna-Stiftes Kroge

Schwester M. Raymira

Die Angehörigen

Wir feiern das Auferstehungsamt für Schwester M. Sixta am Mittwoch, den 9. April 2025 um 14.30 Uhr in der Klosterkirche in Kroge. Anschließend begleiten wir sie zu ihrer letzten Ruhestätte auf dem Kroger Waldfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen austauschen beim gemeinsamen Kaffeetrinken.

Schwester M. Gudrun Konert

Ich wurde am 28. April 1958 als Gisela Konert in Holtwick, einem Ortsteil der Gemeinde Rosendahl im Kreis Coesfeld geboren. Aufgewachsen bin ich mit 6 Geschwister auf einem Bauernhof mit allen Tieren und was sonst noch so zu einem Münsterländer Hof dazugehört. Da alle Geschwister zwischen 1958 und 1967 geboren sind, herrschte immer „Leben in der Hütte“. Meine Mutter versorgte den großen Haushalt, neben den 7 Kindern gehörten noch die Eltern und einige Geschwister meines Vaters dazu. Mein Vater war Holzschuhmacher, arbeitete als Landwirt und Schreiner.

Nach meinem Schulbesuch absolvierte ich im St. Anna Stift in Stadtlohn eine 3-jährige Ausbildung als Hauswirtschafterin und später als Wirtschafterin.

Mit der Entscheidung für ein Leben im Kloster haben meine Eltern schon beinahe gerechnet. Eine Großtante und Tante, Schwester meines Vaters, lebten in der Gemeinschaft der Hiltruper Missionsschwestern, so ist diese Lebensform bereits Bestandteil der Familie. Als junge Frau auf der Suche nach dem richtigen Weg, waren Empfindungen und Gefühle wichtige Entscheidungsträger. Die Besinnungswochenenden bei den Mauritzer Franziskanerinnen brachte die Erleuchtung: „Das ist es!“ Ich fühlte mich wohl und aufgenommen in dieser Gemeinschaft.  Die Spiritualität des Hl. Franziskus, sein Leben und Wirken ist meine Berufung.

Im Rückblick auf meinen Lebensweg war die Entscheidung gut so. Ich würde mich heute wieder so entscheiden, denn ich betrachte mein Leben als eine Berufung. Nach der Entscheidung für das Ordensleben, trat ich dann am 27. April 1983 in die Gemeinschaft der Mauritzer Franziskanerinnen ein. Die Zeit des Postulates diente als Einführungszeit. Mit der Aufnahme ins Noviziat am 27. November1983 erfolgte die zweijährige Noviziats Ausbildung. Inhalte dieser Zeit waren das persönliche und gemeinschaftliche Gebet und das Leben in der Gemeinschaft, vertieft und geprägt vom Geist des Evangeliums und der franziskanischen Tradition. Nach dieser Zeit legte ich am 27. Oktober 1985 die erste Profess und am 1. Juli 1990 meine ewige Profess ab, in der ich mich für immer an Gott und die Gemeinschaft gebunden habe.

Gemeinschaft ist ein großes Geschenk, das ich nicht alleine auf dem Weg bin, das immer einer da ist, der mich trägt: Psalm 23 Vers 1+3:“DerHerr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen, er stillt mein Verlangen, er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen!“

Mein Hobby ist das Backen. Ich backe gerne und konnte dieses in verschiedenen Häusern unserer Gemeinschaft ausführen, Konvente im Rheinland und Münsterland, sowie 15 Jahre im Kapuzinerkloster in Münster und 6 Jahre im Konvent in Werne. Seit Ende Mai 2020 lebe ich in der St. Antonius von Padua Gruppe im neuen Haus des Mutterhauses in Münster. Ich lebe hier mit 4 Mitschwestern und sorge für die vielfältigen Aufgaben im Haus. Ich lebe gerne hier und bin meiner Berufung dankbar. Mit Blick auf mein Ordensleben möchte ich schließen mit Franziskus: Das ist es was ich will, das ist es was ich suche, danach verlange ich aus meinem Herzen!

Sister M. Dietmara Ahlmann

My story of life

Being asked about my age, I gladly reply:
I am two months younger than our Pope Francis.“ I really appreciate him. His positive attitude towards life, his outgoing personality and his love of freedom repeatedly opens up pathways, according to the scripture:  „You set me free in the open.“ For this I thank the Lord and the people who walk the way with me.

Childhood, youth and education

My family home is located directly on the church square in Lüdinghausen, a small town in the Münsterland. So our family, church and community life were a natural unity. I grew up with four siblings and a large number of cousins. Our kindergarten and later the high school were run by Franciscan nuns and one of my aunts was a Franciscan, too. Four cousins felt called to the priesthood, so I was very close to the church and the religious orders. I also felt the call to become a Religious Sister.

After my graduation from the school of nursing it seemed natural, that I felt drawn to the Hospital Sisters of St. Francis, especially since I went on a pilgrimage to Rome / Assisi together with my mother, on which I got to know St. Francis in a very new way.

And the certainty grew, that in a special way, I want to walk in the footsteps of St. Francis according to the gospel. A Franciscan, a Sister, a nurse. Yes, that’s what I wanted to be.

Entrance in Community

In 1962, I joined the Congregation, at that time together with 27 like-minded young women. It was a blessed, a wonderful and a carefree time.

But then everything turned out differently: Shortly after my first profession, I was called to the former General Superior, Mother Odilia. She told me: „In the future, we need a dentist with exam for the community“ and she added: „We thought about it and we want you, to go for study.“

Of course I was very scared and also disappointed. It saddened me to stop working as a nurse in the future. And I also expressed my doubts whether at all I can complete such a long course successfully.

After a period of reflection, I said with a heavy heart: „YES, I will try it.“ I had just recently professed my first vows, and as it says i n our vows, “I place myself completely at the disposition of this community for the service of the church.”

With God’s help and the invaluable support of my Sisters I passed the state examination and earned a doctorate.  I am particularly grateful to my Sisters, who worked for years in the dental practice with great dedication and who supported me with advice, practical help and prayer.

Working as a dentist became my new profession and gave me a lot o joy. The environment grew. In addition to the Sisters‘ treatment, I assumed emergency services in the hospital and beyond. Especially the work with children/people with disabilities in ‚Stift Tilbeck‘ was challenging. As a Sister, however, I had a special advantage, because our Sisters in Stift Tilbeck were persons of trust to the patients, and that’s where I belonged.

In many other situations, I experienced help and encouragement from people by my side, and especially from my Sisters.

And all in all, I feel that God is on my side. I do not know situations like God-forsakenness or threatening danger. Maybe I have worries, but in everything, again and again, I experienced what Jesus promises to us „I am with you every day”.
For me, this promise has become an encouraging word from the Holy Scripture.

Due to my profession, the motherhouse remained my permanent residence for almost 60 years. Sisters were jokingly saying, that I became a so-called ‚motherhouse pillar‘.

The terms in office in the General- and Provincial Leadership are very precious to me. In this time my „mother house horizon“ grew worldwide, for which I am very grateful. It is important in everyday life, to support and to shape the tasks and the aims of the community.

Now, at my age, my life is getting shorter and the thoughts of the end of life or of eternal life are coming more often. What will happen and how will it be? For me, heaven is a symbol for eternal home with God, a symbol for security, peace and joy and that is what I wish for all who were or are still with me on the way here.

For the many shortcomings or difficulties in everyday life, I always like to take St. Francis as a model. He loved the church despite all weaknesses and shortcomings. Through his life he gave the church a new face and he said:

„Lord, let it begin with me.”

Schwester M. Rosa, Yuriko Tsutsumi

Mein Name ist Schwester Rosa, Yuriko Tsutsumi. Ich wurde in einer sehr katholischen Familie groß. Ich bin in Wakayama, südlich von Osaka, geboren und habe sieben Geschwister: drei ältere Brüder, zwei ältere Schwestern und eine jüngere Schwester. Am dritten Tag nach meiner Geburt wurde ich getauft. Mein Vater hatte einen christlichen Namen nach der Heiligen Familie (Jesus, Maria und Josef) für mich ausgesucht. Mein Taufname ist Maria. Josef trägt Jesus und hält einen Stab mit blühenden Lilien in der Hand, deshalb lautet mein japanischer Name Yuriko. „Yuri“ bedeutet Lilie auf Japanisch. Mein Vater war ein Katechet, der hauptsächlich als Dolmetscher für französische Missionare tätig war. Er wurde in Hirado, Nagasaki, geboren, dem ersten Ort, an dem der heilige Franz Xaver in Japan landete.

Ich wurde bekannt mit dem Ordensleben, als ich die Missionsschule „Osaka Shin-Ai Jogakuin High-School“ besuchte.

Ich lernte unsere Kongregation durch den Krankenhausaufenthalt meines Vaters im St. Francis Hospital, Nagasaki, kennen.  Ich spürte Gottes Gnade, als mein Vater sich von seinem Zustand, in dem er dem Tod nahe war, erholte und das Krankenhaus verlassen konnte. Als ich 23 Jahre alt war, bekam ich eine Stelle im St. Francis Hospital.

Als ich im darauffolgenden Jahr Schwester Fridolin und Schwester Barbara bei der Arbeit zusah, begann ich zu überlegen: „Ich möchte zu ihnen gehören. So sieht echte Krankenpflege aus, im Dienst an den Kranken, Anreichen der Mahlzeiten und auch im Reinigungsdienst.“

Ich hatte jedoch das Gefühl, dass ich den lateinischen Gebeten, die aus der Klosterkapelle, die mit dem Krankenhaus verbunden ist, herüberklangen, nicht folgen konnte. Nach dem Vatikanischen Konzil nahmen Schwester Asumputa und ich regelmäßig einmal pro Woche an einer religiösen Studiengruppe teil, und allmählich änderte sich meine Einstellung. Wie von einer Welle erfasst, wurde ich in die Kongregation geführt.

Wenn ich jetzt zurückblicke, habe ich das Gefühl, dass ich eigentlich schon etwas früher eine Ordensschwester werden wollte. Ich sah, wie meine beiden Brüder ins Priesterseminar gingen, um Priester zu werden. Ich habe für sie gebetet. Einer meiner beiden Brüder erhielt die Priesterweihe und ich dachte darüber nach, eine Ordensschwester zu werden. Später begann der andere Bruder in einem Waisenhaus in der Diözese Osaka zu arbeiten. Zu dieser Zeit vergaß ich, dass ich eine Ordensfrau werden wollte.

Im Alter von 27 Jahren, nachdem ich meiner Mutter das Leben schwergemacht hatte, die mich am meisten als eine Ordensfrau zu sehen wünschte, wurde mir allmählich klar, dass Jesus derjenige war, den ich heiraten möchte.

Im folgenden Jahr 1967, im Alter von 28 Jahren, trat ich in die Kongregation ein und legte am 3. September 1970 meine ersten Gelübde ab. Am 3. September 1977 durfte ich meine ewige Profess feiern. Es war das Jahr, in dem die Japanische Provinz errichtet wurde.

Ich arbeitete als Krankenschwester im St. Francis Hospital in Nagasaki, im St. Mary’s Hospital in Himeji und im Osterdorf in Ashikaga.

1990 ging ich als Auslandsmissionarin nach Korea. Ich arbeitete hart daran, die koreanische Kultur kennen zu lernen. In Korea kümmerte ich mich um die alten Menschen und diente den Armen, und 2008 kehrte ich nach Beendigung meiner Zeit in Korea nach Japan zurück. Noch heute habe ich missionarischen Eifer für Korea.

Im Jahr 2020 feierte ich mein 50-jähriges Ordensjubiläum. In Dankbarkeit blicke ich zurück. Alles ist durch Gottes Gnade geworden.

Schwester M. Servulina

Geboren: 8. Dezember 1928
Eintritt: 27. Januar 1951
Profess: 3. Mai 1954
Gestorben: 17. März 2025

An ihrem Namenstag holte unser guter Gott unsere Mitschwester zu sich.

Getreu ist Gott, der euch beruft.

Er wird es auch vollenden.

(1. Thess. 5,24)

Schwester M. Servulina wurde als eins von sechs Geschwistern in Münster-Amelsbüren geboren, wo ihr Vater Förster auf Schloss Herold war. Da die Mutter früh gestorben ist, wuchs sei bei Pflegeeltern in Füchtorf auf, die sich sehr gut um sie gekümmert haben, wie sie immer wieder sagte. Hier lernte sie die Mauritzer Franziskanerinnen kennen, die in der ambulanten Pflege arbeiteten.

Mit dreiundzwanzig Jahren trat Gertrud in die Ordensgemeinschaft ein und wurde Krankenschwester. Unter anderem arbeitete sie in den Krankenhäusern in Haselünne, Lünen, Liesborn und Ennigerloh als Stationsschwester. 1979 kam Schwester M. Servulina nach Seppenrade und blieb dort bis zur Konventsauflösung 2021. Aus dieser Zeit kennen wir sie als Pfortenschwester und noch besser als Organistin, die mit viel Liebe die Orgel spielte und die Gottesdienste begleitete. Ihre ruhige und liebenswürdige Art und ihre strahlenden Augen werden uns im Gedächtnis bleiben.

Einige Tage vor ihrem Tod kam Schwester M. Servulina ins St. Franziskus-Hospital und sollte am 18. März wieder entlassen werden. Sie drängte aber darauf, dass sie am 17. März, dem Tag ihres Namenstages, entlassen würde. Am Nachmittag empfing sie die Krankensalbung und der Arzt erlaubte es schließlich, dass sie noch am Abend zurück ins St. Heriburg-Haus gehen durfte. Als die Schwestern sich zur Nacht von ihr verabschiedeten, hatte sie keine Wünsche und wollte nur noch schlafen. So ist sie eingeschlafen und hat sich leise und unbemerkt kurz vor Mitternacht auf den Weg zu Gott gemacht, nach dem sie sich sehr sehnte.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Servulina Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie, denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen

Der Schwesternkonvent des St. Heriburg-Hauses in Münster

Die Angehörigen

Am Freitag, den 21. März 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 9.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Servulina und begleiten sie zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Schwester M. Alwine

Geboren: 9. Februar 1935
Eintritt: 2. 28. Januar 1955
Profess: 28. Oktober 1957
Gestorben: 8. März 2025

Der gute und menschenfreundliche Gott rief unsere Mitschwester, geb. Klara Niehues, Krankenschwester vom Reg. Dritten Orden des hl. Franziskus, zu sich.

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz dein eigen sein!

dein für Zeit und Ewigkeit!

(Mariengebet)

Schwester M. Alwine kommt gebürtig aus einer Bergmannsfamilie in Altlünen. Sie war geprägt von der Gradlinigkeit und der Verlässlichkeit der Menschen im Ruhrgebiet, zu denen auch ein fester Glaube gehört.

Die Mauritzer Franziskanerinnen lernte die junge Klara im Marienhospital in Lünen kennen. Mit zwanzig Jahren trat sie in Münster in die Ordensgemeinschaft ein und wurde eine echte Franziskanerin.

Der Name Schwester M. Alwine ist fest mit dem St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort verbunden. Von der Gründung des Hauses im Jahr 1967 bis zum Weggang der Ordensschwestern 2015 leitete sie dort die große Wäscherei. Damit übernahm sie den Dienst der Martha, wie er in der Hl. Schrift beschrieben ist, als unermüdlich Sorgende für das Wohl der Menschen im Hospital.

In ihrer geringen Freizeit nutzte sie das Fahrrad, um lange Touren durch die Niederrheinische Tiefebene zu unternehmen. Nicht selten ging es dabei nach Kevelaer, um bei der Muttergottes zu beten, denn sie war eine große Marienverehrerin.

2015 kam Schwester M. Alwine ins St. Franziskus-Haus nach Nordwalde, wo sie ihren Lebensabend verbrachte. Dort hat sie still ihr Leben an ihren Schöpfer zurückgegeben.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Alwine Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie bleiben wir ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen

Der Schwesternkonvent des St. Franziskus-Hauses Nordwalde

Die Angehörigen

Am Mittwoch, den 12. März 2025 feiern wir um 10.00 Uhr im St. Franziskus-Haus in Nordwalde das Auferstehungsamt für Schwester M. Alwine und verabschieden uns anschließend von ihr auf dem Gemeindefriedhof, wo sie ihre letzte Ruhestätte finden wird.

Beim Kaffee im St. Franziskus-Haus können wir danach unsere Erinnerungen austauschen.

Schwester M. Anna Esseling

Geboren: 10. Dezember 1940
Eintritt: 2. 15. August 1962
Profess: 3. Mai 1965
Gestorben: 28.Februar 2025

Der gute und treue Gott, auf den sie ihr Vertrauen gesetzt hat, erlöste unsere Mitschwester.

In deine Hände lege ich voll Vertrauen

meinen Geist.

Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

Psalm 31,6

Schwester M. Anna Esseling wurde in Stadtlohn geboren und wuchs dort mit ihren sieben Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Vor dem Eintritt hat sie eine hauswirtschaftliche Ausbildung gemacht und als Stationshilfe im Stadtlohner Krankenhaus Schwester M. Helana kennen- und schätzen gelernt. Durch sie kam sie zu den Mauritzer Franziskanerinnen und legte im Mutterhaus in Münster 1965 ihre Erste Profess ab. In diesem Jahr hätte sie das Diamantene Ordensjubiläum feiern können.

Im Kloster wurde Schwester M. Anna Krankenschwester und Altenpflegerin. In diesen Berufen hat sie gerne gearbeitet, doch ihre Krankheiten erlaubten ihre keine längeren Einsätze, so dass sie oft gewechselt wurde. Gerne war sie im Konvent Maria-Hilf in Telgte im Refektorium und an der Pforte. Für diese Zeit war sie besonders dankbar. Bis zur Auflösung des Konventes in Seppenrade war sie vorher zehn Jahre lang, um danach als Seniorin ins St. Heriburg-Haus nach Münster zu kommen.

Wir kennen Schwester M. Anna als liebevolle und mütterliche Schwester, die sich immer gerne für die Mitschwestern einsetzte und ihnen kleine Hilfen anbot. Dabei strebte sie ihrer Namenspatronin der hl. Mutter Anna nach, die sie sehr verehrte.

Es war Schwester M. Annas Wunsch, in der Sterbestunde nicht allein zu sein. Das wurde ihr vergönnt. Eine Mitschwester saß an ihrem Sterbebett und hielt ihr die Hand. Schwester M. Anna möchte sich bei allen bedanken und um Verzeihung bitten, wenn sie einmal jemandem Anstoß gegeben hat.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Anna Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie, denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Die Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen

Der Schwesternkonvent des St. Heriburg-Hauses in Münster

Die Angehörigen

Am Donnerstag, den 6. März 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Anna und begleiten sie zur letzten Ruhe-stätte auf dem Schwesternfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Schwester M. Roberta

Geboren: 10. April 1939
Eintritt: 2. Oktober 1958
Profess: 3. Mai 1962
Gestorben: 28.Februar 2025

Der Gott des Lebens, nach dem sie sich so sehr sehnte, hat den Wunsch unserer Mitschwester erfüllt, jetzt mit ihm in der Ewigkeit zusammen zu sein

Ich bin der – Ich bin da.

Ich bin, wo Du bist!

nach Exodus 3,14

Schwester M. Roberta kennen wir als nimmermüde Schneiderin in unserem ehemaligen „Stickzimmer“ und dem „Paramentenstübchen“. Dieser Dienst hat ihr Leben geprägt. Später war sie Sakristanin im Mutterhaus und lebte in den letzten Jahren im Konvent Maria Hilf in Telgte und zuletzt im St. Franziskus-Haus in Nordwalde. In Ankum aufgewachsen, lernte sie vor dem Eintritt den Beruf der Damen- und Herrenschneiderin.

Mit Liebe und Kreativität hat sie viele Messgewänder und Rochetts für die Gottesdienste in der Mutterhauskirche angefertigt, die noch heute im Einsatz sind. Nach der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils mussten die Paramente dem neuen Verständnis angepasst werden. Daran hat Schwester M. Roberta sich noch lange gerne erinnert.

Sie sorgte nicht nur für die Gottesdienste, sondern war auch eine unermüdliche Beterin und Verehrerin der Eucharistie. Verabschieden wollte sie sich mit dem Wunsch ihres Gebetes, dass sie uns hier schenkt:

„Allmächtiger Gott, Deine Dienerin Schwester Maria Roberta hat im Glauben und Vertrauen aus dem heiligen Geheimnis der Eucharistie gelebt und den Menschen gedient. Schenke ihr jetzt bei Dir das ewige Leben im Licht Deiner Gegenwart.“

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Roberta Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie bleiben wir ihr schwesterlich verbunden.

Am Dienstag, den 4. März 2025 feiern wir um 10.00 Uhr im St. Franziskus-Haus in Nordwalde das Auferstehungsamt für Schwester M. Roberta und verabschieden uns anschließend von ihr auf dem Gemeindefriedhof, wo sie ihre letzte Ruhestätte finden wird.

Beim Kaffee im St. Franziskus-Haus können wir danach unsere Erinnerungen austauschen.

Pilgerinnen der Hoffnung (2): Demokratie

Die Reihe „Pilgerinnen der Hoffnung“ ist ein monatlich erscheinender geistlicher Beitrag zum Heiligen Jahr – eine Kooperation des internationalen Generalats der Mauritzer Franziskanerinnen und der Kirchenzeitung „Kirche und Leben“. Unser Thema im Februar: Demokratie.

Dieser Artikel wurde im Februar 2025 in „Kirche+Leben“ veröffentlicht.

23.02.2025. Demokratie ist aktuell ein heiß diskutiertes Thema – und ein sehr komplexes. Greifbar wird es für mich, wenn ich frage: Was würde mir eigentlich fehlen – ohne Demokratie? Was würde uns allen fehlen – ohne unser Grundgesetz? Zum Beispiel ohne den Artikel 4, der uns Glaubens- und Gewissensfreiheit zusichert und ausführt: „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“

Die Geschichte unserer internationalen Ordensgemeinschaft bietet viele Antworten auf diese Fragen. Angefangen bei unserem Gründer, Franziskanerpater Christoph Bernsmeyer. Als die Truppen Napoleons 1811 Münster besetzten, hoben sie das Franziskanerkloster auf. Das bedeutete für Pater Christoph, keine Heimat und keine brüderliche Gemeinschaft mehr zu haben. Eine neue Heimat fand er schließlich in Telgte, wo er 1844 unsere Ordensgemeinschaft gründete.

Für die Mauritzer Franziskanerinnen spielte die Politik auch weiterhin eine große Rolle. So wütete vor 150 Jahren der Kulturkampf in Preußen. Die 1875 erlassenen Klostergesetze bedrohten die Existenz der Ordensgemeinschaften, auch unserer in Münster. Daher war unsere damalige Oberin offen für die Bitte von Bischof Baltes aus Alton im US-Bundesstaat Illinois, Schwestern für die Krankenpflege nach Amerika zu senden. Im Oktober 1875 machten sich 20 unserer Schwestern von Münster aus mutig auf den Weg – ohne Kenntnis der englischen Sprache oder der amerikanischen Kultur, aber mit großer Hoffnung auf die Demokratie, auf ein freies Leben als Ordensschwestern im Dienst Gottes und der Menschen. Diese Hoffnung ging auf: Kurz nach ihrer Ankunft gründeten sie vier Krankenhäuser und die erste katholische Krankenpflegeschule der Vereinigten Staaten; viele weitere Gesundheitseinrichtungen folgten. Dieses Jahr feiern wir unsere 150-jährige Präsenz in USA gemeinsam mit fast 13 tausend Mitarbeitenden in 13 Krankenhäusern, die etwa zwei Millionen Menschen jährlich versorgen. Dafür danken wir Gott, unseren Schwestern – und der Demokratie.

Mauritzer Franziskanerinnen auf der Schiffsreise nach USA (Foto: Amerikanisches Ordensarchiv)

Politische Verfolgung gab es auch in unserer Polnischen Provinz. Bereits 1848 gingen einige Mauritzer Franziskanerinnen ins damalige Schlesien, um die Opfer einer Typhus-Epidemie zu versorgen. Sie blieben, bauten ein Waisenhaus und Krankenhäuser, gründeten eine eigene Ordensprovinz. Doch nach dem 2. Weltkrieg beschlagnahmten die kommunistischen Machthaber die Krankenhäuser und vertrieben die Schwestern. Viele Mitglieder anderer Orden wurden damals in Arbeitslager geschafft; ein schlimmes Schicksal, dem die Mauritzer Franziskanerinnen nur entgingen, weil die damalige Provinzoberin niederländische Staatsbürgerin war und das Mutterhaus unter den Schutz der niederländischen Königin stellte. Trotzdem war das religiöse Leben hinter dem „Eisernen Vorhang“ extrem hart, und die Generaloberinnen aus Münster hatten 35 Jahre lang keine Möglichkeit, ins schlesisch-polnische Provinzhaus zu reisen.

Heute, im demokratischen Europa, arbeiten zwei polnische Schwestern in der internationalen Generalleitung in Münster. Auch zwei Schwestern aus Indien, mit 1,4 Milliarden Menschen der zahlenmäßig größten Demokratie der Welt. Die indische Verfassung garantiert Gleichheit vor dem Gesetz und Nicht-Diskriminierung aufgrund von Religion, Kaste, Geschlecht und Herkunft. Laut „Open Doors“ steht Indien jedoch auf dem Weltverfolgungsindex an zehnter Stelle und hat damit Nordkorea überholt. Hierin zeigt sich, dass der Kern einer gesunden Demokratie nicht nur in ihren institutionellen Strukturen liegt, sondern auch im zwischenmenschlichen Umgang und der Fähigkeit, Vielfalt, Interkulturalität und Differenzen zu schätzen.

Demokratische Wahlen während des Internationalen Generalkapitels 2024 in Münster. (Foto: Kestin)

Dies erleben wir auch in unserer eigenen Gemeinschaft, die demokratisch strukturiert ist: Sowohl die Provinzleitungen als auch die internationale Generalleitung werden von den Ordensmitgliedern für eine begrenzte Amtszeit gewählt. Zuletzt im Generalkapitel im September 2024, als Delegierte aus allen Ländern, in denen unsere Schwestern leben und arbeiten, in Münster zusammenkamen.

Demokratie ist unsere Verantwortung!

Demokratie ist unsere Verantwortung! Unsere Freiheit lebt davon, dass wir uns für sie einsetzen, sowohl privat als auch in Kirche und Gesellschaft. Deshalb beteiligen wir Mauritzer Franziskanerinnen uns an der Demokratiekampagne des Bistums Münster. Und deshalb werden wir am 23. Februar wählen gehen.

Wir hoffen sehr, dass wir Sie an der Wahlurne treffen. Denn bestimmt gibt es auch etwas, das Ihnen fehlen würde – ohne unsere Demokratie.

Von Schwester M. Margarete Ulager und Claudia Berghorn

Die Mauritzer Franziskanerinnen beteiligten sich auch an der Demokratikampagne des Bistums Münster, „Lebe Freiheit!“. Mit Vertreterinnen und Vertretern der St. Franziskus-Stiftung brachte Generalrätin Schwester M. Hiltrud Vacker am 7. Februar das Kampagnenlogo auf dem Bauzaun der neu entstehenden Franziskus-Gesundheitsakademie auf.

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Schwester M. Gifty Njarackavelil

Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen,
noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt,
zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.
Jeremiah 1,5

Ich wurde am 04. Februar 1992 als älteste Tochter meiner Eltern in Cherthala, Distrikt Alappuzha, Kerala in Indien geboren.

Gott hat meine Eltern, die einen starken katholischen Glauben haben, sorgfältig ausgewählt. Ich habe den festen Glauben, dass Gott schon seit meiner Empfängnis einen wunderbaren Plan hat. Eines der Ereignisse, das ich von meinen Eltern hörte, verhielt sich wie folgt: Meine Eltern brachten mich zur Taufe in die Kirche. Die heilige Messe wurde auf dem anderen Seitenaltar der Kirche gefeiert und es war die Zeit für die Gabenbereitung. Der Priester, der mich taufte, sagte zu meinen Eltern: „Dieses Kind wird zum Zeitpunkt der Gabenbereitung getauft, und es wird für immer dem Herrn gehören“. Und dies wurde wahr.

Im Laufe der Jahre hatte ich den Wunsch, Ordensschwester zu werden. Ich interessierte mich dafür, Bücher zu lesen. Deshalb gaben die Ordensschwestern in unserer Gemeinde mir viele Bücher über die Heiligen. Dies half mir, ein intensives Verlangen zu entwickeln, für Jesus zu leben und zu sterben. In diesen Jahren las ich zufällig ein Buch über den hl. Franziskus. So wurde mein Wunsch stark, Franziskanerin zu sein. Meine Tante, Schwester M. Archana, ist Ordensschwester in unserer franziskanischen Kongregation. Ich fragte sie nach ihrer Meinung wegen meines Wunsches, eine Franziskanerin zu sein. Sie bat mich, meinen Schul­abschluss zu machen.

Als ich die höhere Sekundarstufe abgeschlossen hatte, war mein Vater nicht bereit, mich zu einem weit entfernt liegenden Ort zu schicken, um ein Ordensfrau zu werden. Der Bundesstaat Chhattisgarh liegt 1.300 Kilometer von Kerala entfernt. Das war sehr herausfordernd für mich. Jeden Tag von morgens bis abends liefen mir die Tränen über die Wangen. Schließlich stimmte mein Vater meiner Entscheidung zu. Meine Eltern und meine Tante halfen mir, mich auf die Berufung Gottes vorzubereiten.

Gottes Plan erfüllend, trat ich am 1. August 2009 unserer Kongregation bei. Nach fünf Jahren der Erstformation habe ich am 07. Mai 2014 meine Profess abgelegt. Derzeit studiere ich in Trivandrum, Kerala, um einen Abschluss als Wirtschaftsprüferin zu erlangen.

Das Hauptziel meines Ordenslebens ist es, Jesus vollständig zu gehören und Ihn durch mein Leben zu verkünden. Mit dem hl. Paulus sage ich:  Ich betrachte sogar alles als Verlust, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen. Philipper 3,8. Ich möchte Gott in all den kleinen Dingen, die mir in meinem Ordensleben zugewiesen werden, verherrlichen.

Schwester M. Marieta Stohldreier

Ich, Schwester M. Marieta Stohldreier, wurde am 20. Februar 1934 in Ochtrup, Westmünsterland, geboren. Meine Eltern – Heinrich und Amalia, geborene Ostendorf – gaben mir den Namen Martha. Auf dem elterlichen Hof wuchs ich mit sieben Geschwistern auf.  

Ich habe die Zeit des 2. Weltkriegs miterlebt. Drei meiner Brüder wurden so nach und nach an die Front geschickt. Ein Bruder, 19 Jahre alt, wurde in Russland verwundet und starb an den Folgen.  Die anderen beiden Brüder kamen schwer erkrankt aus dem Krieg zurück.  Als Jüngste in der Familie, ich war 14 Jahre alt, musste ich sowohl im Haushalt als auch bei Feldarbeiten mithelfen. Meine Schwester hatte kein Interesse für die Landwirtschaft; sie ging als 20-jährige aus dem Haus.

Mein Vater starb 1945 an den Folgen und den Wirren eines Überfalls. 1948 wurde ich aus der Schule entlassen und half weiterhin auf dem Hof bei verschiedenen Aufgaben. 

Während der Kriegszeit kamen viele Bettlerinnen aus dem Ruhrgebiet an unsere Tür. Manchmal waren es 20 – 30 Frauen und Mütter, die ihre letzten Habe aus den Trümmern gerettet hatten, um es gegen Lebensmittel einzutauschen. Meine Mutter sagte hin und wieder auch mal ein „Nein“. Ich habe dann die traurigen Augen der Mütter gesehen. Heimlich bin ich dann zu den Hühnernestern gegangen, habe Eier herausgenommen und bin den Frauen hinterhergelaufen. Es war wohl die soziale Ader, die ich von meinem Vater geerbt habe. Mein Herz war stets den armen Menschen zugetan.

Als ich 16 Jahre alt war kam mir die Entscheidung. Ich wollte für viele Menschen da sein. Der Wunsch drängte mich immer stärker in die Richtung, Ordensfrau zu werden. Im Alter von 20 Jahren trat ich gegen den Widerstand meiner Mutter und Geschwister in unsere Ordensgemeinschaft ein. Vorweg machte ich ein sechsmonatiges Praktikum im Krankenhaus. Mein Weg führte über den erlernten Krankenpflegeberuf mehr und mehr in die Arbeit für die Obdachlosen in Münster. Später arbeitete ich 10 Jahre für eine Suppenküche in der ehemaligen DDR.

Mit der Auflösung dieses Konventes lebte ich mit zwei weiteren Schwestern in einem kleinen Ort, besuchte dort alte und kranke Menschen und war aktiv in der Pfarrgemeinde verwurzelt.

Heute lebe ich im Mutterhaus und soweit ich es kann, besuche ich alte Menschen in unserer
nebenanliegenden Alteneinrichtung.

Ich bin dankbar für meine Berufung, im heilenden Dienst zu stehen.

Schwester M. Maris

Am 16. Juni 1943 wurde ich, Maria Elisabeth Keller, als Zweitjüngstes von 11 Kindern meiner Eltern Maria und Franz Keller in Ibbenbüren geboren. Mit fünf älteren Brüdern und fünf Schwestern verlebte ich meine Kindheit, vertraut mit Tieren und Landarbeit, die Basis war für unsere christlich religiöse Großfamilie.

Da mein Vater im Hauptberuf auf der Zeche unter Tage beschäftigt war, mussten besonders die Brüder und auch die älteren Schwestern bei der Landwirtschaft helfen. Alle waren neben ihrer Berufsarbeit – ob im Büro, bei der Post, als Schneider oder in der Fabrik – täglich im häuslichen Betrieb eingespannt. Alle packten nach Kräften mit an. Auch wir Jüngsten waren nach dem Unterricht in der Schule bei der Feldarbeit eingeteilt. Mir machte die Arbeit schon im Kindesalter viel Freude, besonders wenn ich die großen Flächen der Felder mit unserem Pferd Flora pflügen oder eggen durfte. So wuchs wohl die Hoffnung meines Vaters, ich würde später die Landwirtschaft übernehmen.

Bei mir aber reifte der Wunsch, nach der Schulzeit (acht Jahre Volksschule) einen kaufmännischen Beruf zu erlernen, den ich auch einige Jahre zur großen Enttäuschung meines Vaters ausgeübt habe. Doch meine „innere Stimme“ regte sich vermehrt immer häufiger, einen religiösen Beruf ergreifen zu wollen, aber da war mein ganz persönliches Empfinden mir im Weg, nämlich eine Furcht vor Krankenhausbesuchen.

Um dem entgegen zu treten, ließ ich mich zur Malteser Hilfs-Schwesternhelferin ausbilden, zu dem auch eine Praktikumszeit im Krankenhaus gehörte. Durch diese Konfrontation im Krankenhaus wuchs meine Begeisterung zu diesem Einsatz und ich verpflichtete mich –  neben meiner beruflichen Tätigkeit als Verkäuferin im großen Kaufhaus – zum 14-tägigen Wochenenddienst im St. Elisabeth-Hospital in Ibbenbüren bei den Schwestern vom Heiligen Franziskus. Jetzt war ich nach meiner dreijährigen kaufmännischen Lehre nebenbei meinem inneren Wunsch, „für andere da zu sein“, sehr viel nähergekommen.

Nach einigen Jahren wurde der Wunsch nach einem geistlichen Beruf in mir immer stärker, wohl auch durch meine Aufgabe als Gruppenleitung in der CAJ, wo sich doch meine „Unruhe des Herzens“ immer wieder meldete. So machte ich eine Ausbildung als Caritas-Krankenschwester im Jahre 1964 in Ibbenbüren. Diese Aufgabe machte mir sehr schnell deutlich, dass hier meine Stärken lag Menschen helfen zu können, und die mich ganz ausfüllte. Hier fühlte ich mich am Arbeitsplatz, im Krankenhaus und im Kontakt zu den Ordensschwestern ganz zu Hause. Doch ich war noch immer nicht am Ziel meines Weges, „was will ER noch von mir“ beschäftigte mein Herz und meine Gedanken über etliche Jahre im Beruf. Im Juni hörte ich die Predigt eines Franziskanerpaters zum Thema „Nachfolge“, da zündete endlich bei mir das Wort „Folge mir“ wie ein Funke. Noch am gleichen Tag rief ich im Mutterhaus in Münster an und bat um einen Vorstellungstermin bei der Noviziatsleiterin.

Endlich hatte ich mein Ziel vor Augen, kündigte meine Anstellung zum 1. Oktober und trat am 2. Oktober 1969 in den Orden der Mauritzer Franziskanerinnen in Münster ein. Ich war inzwischen 26 Jahre alt. Für meine Eltern war es sehr schwer, da die Weiterführung der Landwirtschaft nun nicht mehr gegeben war. Keiner meiner Geschwister hatte sich für diesen Beruf entschieden und somit wurde unser Landbestand zu Bauland erklärt und auch so genutzt. Unter Tränen haben meine Eltern aber meine Entscheidung akzeptiert, meine Geschwister dagegen reagierten mit Unverständnis.

In der mir noch unbekannten Atmosphäre eines Klosters durchlief ich mit zwei weiteren Postulantinnen die vorgegebene Postulats–, Noviziats- und Junioratszeit. Beim Arbeitseinsatz in der Krankenpflege waren meine Kenntnisse nicht relevant, eher hinderlich, denn wir hatten überall zu dienen und zu fragen.

Nach der zeitlichen Profess 1972 schlossen sich Einsätze auf den Stationen im Hospital an, die mich auch ganz forderten, beruflich wie auch im Ordensleben. Doch dies war die Zeit, wo wir gebraucht wurden und die meinem Ideal entsprach, ganz für Gott und die Menschen da sein zu wollen. Meine ewige Profess legte ich im Jahre 1976 ab.

Von 1984 – 1985 absolvierte ich die Ausbildung zur Pflegedienstleitung und Lehrtätigkeit an Krankenpflegeschulen.

Nach einigen Einsätzen in verschiedenen Hospitälern war ich fast 13 Jahre im Stift Tilbeck, einer Einrichtung für geistig Behinderte und akut psychiatrisch erkrankte Personen. 1986 wurde ich zur Provinzratsschwester der Rheinischen Provinz Christkönig gewählt; diese Aufgabe habe ich neben meiner Tätigkeit bis 1989 ausgeübt.

Während meiner Zeit im Stift Tilbeck durfte ich aktiv mitarbeiten im Vorstand des Katholischen Verbandes für Behinderte auf Bundesebene, Fachverband des Deutschen Caritasverbandes Freiburg. Es gab mir Kraft und Weitblick, in diesem Gremium aller Leiter von Katholischen Behinderteneinrichtungen sechs Jahre als gewähltes Mitglied als einzige Ordensfrau mitzuarbeiten zum Wohl der Behinderten.

Aus gesundheitlichen Gründen beendete ich 2001 die Tätigkeit im Stift Tilbeck. Nach einer Auszeit übernahm ich im Elisabeth-Haus (Seniorenheim) in Emsbüren die Seelsorge und Betreuung der Bewohner für zehn Jahre. Es war eine sehr interessante und vielseitige Aufgabe, die ich gern ausgeführt habe in enger Zusammenarbeit mit der Leitung und den Mitarbeitern des Hauses, wie auch mit den Dorfbewohnern und der Kirche.

2011 erbat der Bischof von Osnabrück eine Schwester für die Seelsorge im Gefängnis in Bremen. Ich habe diese Aufgabe gern angenommen und fast vier Jahre durchgeführt. In vielen Glaubensgesprächen und Schuldbekenntnissen der Gefangenen konnte ich oft nur zuhören, aber auch den Betroffenen Hoffnung auf einen Neuanfang vermitteln.

Nebenbei war ich in der Schule St. Josef in Oslebshausen in der Betreuung der Kinder beim Mittagstisch und bei Aufsicht der Schulaufgaben eingesetzt. Der interreligiösen Kontaktgruppe der Gemeinde mit den muslimischen Frauen war ich sehr verbunden und habe regelmäßig an den Treffen und dem Austausch teilgenommen. Gemeinsam haben wir durch intensive Gespräche erörtert, was uns verbindet und trägt.

2014 übernahm ich für zwei Jahre eine Aufgabe im Pfortendienst in Telgte im Haus Maria-Hilf. Anschließend hatte ich einen Einsatz in der Seelsorge mit Sterbebegleitung und Betreuung der Kapelle im St. Marien-Hospital Vreden. Diese intensive Aufgabe forderte mich sehr stark.

Seit Oktober 2019 lebe ich nun wieder im Mutterhaus in Münster im Konvent. Für mich ist es nach vielen unterschiedlichen Tätigkeiten und Einsätzen wie ein Zurückkommen nach Hause, wofür ich dankbar bin und hier anfallende Arbeiten gern übernehme. Um unseren gemeinsamen Auftrag „Christi heilende Gegenwart“ zu vermitteln, bin ich wöchentlich im Münsterschen Kirchenfoyer anwesend und aufnahmebereit für viele Begegnungen. Ich hoffe, noch viele Jahre unserer Gemeinschaft, den Mauritzer Franziskanerinnen, dienen zu können, zum Zeugnis der Kirche in dieser Welt.

Schwester M. Marlene Schmidt

„Ich bin der Herr dein Gott, der deine Hand ergreift und sagt:
Fürchte dich nicht, ich helfe dir.“ (Jes.)

Dieser Satz aus dem Buch Jesaja hat mein Leben in der Gemeinschaft geprägt und mir gerade im Anfang meines Klosterlebens geholfen, meinen Weg zu gehen.

Geboren bin ich am 24. Sept. 1951 in Friesoythe-Neuscharrel, einen kleinen Ort im Oldenburger Land im Kreis Cloppenburg (Niedersachsen). Meine Eltern, Anna und Bernhard Schmidt, hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb. Aufgewachsen bin ich mit zwei Brüdern und zwei Schwestern.

Außerdem lebten in meinem Elternhaus unsere Oma väterlicherseits, zwei Schwestern meines Vaters und ein Cousin. Von klein auf habe ich in diesem Mehrgenerationen-Haushalt Gemeinschaft erlebt, fühlte mich stets geborgen und nicht allein. Es galt aber auch im elterlichen Betrieb mitzuhelfen, im Haushalt, bei der Garten- oder Feldarbeit. Ich war immer froh, wenn ich auf dem Felde helfen konnte, denn das habe ich gerne gemacht.

Der christliche Glaube wurde in meiner Familie gelebt. Der Sonntagsgottesdienst und auch der Besuch von Werktags Gottesdiensten, das gemeinsame Beten des Rosenkranzes im Oktober, die Maiandachten in der Familie waren selbstverständlich und wurde nicht hinterfragt. Es gehörte einfach dazu. Meine Geschwister und ich haben uns in der Gemeinde engagiert. Für meine Brüder war es der Dienst als Messdiener am Altar, für meine Schwestern und mich die Mädchengruppen, Lektorenarbeit, Pfarrgemeinderat, Caritassammlungen und die Büchereiarbeit. Meine Eltern haben diese Aktivitäten immer unterstützt.

Ich habe in meinem Heimatort Neuscharrel neun Jahre die Volksschule besucht. Anschließend absolvierte ich die Handelsschule in Friesoythe mit dem Abschluss der mittleren Reife. Nach dem Besuch der Handelsschule habe ich 17 Jahre in einer großen Versandschlachterei im Büro gearbeitet. Nun begann der Ernst des Lebens.

Das Jahr 1974 war für meine Familie ein sehr schweres Jahr. Im Alter von 55 Jahren starb mein Vater an einem Gehirntumor. Das war für meine Familie und für mich ein sehr einschneidender Schicksalsschlag. Meine jüngste Schwester war gerade mal 11 Jahre alt. In dieser Zeit habe ich die Mauritzer Franziskanerinnen kennengelernt. Dort im Krankenhaus habe ich nach dem Tod meines Vaters 12 Jahre Sonntagsdienst gemacht und Schwestern kennengelernt, die mir in meiner Trauer um meinen Vater sehr geholfen haben. 1978 starb dann meine Mutter im Alter von 59 Jahren. In dieser Zeit habe ich nicht nur Trauer erlebt, sondern gelernt, was es heißt, eine Familie zu haben, in der das Zusammenhalten großgeschrieben wird. Ich habe dann noch eine Zusatzausbildung als Unterrichtsleiterin absolviert und an verschiedenen Bildungswerken Stenographie und Maschinenschreiben in Kursen jungen Menschen nahegebracht. 

In diesen Jahren habe ich mich oft gefragt, ob das schon alles ist. Ins Kloster gehen wollte ich eigentlich nicht. In meiner Freizeit hatte ich viel Kontakt mit Ordenschristen. Eine Schwester hat mich mal gefragt, wann ich dann ins Kloster gehe? Daraufhin habe ich geantwortet: „Wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen.“ Um mir zu beweisen, dass ich da nicht hinwollte, habe ich tatsächlich ein Haus gebaut, welches ich nie bezogen habe. Dennoch habe ich lange Zeit überlegt, ob Gott mich in seine Nachfolge ruft. Um Klarheit zu bekommen, habe ich an Besinnungswochenenden im Kloster teilgenommen, habe mit Schwestern aus verschiedenen Gemeinschaften gesprochen. Ausschlaggebend, mich für eine franziskanische Gemeinschaft zu entscheiden, war 1986 der Katholikentag in Aachen. Dort hat mich eine Predigt vom damaligen Bischof Klaus Hemmerle zum Thema „Siehe, ich bin die Magd des Herrn“ sehr berührt, angesprochen und eine Unruhe in mir ausgelöst. Gerade in dieser Zeit wurde der Betrieb, in dem ich angestellt war, aufgelöst und ich musste mir einen neuen Arbeitsplatz suchen. Da habe ich mit dem lieben Gott einen „Deal“ gemacht. Ich habe darum gebetet, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Arbeitslosigkeit sollte nicht mein Grund sein, in ein Kloster einzutreten. Dann hätte ich immer gedacht, das Kloster wäre eine Notlösung gewesen. Aber plötzlich hatte ich die Möglichkeit, gleich mehrere Arbeitsstellen zu bekommen. Und so konnte ich in aller Freiheit entscheiden, mich auf den Ruf Gottes einzulassen.

1987 bin ich bei den Mauritzer Franziskanerinnen in Münster in die Ordensgemeinschaft eingetreten. Der Anfang war nicht leicht, und in einer Krise, wo ich die Gemeinschaft schon wieder verlassen wollte, ist mir der obengenannte Bibelvers aus dem Buch Jesaja von Gott geschenkt worden. Das war für mich in dieser Situation eine Zusage von Gott persönlich an mich. 1989 habe ich die Erste Profess abgelegt. In den Profess-Exerzitien waren Zweifel da und Gott hat mir wieder einen Bibelvers geschenkt dieses Mal aus dem Lukas-Evangelium: „Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh und verkündige das Reich Gottes.“ Dieser Bibelvers war für mich wieder Zusage, Auftrag und Sendung zu gleich. 1997 habe ich dann die Ewige Profess abgelegt.

In den Jahren der Juniorratszeit habe ich oft in der Patientenaufnahme von Krankenhäusern gearbeitet. In dieser Zeit habe ich auch meinen Abschluss als Bürokauffrau gemacht. Aber ich spürte auch den Wunsch in mir, in der Seelsorge, in der Gemeinde zu arbeiten. Der Wunsch wurde mir erfüllt und in den Jahren 1992/1994 habe ich eine Fortbildung in der pastoralen Begleitung in der Altenarbeit absolviert und wurde in verschiedenen Einrichtungen und Gemeinden eingesetzt.  In den Jahren 2000 bis 2003 hatte ich die Möglichkeit, eine Ausbildung in der Krankenhausseelsorge im Bistum Münster zu machen. Nach meinem Abschluss erhielt ich eine Stelle in Recklinghausen (Ruhrgebiet) als Krankenhauspastoralreferentin, mit dem Schwerpunkt in der Altenseelsorge. Dort arbeite ich nun seit 18 Jahren in 2 Altenheimen und in einer großen Pfarrei. Zusätzlich konnte ich eine Ausbildung in der Trauer- und in der geistlichen Begleitung absolvieren.

Da die Bibel für mich und mein Leben wichtig ist, hatte ich im Bistum Münster auch die Möglichkeit, mich als Bibliologin ausbilden zu lassen. Für meine Aus- und Fortbildungen bin ich meiner Gemeinschaft sehr dankbar. Die Arbeit mit den älteren Menschen und in der Pfarrei St. Peter in Recklinghausen macht mir Freude und rückblickend kann ich sagen: Gott geht alle Wege mit, und die Frohe Botschaft war und ist die Ausrichtung für mein Leben. „Ich bin bei Euch alle Tage“ ist für mich eine persönliche Zusage, die mich mit Zuversicht in die Zukunft schauen lässt, denn ich bin im Namen des Herrn unterwegs. 

Schwester M. Annette Ferneding

Es war im Vorkriegsjahr 1936, als ich in die Familie Ludwig und Anna Ferneding am 10. September in Nikolausdorf geboren und auf den Namen Elisabeth getauft wurde. In der Geschwisterreihe von 7 Kindern war ich die 5, mit 4 Brüdern und 2 Schwestern. Zur Familie gehörten auch die Großeltern. Ich erlebte das friedliche Sterben meiner Großmutter und einer Schwester, bald nach ihrer Geburt. In einer gläubigen Familie fühlte ich mich geborgen und bin froh aufgewachsen.

Eines Tages verbrannte ich beine Beine mit heißem Wasser. Zum Verbinden meiner Brandwunden kam an jedem Tag Schwester Nacalis mit dem Fahrrad angefahren. Ich habe mich schon gefreut, wenn ich sie ankommen sah – mit wehendem Schleier und lachendem Gesicht. War sie die Erste, durch die der Berufungs-Gedanke in mein Kinderherz gelegt wurde?

In meiner Schulzeit erlebte ich den 2. Weltkrieg und besonders 1945 harte Angriffe zwischen den Fronten. Viele Tage verbrachte ich mit einem entzündeten Bein im Bunker, bis ich durch eine Sondererlaubnis in das St. Josefs-Hospital Cloppenburg kam und gerade noch rechtzeitig operiert wurde. Während der langen Zeit im Hospital erfuhr ich die 2. liebevolle Pflege der Franziskanerinnen.

Nach dem Krieg erlebte ich mit der Familie die große Freude: den ersten Heimatbesuch meiner Tante, Schwester Odalgera. Das war die 3. Begegnung mit unseren Schwestern. Es faszinierten und prägten mich auch die Lebensbeschreibung der Kleinen Therese von Lisieux: „Ich will Jesus immer Freude machen“ und das Motto des heiligen Don Bosco: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“

Meine Jugendjahre verbrachte ich im Elternhaus. An Sonntagen traf ich mich mit den Schulkameradinnen. Jede steuerte ein Ziel an. Da begann in mir wieder dieser Funke zu glühen: So fröhlich wie Schwester Nacalis möchte ich auch Kranke pflegen. Ich meldete mich im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Münster als Kandidatin an und am 09. Oktober 1959 begann ich dort mein Klosterleben. Bei der Einkleidung bekam ich den Namen Schw. M. Annette, abgeleitet vom Namen meiner Mutter: Anna.        

Beginn der Arbeit in der Krankenpflege und in sozial-pädagogischen Einrichtungen

Nach dem Krankenpflege-Examen und der Arbeit in St. Franziskus-Hospital 1961 -1964 bekam ich eine neue Aufgabe. 1966 übernahm ich nach Erreichung der Bildungsreife und dem Examen für Sozialpädagogik die Leitung des neuerrichteten Kindergartens in Lindern/Cloppenburg. Leider erkrankte ich und musste ein Jahr Kuraufenthalt in der Lungen-Heilstätte Neuenkirchen machen. 1971 kam ein neuer Einsatz in Steinfeld/Vechta und 1974 in Steinbild/Emsland. Nebenberuflich erlangte ich zum Fröbel-Diplom das Diplom in Montessori-Pädagogik. In der Pfarrgemeinde Steinbild ermöglichte ich – übrigens als Leiterin der Borromäus-Bücherei – den Kindergarten- und Schulkindern Lese- und Gestaltungsangebote. Einen Abend in der Woche widmete ich den Eltern und den Jugendlichen.

Einmal im Jahr trafen wir als Erzieherinnen tätige Schwestern uns. Das gegenseitige Erzählen unserer Freuden und Sorgen, das Vorstellen von Neuem im Kindergarten gab Freude und Kraft. Es folgten Weiterbildung und zusätzliche Ausbildungen: 1970 begann ich das Fernstudium in Theologie, 1980 die Erlangung der Missio Canonica. Nach Absolvierung der Lehrproben und des Examens in Religionspädagogik vor den Schulräten, erhielt ich die bischöfliche Lehr-Erlaubnis, in den Schulen bis Klasse 12 Religion zu erteilen. Es war eine Freude, die Klassen 3 und 4 zu übernehmen, so hatten die Kinder die Möglichkeit, den Schulgottesdienst musikalisch mit Flötenspiel und Orffinstrumenten mitzugestalten. Anderen machte es Spaß, sich als Lektor*in oder Messdiener*innen einzubringen. So verbunden mit der ganzen Pfarrgemeinde fühlte ich mich im Einsatz, die Freude an Gott zu verbreiten, ganz richtig am Platz. 

1987 erhielt ich die Möglichkeit, eine Auszeit einzulegen und in Regina Mundi in Rom an einem spirituellen Erneuerungskurs teilzunehmen.  Die Feier meines 25jährigen Ordensjubiläums und die Erlebnisse Florenz, Assisi, Subiaco, Manopello waren für mich Taborzeit!

Am Ende des Schuljahres 1989 stand das Abschiednehmen – schwer und dankbar – von allem, was mir lieb geworden war, an. Im Jahr 1990 bekam ich in der Akademie der Diözese Osnabrück, im Ludwig-Windhorst Haus in Lingen, ein neues Arbeitsfeld im Ressort: Bildung für ältere Erwachsene. Als Referentin bot sich mir die Möglichkeit, viel Neues zu organisieren: Studienfahrten mit dem Europapolitischen Bildungswerk in unterschiedlichen Dreiländerecks, Sommerfreizeiten, Ausbildungsseminare für Tanzleiter*innen, spirituelle Wochen für die Festtage des Jahres für Ältere. Es machte mir große Freude, für Menschen verschiedenen Alters, in unterschiedlichen Lebenslagen und Interessengebieten Lebenshilfe anzubieten: Wenn die Augen der älteren Menschen beim Verabschieden leuchteten, war ich selbst auch eine Beschenkte. Mit meinem Bestreben, älteren Menschen Freude in ihren Alltag „zu zaubern“, habe ich meinen franziskanischen Auftrag „Option für die Armen“ erfüllen können.

Selbst absolvierte ich Ausbildungen in Meditation und Sakralem Tanz, im Seniorentanz und Tanzen im Sitzen.  Diese Tanzausbildungen waren vielbegehrt, ebenso Tanzfreizeiten mit Erkundungen des Emslandes, die ich gern organisierte und durchführte, was mir und den Teilnehmer*innen viel Freude bereitete. Wichtig war mir ein Theologischer Fernkurs und die Studienwochen in Wien „Glaubend Älter werden“, 1992 – 1994. Ein Zertifikat und den Auftrag „Seelsorgliche Begleitung älterer Menschen in Gemeinden und Altenheimen“ erhielt ich nach drei Lehrgängen.  Ganz dankbar für 10 Jahre Bildungsarbeit im Ludwig-Windthorst-Haus wurde ich mit einem Konzert des Flötisten Hans-Jürgen Hufeisen verabschiedet.

Nach einem halben Jahr Arbeit für die INFAG und einem Einsatz in St. Stefano in Assisi kehrte ich im Jahr 2000 zum Mutterhaus zurück. Dort hieß es: Wir warten schon auf dich. In Zusammenarbeit mit Sr. M. Gabrielis war ich viele Jahre im ordensinternen Bildungsreferat tätig. Wir erstellten einen Flyer mit Angeboten: Seminare für Schwestern in der Altenpastoral und Tagesveranstaltungen für Schwestern und Interessierte in der Beschäftigungstherapie und in der Seelsorge. Für die Begleitung von Frauen, die eine Auszeit wünschten, stand ich zur Verfügung. In der Weggemeinschaft wirkte ich mit.  Sehr gern habe ich Meditative Tanztage als Glaubensverkündigung vor den Festen angeboten, ebenso die Oasentage für Frauen. Als ich in den Pfarrgemeinderat von St. Mauritz berufen wurde, setzte ich mich als Katechetin und bei Pfarrfesten ein. Es machte allen Spaß, sich in einer Pfarrgemeinde einzubringen, miteinander   zu feiern und mit den Frauen „Sister Act“ in der Pfarrgemeinde und im Mutterhaus aufzuführen.

Im Jahr 2010 wurde mir eine Überraschung geschenkt, ich durfte nach Amerika reisen. Ich besuchte die Mitschwestern im Mutterhaus in Springfield und meine Schwester in Baltimore, die schon 20 Jahre nicht mehr in der Heimat war.

In dieser Lebensphase wirkte ich gern „für meinen Herrn“, für Ihn und zu meiner Freude zu tanzen. Wie „Myriam“ fühlte ich mich, die ihre Pauke nahm, um mit den Frauen für die Rettung zu danken und zu tanzen. Ja, lobet mit mir Gott mit Pauken und Harfen, singt und tanzt Ihm, meinem Herrn!

Jetzt, nach 20 Jahren intensivem Einsatz im Mutterhaus, war die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen.  Ich darf im Kloster St. Anna-Stift in Lohne-Kroge mit Mitschwestern das letzte Lebensdrittel in Ruhe und Gelassenheit, in Einsatzmöglichkeiten füreinander und miteinander froh und heiter leben – solange Er will.  Denn noch immer ist „Die Freude an Gott meine Kraft, Halleluja!“

Schwester M. Dolly Kunnel

„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
Jesaja 43,1

Ich wurde im Distrikt Idukki in Kerala, geboren. Meine Eltern sind Herr Mathew und seine verstorbene Frau Mariyakutty. Ich bin das vierte von acht Kindern. Ich habe einen älteren Bruder, zwei ältere Schwestern, zwei jüngere Brüder und zwei jüngere Schwestern. Mein Vater war Bauer und meine Mutter war Hausfrau. Ich bin in eine katholische Familie hineingeboren worden und in dieser aufgewachsen. Meine Eltern waren sehr gläubig und gingen täglich in die Kirche, um die Heilige Messe zu besuchen. So habe ich zu Hause eine gute Glaubenserziehung erhalten. Meine Lehrer in der Schule vermittelten mir die christlichen Werte und lehrten mich, den Glauben zu leben. Auch das Leben der Ordensschwestern in meiner Pfarrei war inspirierend und mir ein Vorbild.

In meiner Grundschulzeit besuchte ich eine bischöfliche Schule. Die weiterführende Schulbildung erhielt ich an einer staatlichen Schule.  In der Zeit der Vorbereitung auf das Abitur verspürte ich den Wunsch, eine Ordensschwester zu werden. Nach dem Schulabschluss wurde dieser Wunsch stärker. Pater Thomas Vadakekary, der damalige Gemeindepfarrer von Pithora, stellte mich unserer Kongregation vor.  Am 09. September 1985 kam ich in Pithora an, ohne etwas über den Ort oder die Kongregation zu wissen. Meine Eltern und die Lehrer haben eine wichtige Rolle bei meiner Berufung gespielt.  Ich danke dem Herrn für das kostbare Geschenk meiner Berufung.

Ich hatte den tiefen Wunsch, Schwester zu werden und Missionarin zu sein, um den Armen zu dienen. So war ich zutiefst dankbar, dass ich in unsere Kongregation eintreten konnte.  In der ersten Zeit der Formation erkannte ich, dass ich dazu gerufen bin, auf den Schrei der Armen zu hören. Das ist auch heute noch tief in mir grundgelegt. Die Formationszeit war eine Zeit, in der ich meinen Glauben an Gott vertieft und Gottes unermessliche Liebe und Barmherzigkeit erfahren habe. 

Am 25. Januar 1990 legte ich meine erste Profess und am 02. Februar 1995 die ewige Profess ab.  Im Jahr 2015 feierte ich das Silberne Jubiläum meiner Ordensprofess. Nach meiner ersten Profess setzte ich mein Studium fort. Ich hatte die Möglichkeit, einen Diplomkurs in Theologie und Glaubensbildung in Bangalore und ein einjähriges Formationsprogramm an der St. Louis Universität in Missouri/USA zu absolvieren. Im Jahr 2006 schloss ich den Master-Studiengang in Sozialarbeit ab.  Es gab viele Gelegenheiten für mich, an Kurzkursen für Leitungskräfte, für geistliche Leitung/Begleitung und für Erfahrungsaufbau teilzunehmen. Ich wurde auch für eine dreijährige Amtszeit mit der Aufgabe der Formationsleiterin betraut. 

Danach wurde ich in verschiedenen Konventen eingesetzt, und habe auch mit anderen Gemeinschaften zusammengearbeitet. Zurzeit bin ich in meiner zweiten Amtszeit Provinzoberin unserer Provinz.

Tiefe Freude und Befriedigung schenkte mir die Arbeit mit den Armen und den Menschen am Rande der Gesellschaft, wo auch immer ich tätig war. Durch meinen Dienst konnte ich meine Liebe den Armen und Bedürftigen schenken. Das hat mein Herz tief berührt. Ich war Gott dankbar, dass er mich gebrauchte, um den Armen zum Segen zu werden. Es war eine besondere Erfahrung, dass mir Jesus in den Machtlosen und Ärmsten der Armen begegnete und mir wurde die Freude an meiner eigenen Berufung bewusst.

Ich danke dem allmächtigen Gott, dass er mich als Werkzeug für Sein Volk gebraucht. Ich danke meinen Eltern für den Samen des Glaubens, den sie mir ins Herz gelegt haben. Ihr in der Familie gelebter Glaube ermöglichte es mir, die Herausforderungen auf meinem Weg als Ordensschwester zu meistern. Ich danke dem Herrn für die Liebe, Fürsorge und Annahme, die ich ständig von meinen Eltern, von meinen Brüdern und Schwestern erhalte.

Ich danke meiner Kongregation, meinen Mitschwestern, dass sie das Geschenk meiner Berufung durch  zeitgemäße Führung, durch ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und Gebete genährt und gefördert haben.

Ich bin allen meinen Oberinnen und meinen Formationsleiterinnen dankbar, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt und mich immer unterstützt haben. Was ich heute bin, ist ein Geschenk Gottes.

Ich habe nichts gewonnen, nur die Freude, IHM zu gehören. Ich bin meinen Eltern, Brüdern und Schwestern und vor allem meinen Mitschwestern in unserer Kongregation dankbar, die mir verschiedene Möglichkeiten gegeben haben, SEINE Liebe weiterzuschenken. Ich danke allen, die mir geholfen haben, dass ich die Liebe Jesu erfahren durfte, und die mir zeigten, wie ich die Herausforderungen meines Lebens meistern kann. Möge der liebe Gott jeden einzelnen von Euch segnen!

Schwester Ann Mathieu

Ich wuchs in Chicago, Illinois, auf und erfuhr von den Krankenschwestern des Heiligen Franziskus durch die ältere Schwester meiner besten Freundin, die Schülerin der Aspirantinnenschule im Mutterhaus war. Meine Freundin und ich besuchten sie einige Male und diese Erfahrung hat mich sehr berührt. Nach meinem Schulabschluss beschloss ich, am 22. August 1957 in die Gemeinschaft einzutreten, und legte am 8. September 1960 die ersten Gelübde ab.

Mein Wunsch war es, Krankenschwester zu werden, aber mein erster Berufswunsch war die Diätetik. Ich machte 1964 meinen Abschluss am Fontbonne College in St. Louis, Missouri, und arbeitete vier Jahre lang im St. Mary’s Hospital in Streator, Illinois. Bald darauf ging ich wieder zur Schule und erwarb einen Abschluss als Krankenschwester am Marillac College in St. Louis, Missouri. Ich arbeitete als Krankenschwester im St. John’s Hospital und im St. Monica’s Home, einem Heim für schwangere Teenager, beide in Springfield, Illinois.

Von 1975 bis 1982 war ich Verwalterin des franziskanisch-apostolischen Zentrums, das sich auf dem Gelände des Mutterhauses befand. 1982 wurde ich in den Provinzrat gewählt und war drei Jahre lang in dieser Funktion tätig. Während der nächsten vier Jahre nutzte ich meine Ausbildung als Krankenschwester und arbeitete mit chemisch abhängigen Menschen im L.E. Phillips Center in Chippewa Falls, Wisconsin.

Von 1989 bis 1995 war ich als Konventsoberin des St. Francis Convent tätig, und am Ende dieser Zeit begann ein sehr bedeutungsvolles Kapitel meines Lebens. Ich hatte das Glück, von 1998 bis 2006 als Massagetherapeutin zu praktizieren. Ich studierte an der „Chicago School of Massage“ Massage-Therapie und interessierte mich auch für Reiki und Energiearbeit und bildete mich in diesem Bereich weiter. Als zertifizierte Massagetherapeutin und heilende Berührungspraktikerin empfand ich dies als eine Berufung innerhalb einer Berufung, so wie die heilige Theresa von Kalkutta ihre eigene Berufung beschrieb. Die Gabe, für die Menschen da zu sein, denen ich diente, war kraftvoll, denn sie fanden Entspannung, Stressabbau, Schmerzlinderung, persönliches Wachstum und Heilung.

Die letzten Jahre waren ausgefüllt mit Führungsaufgaben im Loretto-Heim, als Provinzsekretärin und als freiwillige Helferin bei „Hospital Sisters Mission Outreach“ unserer Hilfsorganisation, die überschüssigige Geräte oder Ausrüstung der Krankenhäuser sammelt, repariert, verpackt und an Kliniken auf der ganzen Welt verteilt.

Vor einigen Jahren fand ich mein Tagebuch, und auf einer der Seiten aus dem Jahr 1957 schrieb ich: „Nachdem ich in den letzten Tagen das Mutterhaus besucht habe, würde ich am liebsten für immer dortbleiben.“ Ich bin dankbar, dass ich diesen Besuch vor so vielen Jahren gemacht habe.

Schwester Maguerite Cook

Ich wurde am 4. August 1950 in Indianapolis, Indiana, geboren und wuchs in der Nähe von Washington, DC (im Bezirk Columbia) auf. Derzeit wohne ich in Decatur, Illinois, und arbeite ehrenamtlich im HSHS St. Mary’s Hospital.

Mein Interesse am Ordensleben wurde durch die Schwestern des Heiligen Josef geweckt, die als Lehrerinnen an der St. Rita School in Alexandria, Virginia, unterrichteten. Dort besuchte ich die Grundschule. Wenngleich ich von den Schwestern fasziniert war, glaubte ich doch, dass ich für aufregendere Dinge bestimmt war, als in einem Klassenzimmer zu sitzen. Ich wollte Missionarin werden und im medizinischen Bereich arbeiten, wo ich den Menschen in Not helfen konnte.

Ich komme aus einer Familie, die dem Militär und der Regierung zugewandt ist. Mein Vater arbeitete in der Zivilverwaltung, zwei Onkel dienten beim Militär. Mein Interesse an der Regierung führte mich schließlich zu den Streitkräften. Dort trat ich im Jahr 1968 der US-Marine bei. Ich arbeitete im Bethesda Naval Hospital in Bethesda, Maryland, in der Geburtshilfe. Nach Abschluss meiner dreijährigen Dienstzeit bildete ich mich weiter und fand Arbeit als Buchhalterin.

Im Jahr 1980 beschloss ich, mich hinsichtlich einer möglichen Berufung zum Ordensleben zu prüfen. Ich schrieb an Ordensgemeinschaften, die im ‚Catholic Digest‘, einer landesweiten Zeitschrift, inserierten und erhielt einige Antworten, darunter einen Brief von den Krankenschwestern des hl. Franziskus, die Buchhalterinnen suchten. Das folgende Jahr war eine Zeit des Gebets, ein Prozess der Unterscheidung, damit ich herausfinden konnte, ob und wie Gott mich berufen hat. Ich erinnerte mich an den Brief der Krankenschwestern des hl. Franziskus, und so beschloss ich, Springfield, Illinois, zu besuchen. Dieser Besuch war genau das, was ich brauchte, um meine Entscheidung zu bestätigen und hierin Gottes Willen für mich zu sehen. Ich trat am 27. August 1983 bei den Krankenschwestern des hl. Franziskus ein und legte am 30. Mai 1987 die ersten Gelübde ab.

Ich habe einen Bachelor-Abschluss in Ergotherapie und einen College-Abschluss (Associate of Applied Science) mit Schwerpunkt in der Suchtberatung.

In meinem Ordensleben habe ich mich immer um Verständnis für Menschen mit psychischen Problemen bemüht, habe alles versucht, um ihnen auf ihrem Weg zur Heilung zu helfen. Ich habe in unserer Gemeinschaft als Beschäftigungstherapeutin, als Beraterin für alkohol- und drogenauffällige Menschen, als Buchhalterin und Kassiererin gearbeitet und war und bin in mehreren Vorständen unserer Krankenhäuser vertreten, darunter derzeit im HSHS St. Anthony’s Memorial Hospital in Effingham, Illinois und im HSHS St. Elizabeth’s Hospital in O’Fallon, Illinois. Es ist für mich ein Segen Gottes, dass ich Seinem Volk in Illinois, Wisconsin und Arizona dienen darf.

Schwester M. Riji Kannampuzha

„Kommt und hört alle, die ihr Gott fürchtet,
während ich erzähle, was an mir geschehen ist“.
(Psalm 66,16)

Wenn ich meine Geschichte mit dem Herrn und die vielen Segnungen, die er mir geschenkt hat, Revue passieren lasse, scheint es, als hätte ich ein Gebirge in meinem Hinterhof entdeckt, das ich vorher nie bemerkt hatte! Mein erstes Geschenk des Herrn war, dass ich am 8. März 1974 in ein sehr warmherziges und liebevolles Zuhause hineingeboren wurde, wo ich als älteste von zwei Geschwistern in einem ländlichen Dorf in Kerala aufwuchs. Durch den in meiner Familie gelebten Glauben wuchs ich in den Glauben hinein. Einer der Höhepunkte meines jungen Lebens, an den ich mich noch sehr gut erinnere, war der Empfang meiner Erstkommunion; Jesus ’stahl mein Herz‘, als ich zur Erstkommunion ging. Getreu meiner ersten Liebe habe ich von diesem Moment an freudig gebetet, dass er mich zu seinem Eigentum mache. Ich kann nur sagen, dass Gott von diesem Tag an mein Herz vorbereitet hat.  

Gott überraschte mich mit einer Berufung, als ich in der zehnten Klasse plötzlich daran dachte, Ordensfrau zu werden. Schwester Mary aus meiner Heimatgemeinde riet mir, unsere Kongregation auszuwählen. Zusammen mit Schwester Siji reiste ich am 21. August 1989 nach Nordindien und kam am 23. August 1989 in Pithora an. Meine Ankunft in unserer Kongregation ist für mich der erste Schritt auf dem langen Weg der Gaben und Gnaden, auf dem der Herr mich geduldig und gnädig mein ganzes Leben lang bis heute geführt hat. Wenn ich an meine Reise denke, erinnere ich mich an die Worte des Gebets von Thomas Merton: „Ich hoffe, dass ich nie irgendetwas getrennt von deiner Sehnsucht tue.Und ich weiss, dass du mich die rechte Straße führst, wenn ich das tue, auch wenn ich davon nichts wissen mag.“

Mir gefiel der Rhythmus des Ordenslebens. In der Anfangsphase des Ordenslebens stellte ich fest, dass ich nichts über den heiligen Franz von Assisi wusste, dessen Spiritualität ich folgen sollte. Dann las ich zufällig ein Buch über den hl. Franz von Assisi und war gefangen von seinem Feuer und seiner Liebe zu Jesus. Ich liebe seine Spiritualität und seinen Traum, die ganze Welt mit Liebe zu evangelisieren. Gott rief mich während meiner Ausbildung immer wieder näher zu sich, aber es gab viele Momente, in denen ich versuchte, ihn wegzuschieben, und mir einredete, ich müsse „mehr vom Leben erfahren“. Gott schenkte mir einige der besten und zuverlässigsten Mentoren, die mir zeigten, wie es aussieht, ein Ordensleben freudig und authentisch zu leben, auch wenn es nicht immer einfach ist. Im Laufe meines Lebens bin ich mit vielen spirituellen Programmen gesegnet worden, die von der Gemeinschaft angeboten werden und die mein geistliches Leben und mein Gebet bereichert haben.

Im Laufe der Jahre bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass meine Berufung zum Ordensleben ein Geschenk ist, das mich auffordert, offen genug zu sein, um mein wahres Selbst zu werden. Es ist nicht immer leicht, „Ja“ zu Gott zu sagen, aber mit Seiner Gnade ist alles möglich. Darüber hinaus habe ich die Erfahrung gemacht, dass Gott mein Glück will und dass ich meine Talente so einsetzen soll, dass sie anderen und mir helfen. Meine Beziehung zu Gott wurde zentral, und mein Engagement für das Ordensleben als Krankenschwester des Dritten Ordens des Heiligen Franziskus wurde real. Mit diesem Bewusstsein blicke ich der Zukunft und dem ganzen Leben mit einem bereitwilligen Geist entgegen, im Glauben, dass Gott bei jedem Schritt auf dem Weg mit mir sein wird. Mit den Worten des heiligen Franziskus: „Er wird mich auf diesem Weg niemals allein lassen!“  habe ich mit dem Unterrichten begonnen und tue dies heute noch. Seit mehr als 25 Jahren bin ich nun eine Ordensfrau. Möge Gott mir noch viele Jahre in dieser Berufung schenken, damit ich voller Eifer weitermachen kann, Jesus bekannt zu machen, und so die Menschen Jesus lieben lernen können.

Schwester Agnelda Schulenkorf

Im Münsterland bin ich als sechstes von zehn Kindern geboren. Wir lebten auf einer kleinen Landwirtschaft. Es war in der Nachkriegszeit nicht so leicht für meine Eltern. Vater ging nebenher Torf stechen, oder er half in anderen landwirtschaftlichen Betrieben mit. Da Mutter früh erkrankte, lernten wir Mädchen keinen Beruf, sondern halfen im Haushalt. Nach der Volksschulzeit lebte ich einige Jahre in einem größeren landwirtschaftlichen Betrieb. Dort erlernte ich die Hauswirtschaft. Als meine Schwester bei den Hiltruper Missionsschwestern eintrat, war für mich die Arbeit im Elternhaus  angesagt. Ich musste für den Haushalt, für die erkrankte Mutter und meine noch schulpflichtigen Geschwister sorgen. Mutters Gesundheitszustand verschlechterte sich sehr, so dass  sie regelmäßig einige Wochen im Krankenhaus verbringen musste.

Trotz aller Arbeit hatte ich eine schöne Jugendzeit. Mit Nachbarn und Freunden machten wir kleinere Ausflüge und gingen zu Festen und Feiern in der näheren Umgebung. Ich fühlte mich  schon sehr früh zum Ordensleben berufen. Wohin, das war für mich die große Frage. Fadenscheinige Gründe schob ich vor, warum ich mich nicht für die Hiltruper Schwestern entschied. Die Franziskanerinnen waren bei uns im Krankenhaus tätig. Ich wollte auf keinen Fall in die Mission. Obwohl mir von den fünf Ordensschwestern vor Ort  nur eine wirklich sympathisch war, entschied ich mich für die Franziskanerinnen. Über das franziskanische Leben war mir damals nichts bekannt. Erst später wurde mir bewusst, dass ich jeden Sonntag nach der hl. Messe den Sonnengesang des hl. Franziskus gebetet hatte. Er stand im Laudate und  gefiel mir sehr gut – Zufall oder Fügung?

1965 heiratete mein ältester Bruder, damit wurde der Weg für meinen Ordenseintritt frei. Mutter war damals schon sehr krank. Sie starb noch während meiner Postulats Zeit. Im August 1965 trat ich in unseren Orden ein, und wurde von 1970 – 1972 zur Diätassistentin ausgebildet. Danach arbeitete ich 15 Jahre in verschiedenen Häusern als Küchenleiterin.

1987 bot mir die Ordensleitung eine Ausbildung zur Altenpflege an. Es machte mir viel Freude. Besonders gerne hörte ich Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten aus dem Leben  der älteren Menschen. Es waren segensreiche Jahre. Ein Urlaub in Esterwegen machte mich neugierig auf die Geschichte dieses Ortes und der damaligen Zeit. Ich fühlte mich angesprochen, hier zu leben. Nun bin ich seit Anfang November 2015 tatsächlich hier, und es ist für mich eine wunderbare Aufgabe. Hier habe ich Zeit für Begegnungen, Gespräche und Gebet. Besonders wohltuend empfinde ich, dass ich mich noch einsetzen kann soweit es meine Kräfte zulassen, dabei viele bereichernde Begegnungen habe, aber keine Leistung erbringen muss. Ich hoffe, dass es noch lange so bleibt.

Schwester M. Margret Steggemann

Aufgewachsen bin ich als Älteste von drei Mädchen im schönen Münsterland, in Stadtlohn. Stadtlohn ist eine Kleinstadt.  Sie hatte vor und während des 2. Weltkrieges viele Webereien und Spinnereien.

Als ich 1944 geboren wurde, war meine Heimatstadt ein Trümmerhaufen.  Dieser Anblick, besonders wenn ich zur Schule ging, war für mich ganz normal. Ich kannte es nicht anders. Es war sogar interessant, in den Trümmern zu spielen.

Doch für meine Eltern begannen schon schnell große Sorgen und Nöte.  Meine Mutter bekam nach dem zweiten Kind eine Lungentuberkulose. Ich kann mich nur an sehr kleine Begebenheiten mit ihr erinnern. Aus diesem Grunde wurden meine Schwester und ich getrennt. Für etwa ein Jahr wohnten wir bei unseren Großeltern. Ich wohnte bei den Eltern meiner Mutter, meine Schwester wohnte bei den Eltern meines Vaters. Nach dem Tod meiner Mutter im Jahr 1949 sorgten dann die jüngeren Schwestern meines Vaters für uns.

Das Elternhaus meines Vaters war im Krieg schwer beschädigt worden. Trotzdem wohnten mehrere Familien dort. Wir auch zeitweise. Es war eine sehr schwere Zeit für meinen Vater, aber auch für alle Familienangehörigen.

Aber ich kann mich nicht erinnern, dass es für mich besonders belastend war. Bei meiner Oma waren noch drei Kinder in meinem Alter und wir konnten schön spielen. Ich konnte besonders bei „Tante Toni“, Papas Schwägerin, mein Herz ausschütten.

Bald nach dem Tod meiner Mutter wurde ich eingeschult. Das war für mich sehr einschneidend. Ich habe meinem Vater und seinen Schwestern große Sorgen gemacht, denn ich wollte nicht zur Schule gehen und ich war auch öfter krank. Das haben sie mir erzählt.

Mein Vater heiratete dann zum 2. Mal. Mit meiner 2. Mutter habe ich mich sehr gut verstanden. Sie ist leider schon im Jahr 1969 verstorben. Für meine 6 Jahre jüngere Schwester war ich die große Schwester.

Nach der Schulzeit wollte ich einen Beruf erlernen. Ich wäre gerne Schneiderin geworden. Leider bekam ich wegen meiner Sehschwäche keinen Attest. Im neuerbauten Stadtlohner Krankenhaus wurden 1958 dringend Mitarbeiterinnen für die Pforte und die Krankenstationen gesucht. Das erfuhr ich. Da war ich Feuer und Flamme. Ich wollte den kranken Menschen helfen. Meine Mutter ist mit mir zum Krankenhaus zu Schwester Oberin gegangen, und so wurde ich eingestellt. In den ersten Jahren habe ich oft gedacht, dass ich so ein strenges Leben, das die Schwestern führten, nie selber führen wollte.

Ich nahm gern an allen Festveranstaltungen teil, die es in Stadtlohn und Umgebung gab. Das war bei den Schwestern nicht unbedingt gerne gesehen. Nach einigen Jahren merkte ich, wie wichtig eine qualifizierte Ausbildung in der Krankenpflege ist. So meldete ich mich in der dortigen Krankenpflegeschule an. Doch so weit kam es nicht.

Eine innere Stimme, Gott, hatte bei mir angeklopft. Sie sagte mir: „Ich will dich ganz“!  Ich kam nicht zur Ruhe. Nach langem Abwägen und Gesprächen (mit Seelsorgern und Ordensschwestern), bat ich ohne Krankenpflegeausbildung um Aufnahme in den Orden der Franziskanerinnen in Münster. Meine Familie war entsetzt, besonders meine ältere Schwester. Aber meine Mutter stand mir bei. Sie hat auch meinen Vater überzeugt.

So kam ich am 15. August 1964, in Münster Mauritz an. Dort folgte die übliche Ordens-Ausbildungszeit: Postulat und Noviziat. Wir waren 16 Frauen, die im gleichen Jahr eingetreten waren. In unserer Gruppe war immer was los: wir hatten viel Freude miteinander, es ging sehr lebendig zu. 

Mit der Ersten Profess im Jahr 1967, besonders in der Vorbereitungszeit, war es ein hartes Ringen: „Ist es das, wozu Gott mich ruft? Kann das eine Entscheidung fürs Leben sein?“  In dieser Zeit habe ich Gottes Führung sehr intensiv erfahren.

Nach der ersten Profess folgte dann die Junioratszeit mit der der mittleren Reife, der Krankenpflege-Ausbildung und Praxiseinsätzen im Franziskushospital.

Nach einigen Jahren in der Krankenpflege machte ich eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung mit anschließenden Leitungseinsätzen in Krankenhäusern. Der Abschied aus der Pflege am Krankenbett ist mir sehr schwer geworden. So freute ich mich, dass ich gebeten wurde, im Elisabeth-Hospiz Datteln die Leitung zu übernehmen. Es war für mich die beste Zeit in meinem Berufsleben. Nach gut vier Jahren wurde ich in die Geschäftsführung der ordenseigenen Hospitäler berufen. Hier konnte ich viele Erfahrungen weitergeben, besonders an unsere Pflegemitarbeiter*innen.

Im Jahr 2005 wurde ich in den Provinzrat gewählt. Nach vier Jahren als Provinzrätin war es mein Wunsch, nach Berlin zu gehen, um Sr. M. Juvenalis und Sr. M. Hannelore in ihrer Arbeit für an AIDS erkrankte Menschen zu unterstützen. Es war mir hier in Berlin vergönnt, im Caritas-Hospiz Berlin, das zu dieser Zeit neu eröffnet wurde, als Seelsorgerin zu arbeiten.

Nach fast 10 Jahren, mit 75 Jahren, wurde ich aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Ich bin weiterhin im Hospizdienst TAUWERK und im Caritas-Hospiz Berlin ehrenamtlich tätig.

Ich danke Gott für jeden Tag, den er mir geschenkt hat, und dass ich von dem, was Gott mir gegeben hat, immer noch mit vollen Händen austeilen darf.

Schwester M. Princy Vadakadath

Ich wurde am 18. Oktober 1962 in einem Dorf namens Poovathussery, Trichur Dt., Kerala, Indien, geboren. Herr Varghese und Frau Rosy sind meine Eltern. Ich bin das älteste von fünf Kindern und ich habe drei Brüder und eine Schwester. Bis zur siebten Klasse besuchte ich die kleine Schule im Dorf meiner Mutter, weil die richtige Schule sehr weit von meinem Haus entfernt war. Danach besuchte ich die High-School im Dorf Poovathussery. 

Meine Klassenlehrerin in der ersten Klasse war eine Ordensschwester, die sehr einfach und bescheiden war. Ich mochte sie sehr und hatte den Wunsch, so zu werden wie sie. Ich ging in die Kirche, wann immer es einen Feiertag gab – und oft suchte ich Rat bei den Schwestern.

Als ich die 10. Klasse abschloss, kam mein Onkel, der Priester war, in den Ferien zu Besuch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Wunsch, ins Kloster einzutreten, noch niemandem gegenüber geäußert. Wenige Tage bevor mein Onkel zur Missionsstation zurückkehrte, sagte ich meiner Großmutter, dass ich Ordensschwester werden wollte. Zu dieser Zeit war mein Vater im Krankenhaus, so dass ich ihm nichts davon erzählen konnte. Innerhalb weniger Tage waren alle Vorbereitungen für die Reise nach Pithora abgeschlossen. Mein Vater kam aus dem Krankenhaus zurück, und ich machte mich zusammen mit meinem Onkel auf den Weg nach Pithora. Als wir in Bhilai ankamen, holte mich Schwester M. Gerburg ab. Es war Regenzeit, und so konnten wir Pithora nicht erreichen, weil der Weg durch Regenwasser versperrt war. Wir nahmen einen anderen Weg und erreichten Pithora am 8. September.

Mit Freude behalte ich die ersten Jahre meines Lebens in der Kongregation in Erinnerung. Dankbar erinnere ich mich an die Führung und Hilfe, die mir unsere Schwestern gaben. Die Ausbildungszeit ermöglichte es mir, meine Persönlichkeit zu formen und zu gestalten und meine Berufung zu vertiefen. Ich folgte dem Ruf Gottes und legte am 25. Januar 1988 meine Erste Profess ab. Ich war in verschiedenen Konventen angefangen in Pithora, und genieße mein Ordensleben in der Gemeinschaft. 

Ich bin glücklich, wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke. Ich danke Gott für alle, die mich bereichert haben, die mich den Reichtum des Lebens gelehrt und mir geholfen haben, im Leben zu wachsen. Ich danke Gott für alle, die mich in den Höhen und Tiefen meines Lebens begleitet haben, damit ich meine Berufung in ihrer ganzen Fülle leben kann.

Sister M. Prasanna Tirkey

I was born in the year 1961, in a remote village called Saraitoli, in the State of Chhattisgarh in a family where parents worshipped the Nature and its Creator.

I am the daughter of Mr. Somra (Prakash) Tirkey and Mrs. Bhano (Sukeshini) Tirkey. We are five children in the family, four girls and a boy. I have a Religious Sister. She belongs to the Congregation of Medical Sisters of St. Francis of Dilingan.

I completed my basic education in the parish School, run by the Sisters of the Daughters of St. Ann. The Sisters life style inspired me to become a nun. Their prayer life was an example for me and it helped me to come closer to God. I prayed earnestly to God for making my family members catholic. I was so happy that in the year 1968, all members of my family were baptized. I remember, when I was studying in third grade, I told to my class teacher “I want to become a nun.” The great desire to be religious Sister motivated me to complete my higher Secondary school, even though I had to walk 60 km on foot to boarding school. During this time the school played a drama from the life of St. Francis of Assisi. I took part in it and was impressed by his simple life style.

I thought of joining the Franciscan Congregation. My plan was to join after complete the Secondary School. God’s plan and my plan did not match. Some hurdles occurred and wise people advised me to go for teacher’s training. After completing my training, I taught in the school for two years . During this time our Sr. Dibya’s friend introduced me to the congregation and in 1984, I came to Anjali Niketan, Pithora. My elder sister was my guide and support in my initial stage there.

With my firm decision, I made first vows in the year 1989. The valuable guidance of my formators, Superiors, encouragement of members and fellow Sisters helped me to grow in the love of God. In the year 1994, I professed Perpetual Vows.

Since 1994, I have been offering my services in different Schools. At present, I am in Anjali Higher Secondary School, Pithora. (Chhattisgarh). I acknowledge all the support and cooperation I receive to accomplish my assigned tasks.

I am glad and grateful to Almighty God and to my International Congregation, for the love I receive, the trust they have in me, the personal care and concern toward me. I want to be His and His alone and to work for His greater glory.

Schwester M. Domitilla Motzko

Geboren: 28. September 1928
Eintritt: 02. Februar 1952
Profess: 28. Oktober 1954
Gestorben: 13. Februar 2025

Am 13. Februar 2025 beendete unsere liebe Schwester M. Domitilla Motzko ihre irdische Pilgerreise. Krankenschwester vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus.

Ich will Dir singen, meine Kraft,

denn du, o Gott,

bist meine Festung,mein gnädiger Gott

Psalm 59,17

Schwester M. Domitilla wurde am 28. September 1928 in Wawelno bei Oppeln geboren. Sie trat am 2. Februar 1952 in unsere Kongregation ein. Ihre erste Profess legte sie am 28. Oktober 1954 ab.

Am Anfang ihres Ordenslebens lebte und arbeitete Schwester M. Domitilla einige Monate im Krankenhaus in Opole, wo sie als Krankenpflegehelferin tätig war. Danach, in den Jahren von 1955 – 2013, diente sie als Organistin in verschiedenen Kirchen der Erzdiözese Breslau. Neben dem Orgelspiel in der Gemeinde übernahm sie auch die Aufgabe der Sakristanin in der Pfarrkirche. Sie stickte Messgewänder, die noch heute bei der Messe verwendet werden. In ihrer Freizeit las sie Bücher und häkelte. Nach Beendigung ihres aktiven Berufslebens wechselte sie zum Konvent in Groß Döbern und später in den Schwesterkonvent in Oppeln-Stephanshöh.

Sie war eine Person, die die Aufgaben einer Hausfrau perfekt erfüllte und alles mit Liebe tat. Sie war dankbar für die Möglichkeit, zu dienen und zu helfen. Trotz so vieler Talente stand sie immer im Schatten, irgendwo im Abseits, still und bescheiden, offen für die Nöte der Armen und Obdachlosen. Sie hatte ein Gespür für die Schönheit, für die Liturgie, für Musik und Gesang. Sie jagte nicht den Neuigkeiten hinterher, sondern nahm alles, was geschah, mit großer Anteilnahme zur Kenntnis und freute sich über gute Dinge und Ereignisse. Alles trug sie vor Gott in ihren Gebeten.

Sie litt seit einigen Jahren unter Altersbeschwerden und Demenz. Allmählich benötigte sie immer mehr Pflege und Hilfe bei den täglichen Verrichtungen bis hin zur vollständigen Pflege. In ihrer Krankheit bereitete sie sich geduldig und demütig auf die Begegnung mit dem Herrn vor. Soweit es ihre Gesundheit zuließ, versuchte sie, an den sonntäglichen Messen in der Schwestern-gemeinschaft teilzunehmen.

In letzter Zeit hatte sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Sie war bei Bewusstsein und bereit, den Herrn zu begegnen, dem sie mit ganzer Hingabe gedient hat.

Schwester M. Jovina

Geboren: 18. Dezember 1935
Eintritt: 30. Januar 1959
Profess: 28. Oktober 1961
Gestorben: 12. Februar 2025

Der göttliche Kinderfreund hat unsere Mitschwester M. Jovina, geb. Elisabeth Weibring, die vielen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglicht hat, mit 89 Jahren zu sich gerufen.

Herr, unser Herr, wie gewaltig ist dein Name.

Aus dem Mund der Kinder schaffst Du Dir Lob.

Psalm 8

Schwester Jovina wurde als achtes Kind der Familie Weibring auf einem Bauernhof in Mussum bei Borken geboren. Ihre Mutter ist im Wochenbett bei ihrer Geburt gestorben, so dass ihre Großmutter sie versorgt und ins Leben eingeführt hat. Dafür war sie ihr sehr dankbar. Bei einem Praktikum im Altenheim Maria Frieden in Emsdetten lernte die junge Elisabeth die Mauritzer Franziskanerinnen kennen und trat mit vierundzwanzig Jahren in den Orden ein.

Neben der Krankenpflegeausbildung absolvierte sie auch die Kinderkrankenpflegeausbildung und sorgte mit Begeisterung für die kleinsten Patienten. Zuerst war sie drei Jahre in der Neugeborenenabteilung in Schermbeck eingesetzt. Danach kam sie zurück nach Münster und leitete von 1971 – 1992 mit großer Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen die Frühgeborenenintensivstation im St. Franziskus-Hospital.

Nach diesem aufreibenden Dienst durfte sie sich weiter ins Kloster zurückziehen. In den ersten sechs Jahren lebte sie mit im Noviziatskonvent und übernahm danach den Pforten- und Kapellendienst in Telgte, Datteln und Damme. Seit 2015 war sie als Seniorin wieder im Mutterhaus und lebte die letzten fünf Jahre im St. Heriburg-Haus, wo sie nach langer, kräftezehrender Krankheit, ihr Leben an Gott zurückgab, gut begleitet durch die Mitarbeitenden des ambulanten Palliativnetzwerkes, der Mitarbeitenden des Hauses und der Mitschwestern.

Wir kennen Schwester M. Jovina als ruhige, unaufgeregte Schwester mit strahlenden Augen, die die Gemeinschaft liebte und oft und gerne betete.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Jovina Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Am Dienstag, den 18. Februar 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Jovina und begleiten sie zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Schwester M. Zita Hisako Sugita

Mein Name ist Schwester M. Zita Hisako Sugita. Ich wurde 1938 in Yashiro, Asago-cho, Asago City, in der Präfektur Hyogo geboren. Die Religion meiner Familie ist der Zen-Buddhismus. Ich habe zwei Brüder. Meine Mutter starb, als ich drei Jahre alt war. Der Cousin meines Vaters wurde mein Adoptivvater und nahm mich bei sich auf. Er lebte allein und zog mich groß.

Als ich auf der Junior High-School war, kam ein Mann von der Ikuno Catholic Church in die Schule und verteilte Heiligenbilder. Durch diese Bilder kam ich zum ersten Mal mit dem Katholizismus in Berührung. Danach stellte mich ein Verwandter in Kyoto einer Zahnarztfamilie vor, und ich ging dort als Haushälterin arbeiten. Alle im Haus waren katholisch. Neben der Praxis befand sich die Saiin-Kirche. Ich besuchte diese Kirche mit der Familie und empfing die Gnade der Taufe. Mein Taufname ist Gracia.

Dann kehrte ich in meinen Geburtsort zurück. Ich gehörte der Ikuno-Kirche an. Mein Adoptivvater hörte mich vor dem Essen beten und interessierte sich für meine Gebete. Ich begann, ihm den katholischen Katechismus beizubringen. Als mein Adoptivvater krank wurde, wurde er in das St. Mary’s Hospital eingewiesen. Er wurde von Pater Daniel, dem Hauptpriester der Ikuno Catholic Church, getauft.

Durch die Vermittlung von Pater Daniel arbeitete ich etwa drei Jahre lang im St. Mary’s Hospital in Himeji. Ich lernte die franziskanischen Schwestern kennen und erfuhr etwas über das religiöse Leben. Dann traten vier junge Frauen, die ich in der Ikuno Catholic Church kennengelernt hatte, in die Kongregation ein. Dies brachte mich dazu, über ein religiöses Leben nachzudenken, und im Alter von 23 Jahren beschloss ich, unserer Kongregation beizutreten. Mein Adoptivvater war jedoch dagegen und riet mir dringend zu heiraten. Ich verbrachte meine Zeit damit, mich um meinen Adoptivvater zu kümmern, blieb aber bei meinem Entschluss. Nach sieben Jahren verstarb mein Adoptivvater. Bevor er starb, sagte er mir, ich solle ein Leben führen, das mich glücklich macht, und so klopfte ich an die Tür unserer Kongregation.

Am 11. Februar 1973 trat ich der Ordensgemeinschaft bei, legte am 18. April 1976 mein erstes Gelübde ab und 1979 mein Ewiges Gelübde. Nach meinem ersten Gelübde arbeitete ich in der Wäscherei unseres Klosters und nach einer Weile auch als Haushälterin im St. Mary’s Hospital.

Nach der Ablegung meiner ewigen Gelübde arbeitete ich vier Jahre lang in der Küche der Francis Villa in Tokio, drei Jahre lang in der Küche des St. Mary’s Hospital und anschließend acht Jahre lang in der Wäscherei. Ich arbeitete zwei Jahre lang als Assistentin in der Rehabilitationsabteilung des St. Francis Hospital in Nagasaki. Zu dieser Zeit hatte die koreanische Mission bereits begonnen. Ich wurde gebeten, an der Mission in Korea teilzunehmen, und meldete mich freiwillig. So verbrachte ich ein Jahr in einem Ausbildungshaus in Seoul, wo ich einmal im Monat Bibelstunden auf Japanisch gab und in einem Pflegeheim in der Präfektur Jang Seong aushalf. Wenn ich einkaufen ging, konnte ich mich nur in gebrochenem Koreanisch verständigen.

Nach meiner Rückkehr nach Japan arbeitete ich zwei Jahre lang als Freiwillige in der Nibuno Villa, wo Priester und Schwestern im Ruhestand lebten. Und ich habe elf Jahre lang als Freiwillige mit Schwestern in der Kapelle des Himeji-Klosters und in der Maria Villa gearbeitet. Ich habe viele Orte des Apostolats erlebt und blicke auf viele Begegnungen zurück.

Einer der unvergesslichsten Momente war für mich, als ich mein Apostolat in der Kapelle des Klosters Himeji verrichtete. Ein etwa 65-jähriger Mann kam jeden Tag weinend und betend in die Kapelle. Ich fragte ihn, was passiert sei. Er erzählte mir, dass sein Sohn Selbstmord begangen hatte, seine Frau bei dem Versuch, ihm zu helfen, gestorben war und er beide begraben hatte. Ich hörte ihm zu und antwortete: „Wenn Sie jeden Tag weinen, muss Ihr Sohn im Himmel unglaublich traurig sein. Ihr Sohn wäre so erleichtert und erfreut zu wissen, dass Sie ein positives, glückliches und gesundes Leben führen.“ Etwa eine Woche später kam er in die Kapelle und war wie ausgewechselt, wurde fröhlich und energisch und dankte mir. Ich war so glücklich und dankte Gott.

Derzeit bin ich zuständig für die Blumenpfleger in der Ritiro-Kapelle des Exerzitienhauses in Himeji, und mein Apostolat ist das Gebet. Ich pflanze Blumen und Gemüse auf einer kleinen Fläche auf einem Feld an. Die Blumen werden in der Kapelle ausgestellt. Ich verbringe auch Zeit mit meinen Hobbys, Kalligrafie und japanische Malerei.

Ich gebe Gott alles, was ich tun kann. Ich danke Gott für das religiöse Leben und das Apostolat, das Gott mir seit meinen ersten Gelübden gegeben hat.

Pilgerinnen der Hoffnung (1): Versöhnung

Die Reihe „Pilgerinnen der Hoffnung“ ist ein monatlich erscheinender geistlicher Beitrag zum Heiligen Jahr – eine Kooperation des internationalen Generalats der Mauritzer Franziskanerinnen und der Kirchenzeitung „Kirche und Leben“. Unser Thema im Januar: Versöhnung.

31.01.2025. Im Heiligen Jahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal – ein Krieg, der von Deutschland ausging und unfassbares Leid in die Welt brachte. In diesem Jahr gedenken wir unter anderem der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 und des Abwurfs der amerikanischen Atombomben auf Japan am 6. und 9. August 1945.

In Auschwitz wurden insgesamt mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet, etwa eine Million von ihnen waren Juden. Allein in Hiroshima starben vor 80 Jahren etwa 80.000 Menschen unmittelbar nach der Bombenexplosion, in Nagasaki waren es 22.000. Den langfristigen Folgen der Strahlung erlagen in Japan in den folgenden Monaten mehr als 200.000 Zivilisten.

Und während wir noch immer versuchen, die Folgen dieses schon Jahrzehnte zurückliegenden Krieges zu verarbeiten, fordern die aktuellen Kriege auf dieser Welt täglich neue Opfer, erzeugen neuen Hass und lassen vielerorts den Ruf nach Vergeltung laut werden.

Wie können wir in diesem globalen Irrsinn die Hoffnung auf Versöhnung wachhalten?

Dazu möchten wir Ihnen zwei Beispiele aus unserer internationalen Ordensgemeinschaft erzählen.

In Mutterhaus unserer Deutschen Provinz in Münster lebt Schwester M. Jacintha Altenburg, die 1939 in einem kleinen katholischen Dorf in Friesland in den Niederlanden geboren wurde und ihre ersten Lebensjahre unter deutscher Besatzung erlebte. „Unsere Eltern versuchten natürlich, uns Kinder zu schützen“, erzählt Schwester Jacintha. So wusste sie damals nicht, dass ihr Vater eine wichtige Rolle im Widerstand gegen die Deutschen spielte. Er überlebte, aber ein Onkel von Schwester Jacintha gehörte zu den vielen Opfern der Besatzungszeit: Er wurde von den Deutschen erschossen.

Trotzdem und gegen den Willen einiger Familienmitglieder entschloss sich die Niederländerin nach dem Krieg, in unsere Ordensgemeinschaft einzutreten, die ja aus Deutschland kam, dem Land der verhassten Besatzer. Zuerst arbeitete sie als Krankenschwester in den Niederlanden, dann baute sie das von unseren Schwestern gegründete Krankenhaus in Kamp-Lintfort mit auf.

Und als wir 2007 einen Konvent am ehemaligen Konzentrationslager in Esterwegen gründeten, um als Orden an der Gestaltung der Gedenkstätte mitzuwirken, gehörte Schwester Jacintha zu den ersten Schwestern vor Ort.

Unter den Menschen, die in Esterwegen interniert, gequält und getötet wurden, waren auch viele Widerstandskämpfer aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich; ihnen und ihren Familien half Schwester Jacintha, das Unfassbare zu verarbeiten, und kam dabei selbst immer wieder an ihre Grenzen. „Dass ich jetzt auch noch an einem Ort der Täter lebte, haben einige zu Hause nicht verstanden. Einer meiner Brüder hat nicht mehr mit mir gesprochen – bis er auf dem Sterbebett lag.“

Auch auf der Gründung der japanischen Niederlassung unserer Gemeinschaft lag der Schatten des Zweiten Weltkriegs. Denn es waren gerade zwei Mauritzer Franziskanerinnen aus der Amerikanischen Provinz, die 1948 in Nagasaki ankamen und dort das 1922 gegründete St.-Francis-Hospital übernahmen, das durch den Atombombenabwurf ihrer Landsleute zerstört worden war. Bereits 1951 traten die ersten japanischen Schwestern als Novizinnen in unsere Ordensgemeinschaft ein. Noch heute leben im Mutterhaus der Japanischen Provinz in Himeji vier hochbetagte Schwestern aus Nagasaki, die den Bombenabwurf selbst erlebt und überlebt haben. So auch Schwester M. Veronica, Jahrgang 1932.

Schwester M. Veronica aus der Japanischen Provinz, Jahrgang 1932, überlebte den Atombomben-Abwurf in Nagasaki. (Foto: Kestin)

Wenn man sie heute fragt, ob sie denn nicht Hass auf die Amerikaner verspürt habe, verneint sie. Und sie erklärt, genauso wie Schwester Jacintha im weit entfernten Deutschland:

Wenn wir es nicht schaffen mit der Versöhnung, wer dann?

Dies also haben wir aus den beeindruckenden Lebensgeschichten der internationalen Mitschwestern gelernt: So viele Kriege auch zwischen den Ländern und Nationen geführt werden – zwischen uns Menschen gibt es immer Hoffnung auf Versöhnung. Hier und jetzt, morgen und überall, für jede und jeden von uns. Wenn wir damit anfangen.

Von Schwester M. Margarete Ulager und Claudia Berghorn

Dieser Artikel wurde im Januar 2025 zuerst online in „Kirche+Leben“ veröffentlicht, dann in der Printversion – zur Großen Freude auch von Schwester M. Jacintha!

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Schwester M. Heraclia Schulte

Geboren: 20. Februar 1926
Eintritt: 5. August 1949
Profess: 3. Mai 1952
Gestorben: 26. Januar 2025

Kurz vor ihrem 99. Geburtstag rief der gute Gott, dem sie täglich in der Eucharistie begegnete, am 26. Januar 2025 unsere liebe Mitschwester zu sich, Schwester M. Heraclia, geborene Anna Schulte, Krankenschwester vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus .

So spricht der Herr: „Wer an mich glaubt, der wird leben.“

Joh. 11,25

Schwester M. Heraclia wurde in Beesten im Kreis Ankum in eine gläubige Handwerkersfamilie hineingeboren. Gemeinsam mit ihren elf Geschwistern wuchs sie in Eggermühlen bei Ankum auf. Ein Bruder wurde Priester, eine Schwester trat bei den Hiltruper Missionsschwestern ein und zwei Schwestern waren Caritasschwestern in Cloppenburg.

Anna Schulte lernte die Mauritzer Franziskanerinnen im Ankumer Krankenhaus kennen, wo ihre Mutter lange krank gelegen hatte. Mit 23 Jahren wurde sie selbst Franziskanerinnen. Nach dem Krankenpflegeexamen und der Ausbildung zur MTA absolvierte sie später auf dem Arenberg noch die Ausbildung zur Leiterin eines Altenheimes. Von 1962 bis 1977 war sie im Alpener Marienstift in unterschiedlichen Funktionen tätig, zuletzt als Oberin. Für ihren unermüdlichen Dienst in Alpen bekam Schwester M. Heraclia den Ehrenring der Stadt verliehen. In der Laudatio wurden ihre nie verzagende gute Laune und ihr Humor hervorgehoben, mit den sie es immer wieder verstand, die Menschen aufzumuntern und ihnen neuen Lebensmut zu geben.

Danach wurde sie Oberin in Münster-Roxel und Hamminkeln-Dingden und in Bösensell übernahm sie im Schwesternkonvent noch kleine Dienste.

Seit 2013 lebte Schwester M. Heraclia als Seniorin im St. Heriburg-Haus in Münster, wo sie im Beisein der Mitschwestern ihr Leben in die Hand Gottes zurückgab.

Dankbar nehmen wir von Schwester M. Heraclia Abschied. Im Gebet und in der Feier der Eucharistie, die ihr immer wieder die Kraft für ihren Dienst gegeben hat, denken wir an sie und bleiben ihr schwesterlich verbunden.

Am Donnerstag, den 30. Januar 2025 verabschieden wir uns im Auferstehungsamt um 14 Uhr in der Mutterhauskirche von Schwester M. Heraclia und begleiten sie zur letzten Ruhestätte auf dem Schwesternfriedhof.

Danach können wir unsere Erinnerungen an sie beim Kaffee im Mutterhaus austauschen.

Benefiz-Weihnachtsbasar mit Rekord-Spendenerlös

14.01.2025. Vom 22. – 24. November 2024 wurde im St. Franziskus-Hospital zum sechsten Mal der traditionelle Weihnachtsbasar mit Handarbeiten von Mauritzer Franziskanerinnen und einigen Mitarbeiterinnen des Hospitals veranstaltet. Mit einem Erlös von 9200 Euro wurde der Rekord aus dem Vorjahr nochmals übertroffen. Das Geld wurde nun als Spende jeweils zur Hälfte an zwei Projekte im St. Franziskus-Hospital übergeben: die „Babylotsen“ und „Mütter helfen Müttern“.

Gemeinsam mit dem Chefarzt der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin PD Dr. Michael Böswald und den Verantwortlichen des Programms „Babylotsen“ bedankte sich der Kaufmännische Direktor des St. Franziskus-Hospitals, Dr. David Lewers, ganz herzlich bei den Organisatorinnen des Basars: „Diese fantastische Spendensumme trägt dazu bei, dass wir die wichtige und immer häufiger in Anspruch genommene Unterstützung für hilfsbedürftige Mütter und Familien weiterführen und stetig verbessern können.“

Die Ordensschwestern, die einen Großteil der Handarbeiten zum jährlichen Basar beisteuern, sind schon lange ein eingespieltes Team: Sie leben und arbeiten zusammen im Mutterhaus der Mauritzer Franziskanerinnen in der Wohngruppe St. Elisabeth (v.l.n.r.): Schwester M. Beatinis Thünemann, Schwester M. Rainette Schwager, Schwester M. Leonardi Reiter, Schwester M. Vera Lütkebohmert und Schwester M. Stephanie Müller.

„Nach dem Basar ist für uns vor dem Basar“, sagt Schwester Vera. „Wir arbeiten das ganze Jahr über auf den Novembertermin hin.“ Um viele verschiedene Produkte anbieten zu können, haben sich die Schwestern sogar spezialisiert: So strickt Schwester Vera vor allem Socken für Erwachsene, Schals und Pullunder, während Schwester Stephanie die Babysöckchen besonders gut von der Hand gehen. Schwester Leonardi, die lange Zeit die Physiotherapie im St. Franziskus-Hospital geleitet hat, ist bekannt für ihre gehäkelten Therapiebälle. Genauso wie Schwester Beatinis strickt und häkelt sie aber auch viele Pulswärmer, Stulpen, Schals und Socken in unterschiedlichsten Farben und Formen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das liegt auch daran, dass die Schwestern immer wieder Wolle geschenkt bekommen. „Letztes Jahr haben wir einen ganzen Transporter voll Wolle als Spende erhalten“, berichtet Schwester Vera. „Wir freuen uns und sind sehr dankbar dafür, dass wir dadurch die Materialkosten sparen können.“

Eher zu Schere und Papier greift Schwester Rainette: Sie stellt mit viel Geduld und Liebe zum Detail wunderbaren Weihnachtsschmuck her. „Für jeden meiner Goldsterne schneide ich zum Beispiel sieben einzelne Sterne in verschiedenen Größen aus, die dann mit kleinen Klebeblöcken zusammengeklebt werden“, erläutert sie. Ein Verkaufsschlager sind auch ihre großen gefalteten Papiersterne.

Der große Verkaufserfolg des Basars hat wieder gezeigt: Die Mühe der kreativen Schwestern lohnt sich und wird von vielen Menschen in Münster sehr geschätzt. Dabei sind sich die Schwestern einig: „Der schönste Erfolg für uns ist, dass wir mit dem Erlös des Basars vielen Babys und jungen Familien helfen können.“ Dieser Gedanke ist es, der sie jeden Tag anspornt.

(Fotos und Text: St. Franziskus-Hospital / Generalat)

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Schwester M. Leonilla Schampera

Geboren: 2. Juli 1940
Eintritt: 25. Juli 1959
Profess: 3. Mai 1962
Gestorben: 9. Januar 2025

Am 9. Januar 2025 rief der Herr zu sich unsere liebe Mitschwester Schwester M. Leonilla, geborene Barbara Schampera, Krankenschwester vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus .

In der Stille und im Vertrauen liegt deine Stärke.

Jes 30,15a

Schwester M. Leonilla wurde am 2. Juli 1940 in Krmpa bei Dschowitz (OS) geboren. Sie trat am 25. Juli 1959 in unsere Kongregation ein. Ihre erste Profess legte sie am 3. Mai 1962 ab.

In den ersten Jahren ihres Ordenslebens arbeitete Schwester M. Leonilla als Kindergärtnerin in der Kinderkrippe in Piechowice (Petersdorf bei Hirschberg). Danach übte sie administrative Aufgaben in unseren Sozialeinrichtungen aus. Von 1997 bis 2015 war sie im Haus der Bischöfe in Opole tätig. Die Bischöfe, um die sie sich mit Hingabe sorgte, bedankten sich bei Schwester Leonilla „für ihre engagierte Arbeit, die von Herzlichkeit und Freundlichkeit geprägt war.“ In den 18 Jahren ihres Dienstes „hat die Schwester Leonilla mit großer Hingabe alle Arbeiten ausgeführt und dabei die evangelische Haltung von Martha und Maria vereint. Ihr Gebet und ihr Dienst hatten eine diözesane Dimension, denn sie half Bischof Johannes Baginski bei der Erfüllung seiner pastoralen Aufgaben in der Kirche von Opole„, bemerkte Bischof Andrzej Czaja im Jahr 2015 zum Ende des Dienstes der Schwestern im Bischofhaus.

Aus diesen Jahren ihres treuen Dienstes für Gott erinnern wir uns an Schwester Leonilla als fürsorglich und engagiert für die Menschen, denen sie diente; diskret, ruhig und immer voller Humor. Da sie zum Haus der Bischöfe gehörte, hatte sie außerdem die besondere Gelegenheit, über die Angelegenheiten der Kirche und der Welt gut informiert zu sein, und sie teilte diese Nachrichten oft gerne mit. Sie war auch froh, die Verbindung zu ihrer Familie aufrechtzuerhalten.

Im August 2015 zog sie in das Schwesternkonvent in Glatz-Scheibe. Hier begannen ihre Gedächtnisprobleme, die sie demütig und sanft akzeptierte. Auch andere Altersbeschwerden, die ihre Kommunikation in der Gemeinschaft vor allem in den letzten Jahren etwas behinderten, ertrug sie gelassen. Im Februar 2024 ließ sie sich im Kloster in Dobrzen Wielki nieder. Nach einem Bruch des Oberschenkelhalsknochens wurde ihr eine umfassende medizinische und rehabilitative Betreuung zuteil, und sie wurde in unserer Pflege- und Behandlungseinrichtung in Oppeln-Stephanshöh gut betreut. Nach einen schweren Kreislauf- und Atemversagens wurde sie ins Krankenhaus gebracht, wo der Herr sie am Donnerstag, dem 9. Januar, gegen 12 Uhr mittags in Sein Reich einlud.

Wir sind Schwester Leonilla dankbar für ihr Leben und ihr Zeugnis der Güte und Hingabe an die Menschen. Sie selbst dankt auch ihren Mitschwestern, die sie in den letzten Jahren ihres Lebens sowohl in der Schwesterngemeinschaft in Scheibe als auch in Groß Döbern und Stephanshöh begleiteten. Wir gedenken ihrer in unseren Gebeten.

Schwester Mary Lou Durbin OSF

Geboren: 1. März 1937
Eintritt: 8. September 1954
Profess: 13. Juni 1857
Gestorben: 25. Dezember 2024

Am 1. Weihnachtstag rief der gute Gott zu sich in die himmlische Heimat Schwester Mary Lou Durbin, Krankenschwester vom Dritten Orden des hl. Franziskus.

Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen, dann wird er deine Wege gerade machen.

Sprüche 3,5-6

Am 25. Dezember 2024 um 12:30 Uhr, ist unsere Schwester Mary Lou Durbin im Beisein von  Schwester Emerencia Tirkey verstorben. Während ein Chor von musizierender Engeln die Geburt Christi ankündigte, wurde Schwester Mary Lou von dieser Musik im Paradies willkommen geheißen.

Die Geschichte ihres Ordenslebens begann, als sie im Alter von fünf Jahren auf dem Hügel außerhalb von St. John’s Tuberkulose Sanatorium stand und ihrer Mutter zuwinkte, die dort Patientin war. Der Aufenthalt auf diesem heiligen Boden war für Schwester Mary Lou unvergesslich, und die Saat der Berufung durch Gott in diese Ordensgemeinschaft wurde gepflanzt, als sie in die Fußstapfen ihrer Tante, Schwester Agnesine Miller OSF (1907-99), trat.

Schwester Mary Lou, die frühere Mary Louise Durbin, wurde am 1. März 1937 in Ramsey, IL, als Tochter von Bemard und Mary Elizabeth (Miller) Durbin geboren. Im Jahr 1951 besuchte sie die St. Francis Aspirant School, trat am 8. September 1954 in die Kongregation ein und legte am 13. Juni 1957 ihre Ordensgelübde ab.

Schwester Mary Lou machte 1962 ihren Abschluss an der Krankenpflegeschule des St. John’s Hospital in Springfield, IL, und schloss 1971 ein Aufbaustudium in Geburtshilfe ab. 1986 erwarb sie einen Bachelor-Abschluss an der Sangamon State University. Sie arbeitete als Krankenschwester in HSHS-Krankenhäusern in Illinois und Wisconsin sowie in Langzeitpflegeeinrichtungen in Chicago. Außerdem arbeitete sie bis 2012 als Krankenschwester im St. Francis Convent. Ebenso übernahm sie als Patin die Leseförderung der Erstklässler an der Riverton Elementary School in Riverton, IL.

Die Eucharistiefeier wird von Pater Richard Chiola am Montag, 30. Dezember, um 10.30 Uhr in der Anbetungskapelle St. Klara von Assisi gefeiert, und die Beerdigung findet auf dem Friedhof Crucifixion HIII statt.

Schwester Mary Lou war eine großzügige Seele, die immer gerne zu Diensten war, wenn sie darum gebeten wurde. Ihr Markenzeichen, ein Bonbon anzubieten, sprach Bände über ihren Charakter – eine Kombination aus Süße und Segen. Möge sie in Frieden ruhen.

„Christus segne dieses Haus“: Besuch der Sternsingerinnen

3. Januar 2025. Heute freuten sich die Schwestern in Münster über den Besuch der Sternsingerinnen. Begleitet von Schwester M. Dietmara Ahlmann aus der Deutschen Provinz und Schwester Laetitia Matsunaga aus dem Generalt brachten die Zwillinge Franziska und Charlotte mit ihren Freundinnen Lucie und Rosa den Segen für 2025 ins Mutterhaus, ins St. Heriburg-Haus und ins Altenheim Maria Trost: „Allen ein helles und segensreiches Jahr wünschen Caspar, Melchior und Balthasar!“

Im Refektorium des Mutterhauses waren die Sternsingerinnen schon von von vielen Schwestern, Brüdern und Mitarbeitenden erwartet worden. Nachdem sie einige Lieder für die Schwestern und mit ihnen gesungen hatten, verteilten die Mädchen die Segens-Aufkleber „20*C+M+B+25“ für die Wohnungen und Büros. Dann wurde der Segen noch mit Kreide an die Pforte des Mutterhauses geschrieben, bevor die Sternsingerinnen die Krippe in der Mutterhauskirche besuchten.

In der bekannten Abkürzung des Segens steht der Stern steht für den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Zugleich ist er Zeichen für Christus. Die Buchstaben C, M und B standen ursprünglich für die Initialen der Heiligen Drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar. Heute werden sie als lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus“ gedeutet. Die drei Kreuze bedeuten die Dreifaltigkeit: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Die bundesweite Aktion Dreikönigssingen 2025 wurde am 28. Dezember 2024 in Paderborn eröffnet. Das Motto dieser 67. Aktion lautet: ,Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte‘. Denn noch immer ist die Not von Millionen von Kindern groß: 250 Millionen von ihnen, vor allem Mädchen, gehen weltweit nicht zur Schule. 160 Millionen Kinder müssen arbeiten, rund die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen. Ziel des Dreikönigssingen ist es deshalb, die Rechte von Kindern weltweit stärken und ihre Umsetzung weiter voranzutreiben.

Auf der Website des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, werden die Ziele der Aktion und die in diesem Jahr geförderten Regionen wie folgt vorgestellt: „Mit der Aktion Dreikönigssingen 2025 ermutigen wir Kinder und Jugendliche, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für die Achtung, den Schutz und die Umsetzung ihrer Rechte einzusetzen. Sternsinger und Sternsingerinnen erfahren ganz konkret, wie sie mit ihrem Engagement dazu beitragen, Kinderrechte weltweit zu stärken. In diesem Sinne: Erhebt eure Stimme!

Mit dem Spendenerlös werden in diesem Jahr vor allem zwei Regionen gefördert: In der Turkana im Norden Kenias haben Kinder kaum Zugang zu Schulen oder medizinischer Versorgung. Wetterextreme sorgen dafür, dass der Teller häufig leer bleibt. Unsere Partnerorganisation macht sich für die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung stark und betreibt u.a. Schulen. 

In Kolumbien seht ihr, wie sich unser Sternsinger-Projektpartner für die Rechte von Kindern auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung einsetzt. Denn viel zu oft müssen Kinder hier Gewalt und Vernachlässigung erleben. Programme zur Friedenserziehung und Partizipation, aber auch konkrete Therapien stärken Kinder wieder.“

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Schwester M. Valenta Piechota

Geboren: 17. Februar 1939
Eintritt: 26. Juli 1958
Profess: 3. Mai 1961
Gestorben: 25. Dezember 2024

Am 25. Dezember 2024, am Weihnachtstag und dem ersten Tag des Jubiläumsjahres, rief der Herr unsere liebe Mitschwester zu sich in sein Reich.

„Der Herr hat sein Heil gezeigt. Alleluja.“

Schwester M. Valenta wurde am 17. Februar 1939 in Opole – Stephanshöh geboren. Sie trat am 26. Juli 1958 in unsere Kongregation ein und legte am 3. Mai 1961 ihre erste Profess ab.

Als ausgebildete Krankenschwester diente sie bis 1985 in verschiedenen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Polnischen Provinz. Ihren letzten Einsatz als Krankenschwester hatte sie in der Onkologische Kinderklinik in Breslau.

Am 1. Mai 1985 begann sie die Stelle als Leiterin des Altenheimes in Groß Döbern, wo sie sieben Jahre lang wirkte. Seit dem 1. Mai 1992 wohnte sie im Provinzhaus. Hier war sie 32 Jahre tätig. Zunächst diente sie mit Sorgfalt und Hingabe als Krankenschwester den kranken und älteren Schwestern auf der Schwesternstation. Sie sorgte auch bis 1999 für den schwer erkrankten Geistlichen des Provinzhauses, Pater Aleksander Gajda.

Schwester M. Valenta hatte eine besondere Gabe, sich der Schwestern anzunehmen, die an Altersdemenz erkrankt waren. Sie kümmerte sich geduldig und hingebungsvoll um sie – obwohl ihr körperlicher Zustand schon sehr geschwächt war. Bereitwillig begleitete sie viele Schwestern auf ihrem Weg zum Herrn, hielt Wache und betete an ihrem Bett.

Den Schwestern wird Schwester M. Valenta in Erinnerung bleiben als engagierte Person in ihren verschiedenen Diensten der Gemeinschaft, gewissenhaft und betend. Viele Jahre lang leitete sie den Gebetsdienst der älteren Schwester für viele Anliegen der Provinz, der Kongregation und der Welt. Sie pflegte gute Beziehungen und lebendige Kontakte zu den Franziskanern, die ihr geistliches Leben stärkten. Auch mit ihrer Familie und vielen Freunden pflegte sie gute Kontakte.

Aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität verbrachte sie viel Zeit im Gebet, Radio hörend, mit Lesen, Stricken und Häkeln. Sie war diejenige, die unsere Kordeln gehäkelt hat.

Am Heiligabend öffnete Papst Franziskus die Jubiläumstür – „die heilige Tür des Herzens Gottes“, die sich für Schwester M. Valenta am ersten Weihnachtstag um 8.30 Uhr öffnete. Sie sprach den Schwestern, den Franziskanern, den Priestern und der Familie für jede Freundlichkeit ihre Dankbarkeit aus und bittet um unser Gebet.

Frohe Weihnachten und alles Gute für 2025!

23. Dezember 2024. Weihnachten ist eine Zeit der Freude und der persönlichen Herzensverbindung, eine Zeit des Miteinanders und der Begegnung – und eine Zeit des Rückblicks auf die prägenden Ereignisse des Jahres. All dies kommt im folgenden Video zum Ausdruck, das einige der vielen schönen gemeinsamen Momente während des 21. Internationalen Generalkapitels der Mauritzer Franziskanerinnen im September 2024 in Münster zusammenfasst. Mit diesem Einblick „hinter die Kulissen“ wünscht die internationale Generalleitung allen Schwestern weltweit, allen Mitarbeitenden und allen, die der Ordensgemeinschaft verbunden sind, frohe und gesegnete Weihnachten und alles Gute für ein hoffentlich friedvolleres 2025! Möge das neue Jahr gesegnet sein und ebenfalls viele Momente der Freude bringen!

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